Stories

Eine Discokugel aus Schaltern

Installation „Atmosphere“ in Mailand von Ippolito Fleitz Group für JUNG

Zur Milan Design Week 2025 präsentierte der Hersteller JUNG mit „Atmosphere“ eine immersive Installation der Ippolito Fleitz Group. Die neue Lichtschalterkollektion JUNG UNIQUE x Ippolito Fleitz Group wurde funky, interaktiv und poetisch reflektiert.

von Kathrin Spohr, 16.04.2025

Eigentlich beherbergt der etwas in die Jahre gekommene Hinterhofraum inmitten von Mailands charmantem Brera Viertel eine einfache Ballettschule. Zur MDW 2025 jedoch überraschte dieser Ort als spacige Interpretation eines White Cube. Wände und Boden waren ganz in Silber getaucht und wurden zu Reflexionsflächen für ein in der Mitte des Raums ruhendes, riesiges Kugelobjekt, das aus hunderten weißen Lichtschaltern zusammengesetzt war. Verbaut wurde hier unter anderem die neue Kollektion JUNG UNIQUE x Ippolito Fleitz Group. Auf einer Seite war die Schalterkugel offen, mit Spiegelflächen versehen und als Hohlraum begehbar: „Ein perfektes Selfie-Momentum“, sagt Tilla Goldberg, Studio Director Brand Spaces & Product Design beim Stuttgarter Designstudio. Ergänzt wurde das Szenario durch einschlägige Pop- und Discosongs, dezente Lichtanimationen und intervallartig austretenden Nebel.

Musik der Schalter
Die Installation entpuppte sich als Element eines Gesamtkonzepts, das mit der Designidee zur neuen Schalterkollektion seinen Lauf nimmt: Auch JUNG UNIQUE x Ippolito Fleitz Group stellt einen spielerischen Brückenschlag zwischen Licht, Musik und Emotion dar. Auf den weißen Schaltern sind in teils groovigen schwarzen Lettern Zitate berühmter Songs aufgedruckt – von „Don‘t stop me now“ über „Here comes the sun“ bis hin zu  „You are my fire“. Die Titel stellen quasi eine bunte Playlist der Ippolito Fleitz Group dar. Denn die Mitarbeiter*innen der Standorte in Berlin, Stuttgart und Shanghai haben sie gemeinsam ausgewählt – beispielhaft. Gemäß der JUNG UNIQUE-Serie können die Schalter nach individuellem Wunsch bedruckt werden, also auch mit dem eigenen Lieblingssong. In dieser besonderen Komposition als Print auf den Schaltern machen die Zitate das Einschalten des Lichts zu einem kurzen Moment der Assoziation und wecken individuelle Erinnerungen an Situationen, in denen der Song gehört wurde – mal euphorisch, mal nostalgisch, aber immer persönlich.

Die Kugel als interaktives Objekt
Auf dem Kugelobjekt im Silver Cube feierten genau 720 dieser Schalter, collagiert zusammengestellt, ihre Premiere – 300 davon mit vernetzter, interaktiver Technik hinterlegt. Bediente man einen Schalter – vielleicht den mit dem Aufdruck „Touch me“ aus dem knallenden 80er-Jahre-Popsong „The sun always shines on TV“ der Band a-ha – veränderte sich der Raum. Eine Lichtprojektion wurde auf den eigenen Körper geworfen. Andere Schalter lösten Projektionen an die Wand aus, modifizierten Farben und Lichtstimmungen. Auch Steckdosen waren in die Kugel integriert. Als Einladung an die Besucher*innen, zu verweilen und ihre Handys zu laden.

Kollektive Partizipation, individuelle Reflexion
„Was macht der Moment, wenn der Lichtschalter gedrückt wird, mit einem Raum?“, so lautete die Fragestellung, die Ausgangspunkt des Installationskonzepts war, berichtet Tilla Goldberg. Durch das Bedienen eines Lichtschalters interagiert der Mensch mit dem Raum: Er verändert die Lichtstimmung, die Raumatmosphäre, wirkt letztendlich auf Gemütszustände ein. So machte „Atmosphere“ Besucher*innen zu Betrachter*innen und Nutzer*innen zugleich. Stets gab es die Möglichkeit, den Raum sanft zu modifizieren, ihn neu zu erfahren.

Künstlerische Vision trifft auf smarte Gebäudetechnik
Die Installation erzählte auch von einem Paradox unserer Zeit: Während Gebäudesysteme immer intelligenter und komplexer werden, gestalten sich deren Installation und Bedienung immer einfacher. So auch bei JUNG. Die jüngsten Entwicklungen der JUNG-Produkte bleiben verborgen – was man sieht, sind klassische Schalter und Steckdosen. Doch hinter dieser vertrauten Oberfläche sind innovative, digitale und vernetzte Funktionen hinterlegt, die neue, vielfältige Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung von Alltag und Ambiente eröffnen. So gesehen wurde die Schalterkugel zu einem Ort der spielerischen Begegnung mit der komplexen Technikwelt von JUNG.

Nachhaltiger Kosmos
Verantwortung gegenüber Umwelt und Mensch sind bei JUNG seit Langem ein wichtiges Thema. Das Kugelobjekt der Installation eignet sich als perfektes Symbol für den Kreislauf, das zirkuläre Handeln, das der Hersteller lebt, denn die Komponenten von „Atmosphere“ sind dem Gedanken der Zirkularität verpflichtet. Die Installation wurde modular aufgebaut, damit sie im Anschluss zerlegt werden und auf Reisen in die JUNG-Showrooms nach Paris oder London gehen kann. Die Materialien sind reduziert, leicht zu transportieren und möglichst ressourcenschonend. „Böden und Wände haben wir mit einem simplen Baumaterial verkleidet, einer sogenannten Saunadampfsperre. Es ist ein silbern beschichtetes Papier, das ökozertifiziert ist“, erklärt Tilla Goldberg. „Für die Wände wurde es zunächst in Form geknittert und dann lediglich an eine Wäscheleine gehängt. Aber nicht verklebt, damit es nach Gebrauch wieder aufgerollt und weitergenutzt werden kann.“

Perfekt und improvisiert
Während die hochwertigen Produkte von JUNG zur Schalterkugel mit höchster Präzision verbaut und in minimalistischem Schwarz-Weiß gehalten wurden, glänzte der umgebende silberne Raum im maximalen Kontrast dazu und war durch das simple, geknitterte Material bewusst geprägt von einem provisorischen Touch. Auf weitere Farbgestaltungen wurde verzichtet. Das Licht, die Musik sowie die Besucher*innen mit ihrer Individualität sollten das bunte Spektrum in den Raum bringen. Peter Ippolito, Architekt und geschäftsführender Gesellschafter der Ippolito Fleitz Group, beschrieb es folgendermaßen: „Wir feiern mit der Pop-up-Installation die Freude am Produkt, begleitet von Musik und Bewegung, dargestellt in Form einer immersiven Rauminstallation. Diese lädt uns dazu ein, das Produkt nicht nur funktional, sondern auch spielerisch und emotional zu erleben.“

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