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Die perfekte Proportion

Interview mit Birthe Tofting von Vola

Das Wachstum von Vola ist eng mit Birthe Tofting verbunden. Im Interview blickt die Verkaufs- und Marketingdirektorin zurück auf ihre Anfangszeit im Export und das Wachstum in den folgenden Jahrzehnten. Sie reflektiert, was Architekt*innen an den modularen Systemen schätzen und wie sich die Designsprache von Arne Jacobsen in die Zukunft tragen lässt.

von Judith Jenner, 08.08.2023

Frau Tofting, wie haben Sie das Wachstum von Vola miterlebt?
Als ich 1985 zu Vola gekommen bin, war es noch eine ganz kleine Firma. Wir waren nur zwei Personen in der Export-Abteilung. Viele Jahrzehnte haben wir darauf verwendet, die internationale Verkaufsorganisation aufzubauen. Inzwischen hat Vola neun Tochtergesellschaften, sieben in Europa, eine in Südkorea und eine in Australien. Darüber hinaus haben wir viele Händler in unterschiedlichen Ländern.

Welche Rolle spielte Deutschland?
Deutschland war von Beginn an einer der wichtigsten Märkte. 2003 haben wir eine eigene Niederlassung gegründet mit etwa 15 Leuten, von Anfang an also recht groß. Auch heute noch ist Deutschland unser größter Exportmarkt. Über die Jahre haben wir viel von Deutschland gelernt. Dort sitzen die bedeutendsten Armaturenhersteller. Sie haben uns immer dazu motiviert, unser Bestes zu leisten. Das war auch wichtig für unseren Innovationsprozess.

Welche Werte vertritt die Marke für Sie?
Vola hat ja eine lange Geschichte. Das Unternehmen wurde in den Sechzigerjahren gegründet. 1968 entwarf Arne Jacobsen die ersten Armaturen für die Nationalbank in Dänemark. Die Idee von Verner Overgaard, dem Gründer von Vola, war, dass alle Teile hinter der Wand verborgen werden. Nur die Griffe und Ausläufe sollte man sehen, um ein ästhetisches Bild des Badezimmers zu bekommen. In diesem Sinne hatten wir die erste moderne Armatur. Diese Designgeschichte ist für uns immer noch sehr wichtig. Vola wurde damals als ein Baukastensystem konzipiert, sodass Inneneinrichter*innen und Architekt*innen immer noch sehr kreativ mit Vola arbeiten können. Viele verschiedene Variationen sind möglich. Die Teile lassen sich auch sehr gut reparieren, indem man einzelne Details ersetzen kann. Man muss nicht die ganze Armatur wegwerfen.

Das war von Beginn an sehr nachhaltig gedacht.
Vola steht für ein zeitloses Design, in einer Qualität, die hält. Die Armaturen sind sehr langlebig und werden von unseren Kund*innen vererbt. Für Architekt*innen wird es wichtiger, ein Produkt zu wählen, das ein langes Leben hat. Diese Linie haben wir schon immer verfolgt. Wir waren nie trendy, sondern beschränkten uns auf eine Designlinie. Inzwischen ist das interessanterweise sehr modern geworden.

Wie funktioniert Innovation bei einem so geschichtsträchtigen Unternehmen wie Vola?
Vola steht für Kontinuität, aber Vola steht auch für Innovation. In den letzten zehn Jahren haben wir etwa 15 neue Produkte auf den Markt gebracht, die alle internationale Designpreise gewonnen haben. Wir machen immer neue Produkte, aber für einen realen Bedarf, also keine Sachen, die nur wenige Jahre lang modern sind. Wir haben eine bestimmte Haltung zum Badezimmer: Es soll ein Raum sein, in dem man sich in Ruhe regenerieren kann. Dafür müssen die Produkte Ruhe und Harmonie ausstrahlen. Das war bereits die Idee von Arne Jacobsen. Damals sah das Bad vollkommen anders aus mit sichtbaren Rohren und technischen Installationen. Er wollte Ordnung und Harmonie. Diese Linie verfolgen wir immer noch.

