Elements
Durchdekliniert: handgeschliffene Glasserie von Scholten & Baijings
Hersteller:
J. Hill's Standard
Designer: Scholten & Baijings
Neu ist nicht gleich neu
Ein Special über niederländisches Design ohne Scholten & Baijings? Geht eigentlich nicht. Denn das Gestalter(ehe)paar aus Amsterdam wurde in den letzten zwei Jahren geradezu in den Designolymp katapultiert. Allerdings tut Erfolg der Gestaltung nicht immer nur gut, wie man auch schon an anderen Beispielen gesehen hat. Ständige Formwiederholung bis hin ins Abgleiten in gestalterische Banalitäten können die Folge sein. In Mailand wurde während des diesjährigen Salone del Mobile die Glaskollektion Elements von Scholten & Baijings vorgestellt, die genau dieses Problem anschaulich demonstriert.
Die Idee hinter Elements ist eigentlich gut: Die neu gegründete Manufaktur J. Hill's Standard in Waterford möchte das Handwerk des Glasschleifens in Irland neu beleben – mit handwerklich gut gemachten Stücken, entworfen von renommierten Designern. So sind als Einstieg in das schwierige Geschäft mit hochwertigem, mundgeblasenem und handgeschliffenem Glas zwei Kollektionen entstanden: Cuttings von Martino Gamper und eben Elements. Doch während es Gamper gelingt, eine eigene Formensprache zu finden, verharren Scholten & Baijings in ihrem altbekannten Formenvokabular, das sie in den vergangenen Jahren an Produkten wie Sideboards, Tischen, Tableware, Geschirr- oder Handtüchern durchdekliniert haben – mit den immer selben abstrahierten Streifen, Überlagerungen, Farbverläufen. Elements macht da keine Ausnahme. Schade, gerade weil es sich nicht um massenproduzierte Ware handelt. Immerhin ist jede Glasform mit einem eigenen Dekor versehen. So können die Stücke immer wieder neu miteinander kombiniert werden. csh
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