Ritz
Made in Brandenburg: kontrastreiche Keramikkollektion von Hedwig Bollhagen
Hersteller:
Hedwig Bollhagen
Made in Brandenburg
„Es war mein Bestreben, keine modischen Schlager zu machen, sondern einfache zeitlose Dinge", sagte die verstorbene Gestalterin Hedwig Bollhagen einmal. Nach einem Dornröschenschlaf ist die Marke Hedwig Bollhagen nun endlich wieder erwacht, wovon man sich bei der Januar-Ausgabe der Pariser Messe Maison & Objet 2016 überzeugen konnte. Zum Glück, denn ihre Entwürfe sind echte Klassiker der Tableware – gestaltet nach den Prinzipien von Bauhaus und Werkbund. 1934 hatte Hedwig Bollhagen im brandenburgischen Marwitz die HB-Werkstätten für Keramik in den stillgelegten Haël-Werken gegründet. 1972 wurde die Fabrik verstaatlicht, sie blieb künstlerische Leiterin. Nach der Wende kaufte Hedwig Bollhagen das Unternehmen in schon betagtem Alter zurück. Nach ihrem Tod 2001 gab es ein unentschiedenes Hin und Her, nun ist die Marke in neuen Händen und man besinnt sich. Dazu gehört, dass es bald nur noch eine einzige Kollektion geben wird, die in Paris vorgestellt wurde.
Die neuen Besitzer haben sich umgeschaut in der Fabrik, den künstlerischen Nachlass geordnet und im Archiv Ritz entdeckt. Jedes Stück – Teller, Schalen, freigedrehte Vasen in verschiedenen Formen, Deckeldosen – wird in Marwitz handgefertigt. Dabei sind die in schwarze Engobe geritzten, sehr grafisch wirkenden Ornamente von einer transparenten Glasur umhüllt. Besonders dekorativ sieht es aus, wenn Stücke mit verschiedenen geometrischen Dekoren aufeinander treffen. „In meinen Entwürfen für Formen und Gefäße versuche ich immer sparsamere Mittel anzuwenden", erklärte die Designerin ihre gestalterische Herangehensweise. „Ich bemühe mich, der Form ohne Ornament die Ehre zu geben, die ihr gebührt, riskiere aber auch, Formen zu probieren, die durch ein Dekor gesteigert und bereichert werden wollen.“ Das ist ihr gelungen! csh