Stories

Vom funktionalen Raum zum designorientierten Lebensbereich

Wie Dallmer die Entwicklung des Badezimmers mitgestaltet

2024 feiert der Entwässerungsspezialist Dallmer sein 111-jähriges Jubiläum. Seit seiner Gründung hat sich nicht nur das Familienunternehmen, sondern auch das Badezimmer verändert. Über die Jahre prägte der Hersteller mit seinen Entwässerungslösungen die Entwicklung des Bades vom schlichten Funktionsraum zum designorientierten Wohlfühlort mit.

von Nils Schellmann, 07.10.2024

Angefangen hat das heute in vierter Generation geführte Familienunternehmen Dallmer als Gravieranstalt, die seit 1913 unter anderem feine Ziselierarbeiten an Leuchten durchführte. In den Fünf­zi­ger­jah­ren entfernte sich Dallmer zunehmend von seinen Ursprüngen und begann 1957 mit der Produktion erster Kunststoffartikel, zu denen auch Rohre, Verbindungsstücke, Geruchsverschlüsse und Bodenabläufe zählten. Anfang der Sechzigerjahre fiel dann die Entscheidung, das Unternehmen endgültig neu auszurichten. Dallmer stieg in die Sanitärtechnik ein und bereits 1963 kamen die ersten industriell gefertigten Bodenabläufe und Ablaufgarnituren aus Kunststoff auf den Markt. Heute umfasst das umfangreiche Produktportfolio verschiedenste Entwässerungssysteme, die höchste Funktionalität und Materialqualität mit ausgezeichnetem Design verbinden.

Kompakte Nasszellen
Seit der Neuausrichtung des Familienunternehmens zu Beginn der Sechzigerjahre hat sich auch die Gestaltung des Badezimmers grundlegend verändert. Nachdem es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Regel nur aus einer in einer Nische in Küche oder Schlafzimmer untergebrachten gusseisernen Badewanne bestand, erlebte das Bad in den Fünfziger- und Sechzigerjahren eine erste Blütezeit. Im Zuge des Baubooms nach dem Zweiten Weltkrieg wurden immer mehr Wohnungen mit separaten Badezimmern – den sogenannten Nasszellen – ausgestattet. In den Sechzigerjahren entstand schließlich das Interesse an Einrichtungsthemen: Es tauchten nicht nur farbige Fliesen, Sanitärobjekte und Accessoires im Bad auf, auch neue Materialien wie Kunststoff wurden erstmalig eingesetzt.

Vom Designexperiment zur Wohlfühloase
In den Sieb­zi­ger­jah­ren entdeckten Designer*innen wie Luigi Colani das Bad für sich und betrachteten es zunehmend als vollwertigen Wohnraum mit eigener Ästhetik. Es wurde zudem viel mit Farben wie Orange, Braun, Pink oder Violett und mit Materialien wie Aluminium, Laminat oder Plastik gespielt. In den Achtzigerjahren waren gedämpftere Farben en vogue. Außerdem wurden die Bäder größer und komfortabler. Mit dem Aufkommen des Wellnesstrends in den Neunzigerjahren wurde das Badezimmer zu einem Rückzugsort, in dem das persönliche Wohlbefinden im Mittelpunkt steht – ein Trend, der bis heute anhält. Während offene Raumkonzepte, natürliche Farben und hochwertige Materialien eine ruhige, entspannte Atmosphäre schaffen, sorgen frei stehende Wannen, bodengleiche Regenduschen und komfortable Fußbodenheizungen für heimische Spa-Erlebnisse. In den letzten Jahren rückten zudem die Themen „Nachhaltigkeit“, „smarte Technologien“ und „altersgerechte Gestaltung“ in den Fokus der Badhersteller.

Moosgrüner WC-Bogen
Mit seinen durchdachten Entwässerungslösungen hat Dallmer die Entwicklung des Badezimmers seit den Sechzigerjahren aktiv mitgestaltet. Während zu dieser Zeit das moderne Badezimmer noch in den Kinderschuhen steckte, revolutionierte der Hersteller 1963 mit dem ersten Kunststoffsiphon die Sanitärtechnik. Den 180-Grad-Bogen des im Spritzgussverfahren gefertigten Röhrensiphons zu formen, war damals eine große technische Leistung. Auch bei den Farbexperimenten der Siebziger- und Achtzigerjahre war Dallmer auf der Höhe der Zeit: 1988 gewann das Unternehmen seinen ersten Designpreis für einen WC-Bogen in den damals angesagten Farben, darunter Bahamabeige und Moosgrün. In die Neunzigerjahre fiel dann eine zukunftsweisende Entwicklung: Das CeraDrain-Ablaufsystem für Verbundabdichtungen machte es leichter, Duschen in den Boden zu integrieren und ebnete so der bodengleichen Dusche – und damit einer barrierefreien und altersgerechten Badgestaltung – den Weg.

Bodengleiche Duschen und innovative Duschrinnen
Ebenso zukunftsweisend ging es in den 2000er-Jahren weiter: Als einer der ersten Anbieter brachte Dallmer sogenannte Designabdeckungen für Punktabläufe auf den Markt und erhielt dafür nicht nur mehrere Designpreise, sondern löste auch einen weltweiten Trend aus. Zu einem weiteren Trendprodukt wurden in der Folgezeit bodengleiche Duschen. 2006 stellte der Hersteller die vielfach prämierte Edelstahlduschrinne CeraLine vor und bot damit erstmalig eine Rinne zur Entwässerung bodengleicher Duschen an. Die Entwicklung zur großzügigen Badgestaltung mit großformatigen Fliesen begleitete das Unternehmen 2013 mit der direkt an der Wand installierten Duschrinne CeraWall. Besonders innovativ: Das System trennte erstmals die Duschrinne vom Ablauf und ermöglichte so eine oberflächengeführte Entwässerung. Eine ebenso innovative Lösung für Sanierungsprojekte war das 2022 präsentierte Aktiventwässerungssystem Connect, das bodengleiche Duschbereiche bei nahezu jeder Badmodernisierung ermöglicht.

Farbakzente im Bad
Auch das Thema Farbe steht weiterhin auf der Agenda des Unternehmens: Der Trend geht seit einigen Jahren wieder zum farbenfrohen Bad und mit der 2021 vorgestellten ColourCollection gestaltet Dallmer diese Entwicklung wieder einmal aktiv mit. Mit matt lackierten Edelstahlrosten in 16 verschiedenen Farben, darunter edles Schwarz und frische Töne wie Blutorange oder Minzgrün, setzt die Kollektion besondere Akzente im Bad. Seit einigen Jahren ist zudem der Trend zu möglichst fugenlosen Oberflächen im Duschbereich zu beobachten. Auch hier bietet der Hersteller das Produkt zum Trend: Mit der speziell auf dünnschichtige Spachtelsysteme abgestimmten Duschrinne CeraFrame Liquid können seit 2023 nun komplett fugenlose Duschbereiche realisiert werden.

Johannes Dallmer, der 1977 in das Unternehmen eintrat, fasst die Entwicklung des Unternehmens so zusammen: „Aus dem funktionalen Bad wurde mit den Jahren ein wertvoll gestalteter Lebensraum. Damit haben sich für uns viele Chancen eröffnet, neue und schönere Lösungen zu entwickeln – weg vom einfachen Installationsmaterial, hin zu hochwertigen Designprodukten.“

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