Neue Räume entfalten
Kooperation zwischen Brunner und atelier oï trägt erste Früchte
Partner: Brunner
Unter dem Motto „Unfold New Spaces“ zeigen der badische Objektmöbelhersteller Brunner und das Schweizer Architektur- und Designstudio atelier oï im Rahmen der Mailänder Designwoche das erste Ergebnis ihrer Zusammenarbeit. Inmitten des Brera Design Districts geben die Partner einen exklusiven Ausblick auf besonders flexible Raumgestaltungen mithilfe eines neuen Paravents namens „foild“.
Auch wenn es sich bei den in Mailand vorgestellten Objekten um Prototypen handelt, ist die Präsentation vom 17. bis 23. April eine Überraschung. Der Startschuss für das Projekt fiel nämlich erst im November 2022, als bei einem Treffen in der Schweiz die Idee entstand, Raumgestaltung neu zu denken. Begeistert von der Aufgabe, entspann sich in der Folgezeit ein reger Austausch zwischen Brunner und atelier oï. Kreative Einfälle, Bedarfsanalysen und Lösungsvorschläge wurden dabei ebenso diskutiert wie die Vor- und Nachteile von Open Spaces. Im Zentrum stand die Frage, wie sich für abgeschirmte Telefonkonferenzen, konzentrierte Einzelarbeiten oder ungestörte Teamgespräche flexible Rückzugsräume realisieren lassen. „Die Überlegungen wurden von beiden Seiten getragen. So ist die Idee von foild nach und nach entstanden und gewachsen“, erinnert sich Aurel Aebi, Designer und Mitgründer von atelier oï.
Auf einer Wellenlänge
Dass zwischen dem ersten Treffen in der Schweiz und der Präsentation der Designstudie in Mailand nur wenige Monate Entwicklungszeit liegen, dürfte auch mit der bereits länger zurückreichenden gemeinsamen Geschichte zu tun haben. Beide Partner wussten sozusagen schon im Vorfeld, dass sie auf derselben Wellenlänge liegen. „Mir sind die Arbeiten von atelier oï schon vor vielen Jahren auf Messen und Ausstellungen aufgefallen. Spannend fand ich dabei ihre Interdisziplinarität als Design- und Architekturstudio und ihre intensive Auseinandersetzung mit Materialien“, sagt der Geschäftsführer Dr. Marc Brunner. Und auch für atelier oï war Brunner kein Unbekannter: Als das Team 2020 den neuen Campus der Hotelfachschule Ecole Hôtelière de Lausanne in Singapur gestalten sollte, stieß es auf das vielfältige Produktportfolio des badischen Design-Objektmöbelherstellers und war angetan von der hohen Funktionalität sowie der eleganten, klaren Designsprache. Vollends überzeugte die Gestalter schließlich ein Besuch des Firmenhauptsitzes, des Brunner-Campus in Rheinau: „Dort hat uns – neben der Kollektion – auch die Professionalität hinter den Kulissen und in der Produktion sehr beeindruckt. Dank Brunners Flexibilität konnten wir trotz der Pandemie das ganze Gebäude in Singapur in kurzer Zeit möblieren“, erzählt Aurel Aebi.
Enge Kooperation
Doch auch die Designer hinterließen einen bleibenden Eindruck bei ihrem Besuch: „Uns war schnell klar, dass wir mehr mit atelier oï zusammenarbeiten wollen“, erinnert sich Dr. Marc Brunner. Bereits für den Designer’s Saturday 2020 in der Schweiz wurden die drei Gründer des Studios, Patrick Reymond, Armand Louis und Aurel Aebi, damit beauftragt, die Produktfamilie nate zu inszenieren. Allerdings durchkreuzte die Pandemie die gemeinschaftlichen Pläne und das Event musste abgesagt werden. Der enge Kontakt wurde jedoch weiterhin gepflegt. Beim Gegenbesuch im November 2022 im schweizerischen La Neuveville ergriffen die Gastgeber schließlich die Initiative und schlugen die gemeinsame Entwicklung eines Produkts vor – der Beginn der Designkooperation und der Anfang des variablen Raumgestalters foild. Erste Prototypen präsentieren Brunner und atelier oï nun gemeinsam in Mailand, inmitten des Brera Design Districts.
Flexibler Raumgestalter
Wie die Installation in Mailand zeigt, schafft beziehungsweise entfaltet die Produktlösung neue Räume. Die Konstruktion basiert auf dem Scherenprinzip, das es erlaubt, den Raumtrenner ganz einfach und je nach Bedarf in gerader Linie, gebogen oder in Wellenform aufzustellen. Dank dieser Funktionsweise können die Nutzer*innen den Paravent stufenlos und ohne Werkzeug in die von ihnen gewünschte Position bringen und so den Raum nach Belieben gestalten. foild entpuppt sich somit als überaus flexibler Raumgestalter, der mit seinem eingehängten Vorhang auf beiden Seiten vor Blicken schützt, auf Wunsch farbige Akzente setzt und den Raumklang optimiert. Zudem lässt sich foild ebenso einfach und schnell wieder auf ein kompaktes Maß zusammenschieben und platzsparend verstauen.
Temporärer Rückzugsort
„Mit foild als ‚instant space creator‘ kann man den Raum temporär ‚einkleiden‘, ohne ihn umbauen zu müssen“, bringt Aurel Aebi die Produktidee auf den Punkt. Die innovative Lösung trägt damit dem elementaren Bedürfnis nach Rückzugsorten Rechnung, die in den Open Spaces der modernen Arbeitswelt oftmals fehlen. Denn diese für Produktivität, Vertraulichkeit, Gesundheit und Wohlgefühl immens wichtigen „Inseln“ lassen sich, wie Dr. Marc Brunner zu bedenken gibt, nicht in jeder Räumlichkeit dauerhaft einplanen: „Im Business hat man selten Platz zu verschenken. Eine effiziente Raumnutzung ist heute gleichbedeutend mit einer flexiblen Raumnutzung. Genau hier setzt foild an.“
FOTOGRAFIE @Brunner Group
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Brunner
Brunner lebt für Möbel, die Neues möglich machen. Das im Jahr 1977 gegründete Familienunternehmen zählt zu den führenden Objektmöbelherstellern Europas. Hauptmotivation bei Brunner früher, heute und in Zukunft: Herausforderungen suchen und passende Lösungen finden, die perfekt sitzen. So entstehen Objektmöbel von hoher ästhetischer und funktionaler Qualität, produziert "Made in Germany".
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