Der ganzheitliche Arbeitsplatz
Wilkhahns Planungsansatz für das Büro von morgen

Partner: Wilkhahn
Wir befinden uns in einem Moment des Innehaltens, mit der Gewissheit, dass wir auch in Zukunft gewohnte Bahnen verlassen werden. Der Bürospezialist Wilkhahn hat die allgemeine Abwesenheit von den Firmen-Schreibtischen genutzt, um sich den Ist-Zustand der Bürokultur mit all seinen Effekten und Erkenntnissen genauer anzusehen. Ist das Büro ein überholtes Konzept? Oder müssen wir das Konzept überholen?
Die aktuelle Situation hat uns radikal zur Umstellung gezwungen. Statt eines dynamischen und langsamen Wandels hin zur Teilzeit-Heimarbeit gab es einen unmittelbaren Schnitt. Mit einem Mal sitzen alle im Homeoffice – und nicht mehr nur die digitale Boheme, nomadische Start-upper oder Mitarbeiter in flexibel aufgestellten Unternehmen. Was viele in den vergangenen Monaten überrascht hat: Das Arbeiten von zu Hause aus funktioniert in den meisten Fällen unerwartet gut und zuverlässig, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Viele sind deshalb überzeugt, dass die Bürowelt sich nach der Krise nicht in den ursprünglichen Zustand zurückbewegen wird. Wilkhahn hat die beispiellose Lage als Anlass zur Reflexion genommen und sich die drängendsten Fragen gestellt: Was bleibt? Was kommt? Was fehlt? Aber vor allem: Wie sieht der reale Arbeitsplatz morgen aus? In Zusammenarbeit mit dem Architekturstudio 1zu33 hat das Unternehmen aus Bad Münder einen ganzheitlichen Planungsansatz für Bürowelten entworfen, der die derzeitigen Entwicklungen berücksichtigt und Konzepte für die Zukunft denkt.
Nicht ohne die Kollegen!
Eine Erkenntnis nach wochenlangem Lockdown ist, dass sich die zwischenmenschliche Begegnung nicht auf allen Ebenen ersetzen oder mit digitalen Werkzeugen ausgleichen lässt. Gerade weil wir uns so viel im Cyberspace bewegen, ist die reale Welt ein wichtiger Ausgleich, vor allem dann, wenn es um Veränderung und Innovation geht. Das betrifft die persönliche Kommunikation genauso wie das Büro als gestalteten Ort. Denn die Atmosphäre und Konzeption des Arbeitsumfeldes hat psychologische Auswirkungen. Sie ist Impulsgeber für agiles Denken und Handeln, bietet Begegnungs- und Rückzugsräume, wirkt inspirierend oder beruhigend. Die Einrichtung kann aus einem „passiven Konsumenten“ der Arbeitsumgebung einen flexiblen Akteur machen, erklärt der Bürospezialist Wilkhahn, und beschreibt damit auch die aktive Aneignung und Umgestaltung des Arbeitssettings durch die Mitarbeiter: „Der Perspektivwechsel von einer kosten- zu einer performanceorientierten Gestaltung der Bürowelt ist die Basis für den Human Centered Workplace.“
Die Psychologie der Gestaltung
Vier Fragen hat Wilkhahn als Grundlage für 1zu33 aus der Reflexionsphase abgeleitet – und damit auch vier Dimensionen für die Praxis definiert. Einer der Punkte nimmt Bezug auf die soziale Komponente: Wie lassen sich Austausch, Lernen und Zusammenarbeit verbessern? Kollaboration, Teamgeist und ungeplanter Austausch sind Triebfedern für Innovation und Kreation. Indem Funktionsbereiche festgelegt und Aktionsräume aufgemacht werden, wird eine produktive Zusammenarbeit unterstützt. Daran schließt sich die Frage nach Gesundheit und Leistungsfähigkeit an. Die Arbeitsräume können darauf beispielsweise mit guter Akustik oder der Einladung zu körperlicher Bewegung eingehen. Die Punkte drei und vier adressieren die inneren Werte: Die Identität sowie die Intention. Das Büro wird hier zur Visitenkarte. Es drückt die Haltung aus. Ein klares und konsistentes Interieur macht unterscheidbar und kann den Eindruck vermitteln, dass Kontinuität und Stringenz auch den Arbeitsalltag bestimmen. Und über den Profit hinaus sollte auch Sinnstiftung vermittelt werden. Langlebige und umweltfreundliche Möbel zeigen beispielsweise, wie sich ein Unternehmen zum Thema Nachhaltigkeit positioniert.
Reflexion für Perfektion
Die vier vorgestellten Themen sind aber keine Satelliten. Sie sind miteinander verbundene Perspektiven, die sich wechselseitig beeinflussen. Eine gute Raumatmosphäre kann sich auf das Wohlbefinden genauso auswirken wie die Identifikation mit der Unternehmens-DNA – und gemeinsam beeinflussen die Faktoren das soziale Miteinander. Wilkhahn leitet daraus den Rat ab, dass bei jeder gestalterischen Entscheidung in der Planung hinterfragt werden sollte, inwiefern die vier Bereiche Berücksichtigung finden. Welchen Effekt hat das Interieur auf emotionale Balance und Kollaboration, wie vermitteln sich Sinn und Identität? Je besser die Überlagerung gelingt, umso tragfähiger ist das Konzept. Am Ende kann das Büro nur dann ein gelungener Funktionsraum sein, wenn es die Menschen und ihre Zusammenarbeit in den Mittelpunkt stellt und auf immer vielfältigere Bedürfnisse und Ansprüche antwortet. Davon profitiert dann vor allem das Unternehmen. Oder, wie Jochen Hahne, geschäftsführender Gesellschafter von Wilkhahn, es zusammenfasst: „Wem es gelingt, die Menschen im Unternehmen mit all ihren Fähigkeiten, Erfahrungen, Idealen und Ideen dauerhaft zu gewinnen, dem steht die Zukunft offen.“
In Zusammenarbeit mit dem Münchner Studio 1zu33 hat Wilkhahn ein virtuelles Modell des „Human Centered Workplace“ entwickelt. Das Projekt ist im Kopenhagener Stadtteil Nordhavn verortet, orientiert sich am realen Gebäudebestand und baut darin anhand von zehn beispielhaften Szenarien ein virtuelles Wilkhahn-Haus. Wir haben die Architekten zum Gespräch getroffen und uns mit den Spezialisten für Architektur und Markenwerte über ihr digitales Szenario mit den Kernfunktionen Work, Meet, Innovation, Community und Learn unterhalten. Das Interview erscheint in der kommenden Woche auf baunetz id.
FOTOGRAFIE Bilder: Konzeption und Planung: 1zu33, Abb. Wilkhahn
Bilder: Konzeption und Planung: 1zu33, Abb. Wilkhahn

Wilkhahn
Wir glauben an die Kraft guter Gestaltung! Mit unseren langlebigen Möbeln für zukunftsfähige Arbeitswelten stellen wir den Menschen mit seinen Bedürfnissen und Potenzialen in den Mittelpunkt – zur Förderung von Wohlbefinden, Kooperationsfähigkeit und Identität als Basis für den Unternehmenserfolg.
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