Stories

Zwischen Zeitenwende und Tradition

Unsere Highlights der Munich Design Days und des Münchner Stoff Frühlings

Wir waren in München unterwegs, um den Stoff Frühling in seiner gewohnten Form zu erleben und die neu eingeläuteten Munich Design Days zu erkunden. Es war farbenfroh, naturverbunden und eines ist klar: Nachhaltigkeit hat sich vom Trend zu einem Grundsatz entwickelt.

von Annette Schimanski, 27.03.2025

Nach einem kurzen Ausflug in den Mai fand der Münchner Stoff Frühling dieses Jahr wie gewohnt im März statt. In zahlreichen Showrooms der Inneneinrichtungsbranche, die in der bayerischen Hauptstadt verteilt liegen, wurden neue Stoffkollektionen von Marken wie Kvadrat, Fischbacher 1819, Weishäupl, Rubelli oder Création Baumann präsentiert. Neuester Coup der Veranstalter war eine Ausstellungsfläche für Möbelhersteller auf der Praterinsel, die prominent inmitten der Isar liegt. Auf den Munich Design Days (MDD) präsentierten sich Unternehmen wie ClassiCon, KFF, Kettnaker, Ligne Roset, Pulpo und Zeitraum in der Füllhalle, dem Wurzelkeller sowie dem Zollgewölbe und erweiterten damit das Spektrum des Stoff Frühlings um Produkte für die Inneneinrichtung. Dessen Fokus lag weiterhin auf Textilien, Teppichen und Wandverkleidungen sowie -farben, nun erweitert durch Objekte für Büros und Hotels, aber auch Leuchten und Wohnmöbel.

 
Neues auf der Praterinsel
Das baden-württembergische Unternehmen Kettnaker mit seinen klassischen wie farbenfrohen Stauraumlösungen ging eine Symbiose mit der auf Tische und Stühle spezialisierten Möbelmanufaktur Draenert ein und ließ sich von den extravaganten Leuchten von Pulpo in Szene setzen. Der ortsansässige Hersteller ClassiCon präsentierte eine Erweiterung der Bell Table-Serie von Sebastian Herkner. Der Esstisch ist mit einem Marmorfuß in zwei unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Kleine Spoiler auf die Mailänder Designwoche, die in wenigen Wochen stattfindet, gab es ebenso. Zum Beispiel auch beim Label Zeitraum, das den Stuhl Sit mit gewebten Baumwollgurten als Sitzfläche vorstellte. Das zu 90 Prozent recycelte Material verleiht dem funktionalen Entwurf eine nachhaltige Komponente. Ein hohes Maß an Funktionalität ist auch bei der Metallmanufaktur Müller ein zentrales Thema. Mit dem Rollcontainer Next feierte der deutsche Designer Mark Braun sein Debüt bei Müller. Das Objekt in gedeckten und auffälligen Farben kann als Stauraum, aber auch als Sitzgelegenheit genutzt werden. Neben dem offensichtlichen Einsatz im Büro oder Homeoffice kann Next auch in Bad und Küche zur willkommenen Ergänzung werden.
 
Kräftige Farben, markante Entwürfe
Manche Aussteller mischten sich mit teils temporären Showrooms und Installationen unter die Textil-Hotspots. Das Hamburger Label Victor Foxtrot stellte den neuen, von geometrischen Elementen bestimmten Tisch U TURN vor, aber auch die bereits bekannte monochrome Tisch- und Stehleuchte ALL ROUND ließ den Raum in der Münchner Türkenstraße erstrahlen. Einen etwas ungewöhnlichen Weg gingen die beiden Gründer*innen Carolin Kreidel und Florian Vogel mit der Wahl des Polsterstoffs Vidar 4 von Raf Simons für Kvadrat für den Leuchtenschirm. Es benötigte mehrere Anläufe und spezielles Geschick, um den robusten Stoff in eine abgerundete Form zu bringen. Das Ergebnis sind Leuchten, die eine warme, atmosphärische Stimmung erzeugen und gleichzeitig mit markanten Farben sofort ins Auge springen.

Nur wenige Gehminuten entfernt ging der italienische Textilhersteller Rubelli eine Zusammenarbeit mit dem Münchner Designer Sebastian Zenker ein, der die Stoffe in seinem Showroom inszenierte und deutlich seine Handschrift walten ließ. Gewagte Farbkombinationen und große Gesten begrüßten die Besucher*innen schon beim Blick durchs Schaufenster.


Im Einklang mit der Natur
Im Herzen der Stadt, nahe des sogenannten Stachus, eröffnet die Interiordesignerin Stephanie Thatenhorst demnächst einen Showroom. Ein Bereich diente beim Stoff Frühling dem italienischen Teppichhersteller cc-tapis als Spielwiese – und sprach dabei neben Seh- und Tast- auch noch den Geruchssinn an. Farbenfrohe Ausführungen des Entwurfs M’ama non m’ama von Patricia Urquiola, der stark von Blütenblättern inspiriert ist, wurden in Kombination mit Blumenarrangements präsentiert. Auf Grünpflanzen und Natur trafen Designinteressierte nebenan bei dem belgischen Label Designs of the Time, das sich auf luxuriöse Textilien und Tapeten spezialisiert. Die präsentierte Kollektion Ausarta spiegelt das Verhältnis von Mensch und Natur wider und ist stark an Stein, Ton und Sand angelehnt. Die texturierten Leinenmischungen in gedeckten Farben können als Vorhänge, Polster- und Bezugsstoffe verwendet werden.
 
Imperfektion und Atmosphären
Im Showroom von Fischbacher 1819, in dem unter anderem die neue Kollektion Velvet Stretch vorgestellt wurde, ließen auch der Berliner Architekt Fabian Freytag und Camilla Fischbacher ihren Gedanken bei einem gemeinsamen Gespräch freien Lauf. Im Mittelpunkt standen die Imperfektion und die damit einhergehenden Chancen für Räume, Objekte und natürlich Textilien.
 
Nur wenige Stunden später saß Fabian Freytag mit Werner Aisslinger, dem Textildesigner Stefan Gabel und der Lichtexpertin Helen Neumann auf dem Podium des Leuchtenherstellers Occhio. Wie man angenehme Atmosphären in Innenräumen schafft, erklärte Freytag unter Moderation von Dr. Oliver Herwig vor einem Saal, der bis zum letzten Platz und darüber hinaus gefüllt war, wie folgt: „Ich glaube, das Entscheidende ist die Nahbarkeit – Räume zu schaffen, die einen menschlichen Maßstab haben und kleine Unperfektheiten zulassen. So entsteht eine Atmosphäre, in der man sich aufgehoben fühlt. Innenräume sollten den Menschen nicht entfremden, sondern ihn einladen und integrieren – genau das ist ihre eigentliche Aufgabe.”  

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Links

Munich Design Days

www.munichdesigndays.de

Münchner Stoff Frühling

stoff-fruehling.de

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