Knautsch
Material mit Mimikry: Porzellangefäße von Frederike Jungkurth.
Haptische Täuschung
Knautsch trägt einen offensichtlich onomatopoetischen Namen und versteckt seine tatsächlichen Materialeigenschaften hinter einer irreführenden Form. Die Karaffe der Gestalterin Frederike Jungkurth aus Hildesheim sieht aus, als würde sie den auf sie wirkenden Kräften weich nachgeben. Sie passt beim Anheben formschlüssig in die Hand und scheint gleichzeitig der von innen drückenden Flüssigkeit leicht bauchig nachzugeben. Alles nur raffinierte Camouflage – Jungkurth, die eigentlich Schreinerin ist, hat die einen Liter fassenden Gefäße aus starrem Limoges-Porzellan gegossen. Die komplexe Negativform besteht aufgrund der vielen Hinterschneidungen von Knautsch aus sieben Teilen und wird in aufwändiger Handarbeit von der Designerin selbst hergestellt. Demnächst soll es mit passend geknautschten Bechern noch Zuwachs in der Produktfamilie geben. tp