Still
Wie Lobmeyr und Formafantasma aus dem täglichen Wassertrinken ein kunstvolles Ritual machen
Hersteller:
J. & L. Lobmeyr
Designer: Formafantasma
Her mit der Kohle!
Auch wenn 70 Prozent der Erdoberfläche von Wasser bedeckt ist: Gerade einmal 2,5 Prozent davon ist Trinkwasser. Mit Wasser als wertvolle Ressource beschäftigt sich eine Arbeit des Designerduos Formafantasma. Still nennt sich die Kollektion, die feines Kristallglas mit Kupfer kombiniert und von Lobmeyr in Wien gefertigt wird. Die Idee: Ein mit Kohle gefüllter Kupferfilter reinigt das Wasser und macht so aus dem vermeintlich einfachen Akt des täglichen Wassertrinkens ein mit Bedeutung aufgeladenes Ritual.
Die zwei in das Glas gravierten Dekore gehen spielerisch mit dem Thema Wasser um. Zum einen zeigen sie abstrahierte, mikroskopisch vergrößerte Bakterien, die in Flüssen leben. Zum anderen gehen sie auf eine Darstellung aus dem 19. Jahrhundert zurück, auf der im Meer lebende Organismen abgebildet sind. Und auch die traditionsreiche Geschichte von Lobmeyr findet sich im Design der Formafantasma-Gründer Andrea Trimarchi und Simone Farresin: Während die zarten Kugeldosen von Oswald Haerdtl aus den Zwanzigern als Behälter für die Kohlestückchen dienen, sind die harmonisch geformten Löffel und Trinkbecher aus Kupfer eine Referenz an die Trinkglasserie no. 267 (Alpha), die Hans Harald Rath in den frühen Fünfzigern für Lobmeyr entworfen hat. Präsentiert wurden die in Handarbeit gefertigten Objekte sowie die ebenfalls in Zusammenarbeit mit Lobmeyr entstandene Glasserie Alphabet im Museo Bagatti Valsecchi während des Salone del Mobile 2014 in Mailand. csh