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Brunner und Stefan Diez präsentieren den Schalenstuhl mudra

„Bei mudra geht es um Evolution“, sagt Stefan Diez. Zusammen mit dem Objektmöbelher-steller Brunner hat der Münchener Designer deshalb die formalen und ökologischen Möglichkeiten aktueller Produktionstechnologien erkundet. Nach dreijähriger Entwicklungszeit sind beide Partner überzeugt, ein neues Kapitel in der Geschichte des Schalenstuhls auf-geschlagen zu haben.

von Nils Schellmann, 11.04.2022

mudra ist das Ergebnis der ersten Zusammenarbeit von Brunner und Stefan Diez. Dass die Wahl für den Entwurf auf den Münchener Designer fiel, hat einen guten Grund und ist kein Zufall: Der Hersteller hatte sich schon zu Beginn des Projekts das ambitionierte Ziel gesetzt, einen grundlegend neuen Beitrag zur Historie des Schalenstuhls zu leisten – eine echte Weiterentwicklung dieses archetypischen Stuhlmodells sowohl in puncto Form als auch im Hinblick auf Materialverarbeitung und Nachhaltigkeit. Mit Stefan Diez fand Brunner den idealen Partner, denn der Designersteht nicht nur für Perfektion im Design und Kompromisslosigkeit der Funktionalität, sondern auch für das Ausloten neuer Grenzen bei Material und Herstellung. „Ich verfolge Stefan Diez’ Arbeit seit Langem und war immer begeistert von seiner Liebe zum Detail und davon, wie tief er in Konstruktion und Materie einsteigt“, erzählt Dr. Marc Brunner, der das badische Familienunternehmen seit 2004 in zweiter Generation mit leitet.


Nachhaltigkeit in 3D
Für den Entwurf von mudra beschäftigte sich der Designer Stefan Diez und sein Team intensiv mit Fragen der Materialverarbeitung und Produktion. Insbesondere die von Brunner mitentwickelte 3D-Formholztechnologie, mit der sich dünne Furnierschichten dreidimensionaler und elastischer als zuvor formen lassen, weckte sein Interesse. Allerdings ging es dabei nicht nur um gestalterische Belange. Brunner wollte ein nachhaltiges Produkt mit besonders langer Lebensdauer auf den Markt bringen wollte.  Diese innovative Technologie im Rahmen der industriellen Fertigung sollte dafür sorgen, den Materialaufwand entscheidend zu minimieren. Dabei ließen es Stefan Diez und Brunner jedoch nicht bewenden: Auch bei den Materialien selbst war ihr Vorgehen konsequent nachhaltig – mit dem Ergebnis, dass ausschließlich recycelbare Werkstoffe zum Einsatz kommen. Am Ende des Lebenszykluses lässt sich mudra wieder sortenrein trennen

Offene Schlaufenform
Der hohe Innovationsgrad in der Produktion sollte sich auch in der Formalästhetik des Stuhls widerspiegeln, der Fertigungskomplexität aber eine formale Einfachheit gegenüberstehen. „Wir wollten das aus der Designgeschichte herausholen, was im besten Sinne siebzig Jahre Plywood-Geschichte einfängt“, berichtet Stefan Diez, wobei es ihm vor allem darum ging, den ikonischen Formen der Vergangenheit einen Entwurf zur Seite zu stellen, der als echte Evolution des Schalenstuhltyps gelten kann. Die Formgebung der Rückenlehne stellte sich dabei als die größte Herausforderung im Entwicklungsprozess dar. Für die Verformung dieses zentralen Elements wurden alle Möglichkeiten der 3D-Formholztechnologie ausgeschöpft. Das Ergebnis ist eine offene Schlaufenform, die ungeachtet des gestalterischen Aufwands ganz selbstverständlich anmutet und dabei Leichtigkeit sowie Transparenz vermittelt. Der charakteristischen Form seiner Rückenlehne verdankt der Stuhl zudem seinen Namen: Mit mudra werden im Hinduismus und Buddhismus symbolische Handgesten bezeichnet – und der geschlossene Kreis steht hierbei für einen besonders guten Energiefluss. Zur Formensprache des Entwurfs gehört auch, dass bereits in der konzeptionellen Entwicklungsphase entschieden wurde, die Schale nicht einfach mit einem beliebigen Untergestell zu kombinieren. Vielmehr wurden beide Elemente so gestaltet, dass sie zu einer organischen Einheit verschmelzen.

Funktionaler Universalstuhl
Bei aller formalen Eleganz wirkt der Stuhl natürlich und ungezwungen. Stefan Diez betont, dass er jede „affektierte Designattitüde, die sich in den Vordergrund drängt“, vermeiden wollte: „Man ist als Designer ja auch schnell verliebt in seine Arbeit und stellt sich seinen Stuhlentwurf als Ikone im Museum vor“, gesteht er freimütig ein. „In einem Café oder Restaurant, in dem ich gerne esse, will ich aber nicht, dass ein Stuhl sich so wichtig macht.“ Das Design ist dementsprechend zurückhaltend und steht vor allem im Dienst der Funktionalität. So erlaubt etwa die Schlaufenform in Kombination mit dem Stahlrohrgestell die Stapelbarkeit des Möbelstücks und eröffnet damit die Möglichkeit, mehrere Stühle platzsparend zu lagern oder zu transportieren. Zudem ist der Schalenstuhl flexibel im Design und ist so für verschiedensten Einsatzzwecke passend. mudra gibt es wahlweise mit Untergestell aus Stahl oder Holz sowie der Möglichkeit einer Sitzpolstervariante. „Ein Brunner-Möbel soll nicht nur gut aussehen, sondern auch gut funktionieren“, sagt Dr. Marc Brunner. „Wir sehen mudra als universellen Stuhl, der in unterschiedlichen Kontexten funktionieren kann, in der Cafeteria, im Hospitality-Bereich – der Stuhl bietet unzählige Anwendungsmöglichkeiten.“

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Brunner

Brunner lebt für Möbel, die Neues möglich machen. Das im Jahr 1977 gegründete Familienunternehmen zählt zu den führenden Objektmöbelherstellern Europas. Hauptmotivation bei Brunner früher, heute und in Zukunft: Herausforderungen suchen und passende Lösungen finden, die perfekt sitzen. So entstehen Objektmöbel von hoher ästhetischer und funktionaler Qualität, produziert "Made in Germany".

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