Spiel der Gegensätze
Best-of Outdoor 2025

Ab ins Freie! Die Domestizierung von Garten und Terrasse geht in eine neue Runde. Gemütliche Sitzlandschaften, raffiniertes Flechtwerk, sinnliche Farben und festliche Lichter schaffen die Bühne für den Sommer. Wir zeigen die wichtigsten Trends.
Mitten im Winter werden die neuen Outdoor-Möbel des Jahres vorgestellt. Sie lassen die Temperaturen zumindest gefühlt schon ein wenig nach oben steigen, machen Schluss mit dem ewigen Grau. Draußen ist das neue Drinnen, selbst wenn die Nutzungsdauer von Garten und Terrasse in unseren Breiten ((deutlich)) kürzer ausfällt als in mediterranen Gefilden. Doch ohnehin steht fest: Outdoor ist kein Ort, sondern vielmehr eine Haltung, das Wohnen entspannter zu machen. An der frischen Luft werden Komfort und Geselligkeit zu einer perfekten Symbiose verbunden.
Durchlässiges Sitzen
Flechtwerk und feine Gitterstrukturen lassen Blicke passieren. Sie geben Sitzmöbeln und Tischen Leichtigkeit. Zudem überblenden sie nicht ihre Hintergründen, sondern lassen Pflanzen, Rasen oder Steinböden erkennen, wodurch sie sich in ihrer Umgebung verankern. Durchlässige Strukturen entfachen raffinierte Schattenspiele, die sich mit dem Sonnenstand verändern. Vor allem auf Terrassen und Balkons entfalten sie ihre volle Wirkung, wo Schatten auf Böden und an Wänden gleichermaßen wandern.
Kräftiges Volumen
Polstermöbel versuchen erst gar nicht, mit schlanken Proportionen zu punkten. Sie setzen auf betont voluminöse Formen, die so viel Weichheit und Komfort ausstrahlen, dass sie regelrecht dazu animieren, sich in sie hinein zu werfen. Auf diese Weise werden vollwertige Sitzlandschaften im Outdoor-Bereich realisiert, die ihren Pendants im Interieur an Größe nicht nachstehen. Sie legen in ihren räumlichen Dimensionen sogar deutlich zu – und machen sich so den zusätzlichen Platz im Garten oder an der Poolkante zunutze. Mehr ist mehr: Nicht im Sinne von Opulenz, sondern in gesteigerten sozialen Qualitäten, die die ausladenden Möbel entfalten. Sie bringen Menschen zusammen, schaffen gemeinsame Momente in einer entspannten Umgebung.
Einhüllende Sessel
Die Typologie des Ohrensessels meistert den Sprung hinaus ins Freie. Sie gewinnt an Bequemlichkeit. Der Kopf wird von seitlichen Stützen gehalten. Zugleich entsteht ein akustischer Rückzugsort, der störende Geräusche aus der Umgebung filtert. Man ist in der Natur – und doch zugleich aus ihr entrückt. Oder anders gesagt: Es geht um eine parallele Wahrnehmung, die sich hier offenbart und nur mit der Bewegung des Kopfes von einem Modus in den anderen wechselt.
Mut zur Farbe
Im Freien werden die Farbakzente gesteigert. Schluss mit grauen Mäusen oder gänzlich in Schwarz oder Weiß getauchten Begleitern des Alltags. Sitzgruppen werden durch Vielfalt aufgelockert, statt in Gleichmacherei zu verharren. Die Töne spielen mit Referenzen an das Blattwerk von Pflanzen sowie an die Leuchtkraft von Blüten. Die Möbel werden eingebettet in die Natur. ((Sie sind in ihr verwurzelt.)) Und doch tragen sie keineswegs nur Tarnung, sondern können auf selbstbewusste Weise herausstechen. Ergo: Farbe ist kein Zusatz. Sie ist ein elementarer Bestandteil ihrer Identität.
Bewegliches Licht
Das Anzünden von Kerzen kann auf einer großen Terrasse zur nervenaufreibenden Angelegenheit werden. Hier sorgen bewegliche Akkuleuchten für eine von Wachstropfen befreite Illumination. Dabei werden sogar festliche Innenraum-Qualitäten hinaus ins Freie transferiert. Die neuen Outdoor-Leuchten muten weniger wie Windlichter an. Vielmehr punkten sie mit einer edlen Erscheinung, die den visuellen Komfort anhebt und so den Alltag vollends ins Freie erweitert.
Bodennahes Sitzen
Entspanntheit offenbart sich in zwei Verschiebungen der Proportionen: einem Absenken der Sitzhöhe und einer Steigerung der Sitztiefe. Hier kann eine Annäherung zum Boden erfolgen – durch Möbel, die auf den ersten Blick wie Matten anmuten. Oder sie haben den Anschein überdimensionaler Kissen. Ihre Wirkung wird gesteigert durch eine weitere Ebene, die direkt auf dem Boden aufliegt: in Form von flauschigen Teppichen, die die Wohnlichkeit im Garten oder auf der Terrasse intensivieren.
Klassiker im Outdoor-Gewand
Der Lockruf der Designikonen ist auch im Freien zu vernehmen. Hier findet ein unsichtbarer Shift statt. Rein äußerlich sind die Möbel von ihren Innenraum-Pendants nicht zu unterscheiden. Die Identität der Klassiker bleibt unberührt. Was sich verändert, ist das räumliche Spielfeld, in dem sie sich bewegen. Und so ist es nicht nur die Natur, die die menschlichen Sinne im Freien umschwirrt. Auch die Designgeschichte kann sich in der Draußen-Welt auf souveräne Weise entfalten.
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