Never Too Much
Herrlich bunt und ganz schön auf's Auge sind diese Sitzmöbel: Kueng Caputos neuester Geniestreich.

Bunt, bunter, niemals zu viel
Als Sarah Kueng und Lovis Caputo das Publikum 2008 mit ihrer Kollektion Copy konfrontierten, waren die Rezensionen so aufgewühlt wie begeistert. So dekonstruktiv und experimentell hatten sich Objekte zuletzt vielleicht im Neuen Deutschen Design gegeben. Indem das Schweizer Duo Ikonen der zeitgenössischen Gestaltung, ob von Konstantin Grcic oder Arik Levy, mit günstigen Materialien und Alltagsprodukten neu interpretierten, wackelten sie auch ein wenig an deren beinahe musealen Sockeln der Unantastbarkeit.
Auch die aktuelle Serie Never too much spielt gekonnt mit den Geschmacksnerven. Sie ist eine Reise in die 1980er, verbindet psychedelische, handgemalte Muster mit klaren geometrischen Formen. Die aufgeregte Erscheinung der Hocker und Bänke mag im ersten Moment die Qualität der Ausführung überstrahlen – tatsächlich sind die Sitzkissen jedoch mit feinem italienischem Leder bezogen. Die Häute wurden getrocknet und gefärbt und dann mit aus Gemüse gewonnener Farbe besprenkelt und besprüht. Und auch die Untergestelle stehen ihren Auflagen in Hinblick auf den Fertigungsaufwand in nichts nach. Sie sind aus Email und mit Metallfarben beschichtet, jede Lage wurde dafür separat aufgetragen und eingebrannt. Kueng Caputos Entwürfe feiern das Experiment, das Material und seine Möglichkeiten, aber vor allem: die Farbe. tp
Zu sehen sind alle Objekte der Serie Never Too Much vom 23. Januar bis 28. Februar in einer Ausstellung der New Yorker Galerie Salon 94.
Mehr Newcomer
Corrugated
Staub als Ressource: Sitzskulpturen von Charlotte Kidger

Halo Collection
Ein chromatisches Spektakel vom chinesischen Label Buzao.

Kodama
Finish mit Flamme: Wohnskulpturen von Base10.

Resin
So schön wie ihr Schatten: Hocker von Laurids Gallée.

Tone
Ein Tisch in Tracht: Acryltische der koreanischen Designerin Sohyun Yun.

3kg Bench
Pflanzen-Immigranten als Ressource.

O.E. Candle Holder
Kugeln, Kegel, Kreise: Bausatz von St-u-dio.

1.3 collection
Ein Polster aus Knoten von Youngmin Kang.

Erosión
Gebackener Beton, der eine ganze Kollektion zum Schwimmen bringt.

Airchair
Hängesessel im Hosentaschenformat von Kerstin Pfleger.

Sponge Table
Baustoff Luft: Beisteller von Caleb Knauf.

Bark Back
Eine Bank zum Anfassen von Levi Robb.

Triplex Stool
Eine Form, zwei Materialien, drei Teile: Hocker von Studio Ryte.

Pipe-Line
Farbe folgt Funktion: Tisch von Peter Otto Vosding.

Around Object
Der Baumarkt als Inspiration und Ressource.

Powerplace
Immer 100 Prozent: Philipp Hainkes Möbel versorgt Laptop und Co.

According to the Grain
Vielauge zum Sitzen: Möbel von Sho Ota.

Circle Set
Eine grafische Möbelinterpretation von Jules Tardy.

Sponge
Die Pflanze als Selbstversorger: Übertopf von Moreno Ratti.

Moca
Getropfte Skelette: Porzellaninnovationen von Joachim Morineau.

Borders of Assembly
Hauchdünne Stahlmöbel von Paul Coenen.

No 2 Fabric Formula
Erhitzt, fixiert, erstarrt: ungewöhnlich produzierte Hocker von Zhekai Zhang.

Inflatable Leather
Leder statt Vinyl: Aufblasmöbel von Satomi Minoshima.

Grid Bench
Eine doppelte Täuschung von Mario Tsai.

3D knitted furniture
Kein Klebstoff, keine Nägel: Polstermöbel von Floor Skrabanja.

Tephra
Eine Hommage an den Vulkan: Tableware und Leuchten von LGS Studio.

The Morning After
Erinnerung und Emotion: Spiegelserie von Boldizsár Szenteczki.

Trashformers
Vom Müll zum Möbel: Objektskulpturen von Savvas Laz.

Bird Feeder
Farbenfrohe Vogelfutterstationen für die graue Jahreszeit.

Coal: Post-Fuel
Eine Zukunft für ein Material mit viel Vergangenheit.