Das Bad hat sich zu einem Wohlfühlort entwickelt. Haben Sie Ihre Produkte an diesen Trend angepasst?
Unsere Produkte strahlen Ästhetik aus. Wir hören oft von Kund*innen, dass sie sich jeden Tag über das Design freuen. Das ist das Wichtigste: Wenn man ein gutes Leben haben möchte, sollte man Produkte wählen, über die man sich viele Jahre freuen kann. Wir liefern immer noch Ersatzteile für Produkte, die mehr als 50 Jahre alt sind. Wir geben den Kund*innen das Versprechen, dass wir ihre Produkte auch noch in Zukunft warten können und sie damit ein Leben lang nutzbar sind.

Wie treffen Sie bei Vola Design-Entscheidungen?
Wir haben einen sehr kritischen Produktausschuss. Alle Neuheiten müssen bestimmten Kriterien folgen und zum Beispiel zeitlos sein. Das ist ein hoher Anspruch und hat etwas mit den perfekten Proportionen von Arne Jacobsen zu tun. Auch die Verarbeitung ist bei uns sehr wichtig, neben dem Original-Design unsere zweite Kernkompetenz. Wir stellen alle Produkte in Dänemark in unserer Fabrik in Horsens her. Das handwerkliche Können wird über Generationen weitergegeben, besonders die Bürstung der Edelstahl-Oberflächen und auch die Lötung. Außerdem müssen die Produkte zu unserem Baukastensystem passen. Seit 2006 arbeiten wir mit zwei Architekten von Link Arkitektur zusammen. Sie haben damals unsere Vola Akademie entworfen und verstehen unsere Designphilosophie. Link Arkitektur hat zwei sehr erfolgreiche Produkte für uns gemacht, die Handtuchwärmer T39 und unsere runde Kopfbrause, die beide im Verkauf sehr erfolgreich sind. Es ist wichtig, dass sich Vola weiterentwickelt. Dass wir mit denselben Designer*innen über lange Zeit arbeiten, gibt zugleich Kontinuität.

Sie zeigen Ihre Produkte gerne im räumlichen Kontext.
Viele Kund*innen entscheiden sich erst für Vola und wählen dann die Umgebung danach aus. Die Armatur ist das Funktionsteil im Badezimmer. Für die Nutzer*innen ist es wichtig, weil man sie täglich benutzt. Momentan arbeiten wir an einem neuen Katalog, für den wir in vielen Ländern sehr interessante Referenzprodukte fotografieren. Dabei haben wir außergewöhnliche Kombinationen von Vola entdeckt, auch um Inspirationen an Inneneinrichter*innen und Architekt*innen zu geben. Da sieht man, wie man das Baukastensystem kreativ verwenden kann. Vola wird ja von den besten Planer*innen der Welt verwendet, in sehr interessanten Gebäuden mit fantastischen Materialien.

Zu welchen Sanitärprodukten passt Vola?
Vola passt zu vielen verschiedenen Stilarten, von sehr modern bis sehr klassisch. Auch das zeigen wir im Katalog, ebenso wie Fotos von Designmuseen, in deren Sammlung wir vertreten sind. Dass das Design von Fachleuten anerkannt wird, ist uns auch wichtig.

Wie haben sich die Märkte über die Zeit verändert?
Wir waren die ersten, die Armaturen in vielen verschiedenen Farben angeboten haben. In den Sechzigerjahren war es sehr revolutionär, eine orangefarbene Armatur herauszubringen. Dann haben wir eine lange Zeit nur Edelstahl und Chrom geliefert. Das war, was der Markt wollte. Aber jetzt sind mattes Schwarz und mattes Weiß sehr beliebt.

Haben Sie persönlich ein Lieblingsprodukt von Vola?
Für mich ist unsere Küchenarmatur KV1 das beste Design. Sie hat perfekte Proportionen.

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Weltweit schätzt man VOLA Armaturen wegen ihres zeitlosen Designs. Sie werden aus den hochwertigsten Materialien in Dänemark hergestellt, sind wassersparend und generationenübergreifend in Benutzung. Dank ihres Baukastensystems bieten sie eine große Vielzahl an individuellen Einsatzmöglichkeiten an.

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