Stahl galt im Bau und Innenausbau lange als Standardwerkstoff: mechanisch belastbar, industriell verfügbar, korrosionsbeständig. Ohne großes Image – und ohne Aufmerksamkeit. Das ändert sich derzeit. Die Bau- und Designbranche steht stärker unter Beobachtung: Klimabilanzen werden gefordert, Zertifizierungen beeinflussen Ausschreibungen, und Bauherr*innen erwarten nachvollziehbare Daten zu Umweltwirkungen. 

Der Begriff ‚grüner Stahl‘ rückt in den Fokus. Bette aus Delbrück setzt das Konzept in Serie um. Der Hersteller setzt seit 2021 klimaneutralen Stahl bei der Produktion ein. Nun werden ausgewählte Duschflächen und Waschtische vollständig aus CO₂-neutral hergestelltem Stahl angeboten. Was an diesem Stahl „grün“ ist: Die CO₂-Emissionen der Herstellung werden durch verbesserte Prozesse reduziert, unvermeidbare Restmengen über zertifizierte Klimaschutzmaßnahmen ausgeglichen. Die Technologie befindet sich noch im Ausbau, ist jedoch für größere Produktionsvolumina skalierbar.

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Neues Materialverständnis in der Badplanung
Aktuell umfasst Bettes Portfolio Duschflächen und Waschtische der Serien BetteAir, BetteCraft, BetteCurve, BetteLiv und BetteBalance. Weitere Bauformen sind geplant, abhängig von der Verfügbarkeit entsprechender Stahlmengen im industriellen Maßstab. Wesentlich ist dabei die Frage nach dem ökologischen Fußabdruck, den ein Produkt bereits vor seiner Nutzung im Badezimmer hinterlässt. Der Werkstoff ist derzeit teurer, weil die industrielle Bereitstellung noch nicht im großen Maßstab erfolgt. Trotzdem gibt der Hersteller die Mehrkosten nicht an die Kund*innen weiter.

Langlebigkeit statt Austauschzyklen
Für die Gestaltung stellt sich die Frage, wo Nachhaltigkeit beginnt: erst im sichtbaren Teil eines Produkts oder bereits in seinen Grundlagen? Glasierter Titanstahl – seit Jahrzehnten das Kernmaterial bei Bette – ist langlebig, hygienisch, vollständig recycelbar und widerstandsfähig gegenüber chemischer Beanspruchung, Korrosion, thermischen Lasten sowie mechanischen Einwirkungen. Die 30-jährige Garantie beschreibt diese Eigenschaften.

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Damit rückt ein weiterer Aspekt in den Fokus: Ein Badezimmer kann über lange Zeit bestehen, wenn die verwendeten Materialien und Produkte nicht auf schnelle Erneuerungszyklen angewiesen sind. In einer Umgebung, in der Trends häufig wechseln, wird diese Perspektive zunehmend relevant.

Anfang der Dekarbonisierung
CO₂-neutral hergestellter Stahl ist kein Endpunkt, sondern ein skalierbarer Einstieg in die dekarbonisierte Stahlproduktion. Werkstoffe prägen künftig Bäder so stark wie Form und Farbe. Die Frage lautet dann nicht allein: Wie soll ein Bad aussehen? Sondern auch: Welchen CO₂-Fußabdruck verursacht es bereits vor der Nutzung?