Affäre mit Aussicht
Mit dem Konzept Office-Affairs bewegte sich USM abseits der Orgatec

Partner: USM
Zeitgleich zur Orgatec 2014 präsentierte USM in der Kölner Eventlocation Dock.one ein ungewöhnliches Messekonzept: Abseits der Hallen hatten die neu entwickelten Produkte USM Kitos M, Kitos Meeting und USM Privacy Panel Premiere – in standesgemäßer Begleitung.
Die Reise beginnt in einem brandneuen Porsche Panamera S E-Hybrid. Sie führt nicht auf das Gelände der Kölner Messe, sondern ins dahinterliegende Niemandsland. Vorbei an alten Garagen, Brachgrundstücken und Autowerkstätten. Mitten ins temporäre Zentrum der Zukunft der Arbeit. Inspiriert durch die Zusammenarbeit mit dem Gottlieb-Duttweiler-Institut zeigte USM hier in der Kölner Eventlocation Dock.one auf über 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche, wie sich die Megatrends „ressourceneffizientes Wirtschaften“, „Bedürfnisbefriedigung mehrerer Generationen“ und „digitales Leben“ im Büro manifestieren könnten.
Tische ohne Schalter
Dazu wurde kurzerhand ein Teil der Verwaltung des Unternehmens in die Halle verlegt, Arbeitsstrukturen geschaffen und als Teil des übergeordneten Konzeptes einige Fragen zur Zukunft der Arbeit exemplarisch beantwortet. Wie beispielsweise das Thema Energieeffizienz. Nicht nur, dass mit Kitos M und Kitos Meeting zwei neue Modelle der bekannten Tischserie vorgestellt wurden, deren Höhe sich ganz ohne Motor und Stromanschluss elegant und geschmeidig mit einer Druckfeder verstellen lässt, nein, das gesamte Gebäude wurde über den Präsentationszeitraum vom Stromnetz abgekoppelt und durch eine vor dem Haus stehende Off-Grid-Lösung von Multicon Solar mit Strom versorgt.
Vom Rockzipfel zur Strumpfhose
Dass die Bedürfnisse des Menschen im Mittelpunkt der Arbeitswelt stehen sollten, wurde ebenso pragmatisch verdeutlicht. Im Konzept enthalten war eine Spielecke für Kinder von Mitarbeitern (Rockzipfel-Ecke), Raum für persönliche Dinge und, was den meisten USM-Mitarbeitern gefallen haben dürfte, ein persönlicher Bringdienst für alle Dinge des täglichen Bedarfs: Der Online Händler All you need stand den Exil-USM-Mitarbeitern zur Verfügung, um sich im temporären Büro neben Lebensmitteln auch mit allem anderen versorgen zu lassen, was es an so einem anstrengenden Messetag bedarf. Und sei es eine bestimmte Strumpfhose.
Privatheit und Ruhe
Auch ein Unternehmen wie USM kommt an den Themen der modernen Büroarchitektur nicht vorbei. Und so ist, nachdem die Verwaltung am Firmensitz in Münsingen schon seit den Sechzigerjahren in einem Open-Plan-Office sitzt, nun auch ein Raumteiler mit Akustikfunktion in die Produktfamilie aufgenommen worden. Privacy Panel von USM zeichnet sich dabei aus als flexible und flächeneffiziente Lösung zur Strukturierung von Arbeitsplätzen, Zonierung von Arbeitsräumen, Schaffung von Privatsphäre und nicht zuletzt zur Optimierung der Akustik im Raum. Ob frei stehend als Raumgliederungselement oder am Tisch als Aufbaublende oder gebaut aus Einzelelementen in zwei Dimensionen, ist es die perfekte Ergänzung zu den formschönen Möbeln des Unternehmens. Und ist dabei so einfach wie praktisch: Über dem Grundskelett, einem Metallrohrkreuz, verschränken sich zwei Paneelhälften aus in Form gepresstem, wiederverwertetem Polyestervlies. Unkompliziert, schnell konfiguriert und individuell einsetzbar.
Was das Büro der Zukunft aus Perspektive der Architektur umtreibt, dieses Frage hat sich vor Ort eine Workshop-Gruppe, bestehend aus Ulrich Königs von Königs Architekten, Ayşin İpekçi von Studyo Architects, Catrin Krayer der Unternehmenssprecherin von USM Deutschland, der Zukunftsforscherin Imke Keicher, Thomas Dienes, Leiter Produktentwicklung USM und Baumeister-Redakteur Alexander Russ sowie Alexander Gutzmer, Chefredakteur Baumeister, vorgenommen. Die Themen „Digitales Leben“, „Nachhaltige Ökonomie“ und „Mehrgenerationenbüros“ wurden von der Arbeitsgruppe analysiert und mit je fünf Thesen zur Zukunft versehen. Dabei herausgekommen ist ein überraschend pragmatischer und inspirierender Almanach von Schlagworten, die zum Diskutieren und Weiterdenken einladen. Anlässlich einer Abendveranstaltung wurden die Ergebnisse präsentiert und diskutiert. Einige der interessantesten Thesen waren, dass wir es verlernt haben, Produkten und Gebäuden beim Altern zuzusehen, oder eben auch, dass die Digitalisierung zu einem Generationenbruch in den Unternehmen führt. Wie dem entgegengewirkt werden kann, bleibt zunächst offen. Auch weil die Architektur für sich proklamiert, nicht alle Probleme alleine lösen zu können.
Mit dem Messekonzept der Office-Affairs hat USM Mut gezeigt und gleichzeitig bewiesen, dass sich eine Messepräsentation nicht zwingend schlicht um die eigene Marke und Produkte drehen, sich nicht mal auf dem Messegelände befinden muss – wenn man für die entsprechende Logistik sorgt. Allerdings wird sich das Unternehmen auch der Frage stellen müssen, ob der Bauchladen an Markenbotschaften am Ende wirklich dem Vertrieb der eigenen Produkte nutzt. Wobei die Offenheit für Hersteller anderer Branchen nicht nur in Punkto Service und Wirtschaftlichkeit zum Erfolg des Konzeptes beigetragen haben könnte. Die komplexen Zusammenhänge der Arbeitswelt von heute fordern den Blick über den Tellerrand und manchmal auch aus dem Fenster eines Porsche.
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FOTOGRAFIE USM
USM

USM
Das 1885 gegründete Familienunternehmen USM wird heute von der vierten Generation geleitet. Als Synonym für zeitloses, anpassungsfähiges Design steht USM für verlässlichste Qualität und Präzision. Flexibilität, Langlebigkeit und demzufolge auch Nachhaltigkeit sind die Grundwerte der Marke.
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