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Wohnlicher Dreiklang

COR feiert das 50-jährige Jubiläum seiner Polsterkollektion Trio

Aufbruch mit Bodenhaftung: Das Polsterprogramm „Trio“ von COR feiert sein 50. Jubiläum. Der Entwurf von Team Form AG hat Modularität in deutsche Wohnzimmer geholt. Die Entkoppelung von Sitzfläche und Lehnen definiert einen spielerischen Bausatz, der jederzeit neu konfiguriert werden kann. Anlässlich des runden Geburtstags finden aktuell Roadshows mit „Trio“-Möbeln in flauschigen Stoffen und leuchtenden Farben statt.

von Norman Kietzmann, 28.03.2023

Die Siebzigerjahre sind wieder zurück! Es war eine Zeit des Aufbruchs zwischen Moderne und Postmoderne, in der nicht nur die gesellschaftlichen Konventionen neu definiert wurden, sondern auch die ursprünglichste Form des menschlichen Zusammenseins: das Wohnen. Ein Polsterprogramm, das vor genau 50 Jahren vorgestellt wurde und bis heute vom deutschen Möbelhersteller COR produziert wird, trägt den Namen Trio. Die Sitzelemente ruhen wie große Steine direkt auf dem Boden, anstatt auf grazilen Füßen über ihm zu schweben. Erdung statt Luftigkeit – so lautet die Losung.

Ursprung des Entwurfs
„Größtmögliche Mobilität“ hatten Karl Odermatt und Franz Hero im Sinn, als sie Trio entwarfen. Die Gründer des Schweizer Designbüros Team Form AG haben diesen Namen gewählt, weil die gesamte Polsterkollektion auf drei Modulen mit quadratischer Grundform basiert: einem Hocker, einem Element mit Rückenlehne sowie einem Baustein mit einer winkelförmigen Kombination aus Rücken- und Armlehne. Der Clou liegt in der Trennung zweier horizontaler Ebenen. Während die Sitzflächen eine unveränderliche Plattform bilden, lassen sich die geradlinigen und winkelförmigen Lehnen frei bewegen. Werden die losen Elemente auf den Boden gestellt, verwandelt sich die Sitzlandschaft in eine Liegefläche, die dank eines Lattenrostes für besonderen Komfort sorgt.

Affinität zum Boden
Trio verkörpert ein junges, unbeschwertes Lebensgefühl. Aus demselben Satz an Modulen lassen sich spielerisch immer wieder neue Wohnwelten gestalten“, sagt Leo Lübke, Geschäftsführender Gesellschafter von COR. Das Möbel ist frei veränderlich. Und doch wirkt die Formensprache dem entgegen. Sie sucht die Nähe zum Boden. Fast könnte man meinen, die Module wären mit der Architektur verwachsen. Die Polster ruhen auf einem Gestell aus massiver Buche, das allerdings optisch nicht wahrgenommen wird. „Da ist eine selbstverständliche Präsenz im Raum, die Volumen und Proportionen nahbar macht, als hätten Franz Hero und Karl Odermatt mit der Betonsäge ein Stück Architekturbrutalismus ausgesägt und in einen kuschligen Umhang gehüllt“, bringt der Designexperte Oliver Herwig die Wirkung auf den Punkt. Der Kontrast aus harter Form und weicher Haptik sorgt dafür, dass die Kollektion über ihre Zeit hinaus weist. Sie ist nicht in den Siebzigerjahren gefangen, sondern wirkt bis heute relevant.

Produktion in mehreren Phasen
Zuerst ist Trio von 1973 bis 1983 herstellt worden. Danach verschwand es aus dem Programm von COR, bis es zwischen 1998 und 2002 in einer neuen Version aufgelegt wurde – diesmal mit aufgestellten Füßen. Leichtigkeit war in der Designwelt das Stichwort der Jahrtausendwende, ebenso gewann eine Retro-Affinität für die späten Sechziger- bis frühen Siebzigerjahre an Fahrt. Doch Trio ist kein sprunghaftes Wesen. Es braucht die Bodenhaftung. Und so wird das Polsterprogramm seit 2016 wieder in seiner ursprünglichen Ausführung produziert. Neuerungen sind allerdings nicht ausgeschlossen: Sitztiefe und Höhe wurden an die größeren Proportionen heutiger Körper angepasst. Die Unterseiten der Rücken- und Armlehnen wurden mit einem Skifell ausgestattet, das mit erhöhten Bremseigenschaften für zusätzlichen Halt sorgt. Seit 2018 ist zudem eine Ausführung als Schlafsofa mit Liegeflächen von bis zu zwei mal zwei Metern erhältlich. Ergo: Auch ein Klassiker darf nicht stehenbleiben.

Flauschige Hülle
Anlässlich des runden Jubiläums ist nun ein neuer Bezug entwickelt worden. Textilien spielen keine Nebenrolle auf der Polsterbühne. Sie sind es, die einem Sessel oder Sofa seinen Charakter verleihen. Das „Geburtstagsgewand“, ein hochfloriger Stoff, sorgt für eine angenehme, flauschige Haptik. So wird das Wohngefühl der Siebziger unter den Fingern spürbar. Außerdem ist das Mischgewebe aus Polyester, Nylon und Baumwolle besonders strapazierfähig. Neben verschiedenen Grauabstufungen stehen auch kräftige Nuancen wie Messinggelb, Gletscherblau, Petrol, Tannengrün oder ein dezentes Mauve zur Auswahl. Seit Beginn des Jubiläumsjahrs wird eine farbenfrohe Trio-Inszenierung im Rahmen von Roadshows bei den COR-Handelspartnern präsentiert. Farbe ist schließlich viel zu wichtig, um ihre Auswahl anderen zu überlassen. Man muss sie mit den eigenen Augen sehen. Gemütliches Probesitzen ist natürlich auch erlaubt.

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Damit ein Möbel aber all diese Qualitäten erfüllen kann, müssen vorab sehr viele Menschen vieles sehr richtig gemacht haben. Sie müssen, zum Beispiel, die besten Materialien ausgewählt haben. Sie müssen diese nach höchsten handwerklichen Standards verarbeitet und geprüft haben. Und vor alledem steht der kluge Entwurf eines Designers, der all das vorwegnimmt, was das Sitzen, Entspannen und Wohnen über Jahre hinweg zu einem Vergnügen macht. Diese Art von Möbeln fertigen wir bei COR.

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