Badepool zwischen Feuer und Eis
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Island ist das Land, in dem die Elfen wohnen. Beim Anblick der geheimnisvollen, in Nebel gehüllten Landschaft aus schwarzem Lavagestein, aus deren Spalten hier und da Dampf aufsteigt, glaubt man sofort an die Existenz solcher Fabelwesen. Unter der Erde befinden sich brodelnde Vulkane, majestätische Gletscher verändern noch immer die Oberfläche der Insel, es gibt geheimnisvolle Lagunen, sprudelnde Geysire, tosende Wasserfälle. Geothermale Quellen bringen natürliche Freibäder mit heißen Badestellen hervor, die überall auf der Insel zu finden sind und von ihren Bewohnern in vollen Zügen genossen werden. Beim Reisen sollten Badesachen stets im Gepäck sein, um sich kein Bad in einem der natürlichen Freiluftbäder entgehen zu lassen.
Das Baden in Thermalbädern gehört zur isländischen Kultur. Jede Stadt verfügt über mindestens ein Freibad, gespeist durch Warmwasser aus den Tiefen der Erde. In Reykjavik gibt es sieben öffentliche Bäder, die über Saunen, Schwimmbecken und mehrere Hot Pots verfügen und 16 Stunden am Tag geöffnet sind. Hier treffen sich die Hauptstädter nach der Arbeit mit Freunden oder Kollegen, am Wochenende mit der Familie und räkeln sich stundenlang im warmen Wasser, reden über Politik oder Persönliches. Das Schwimmbad ist Treffpunkt und Versammlungsort – eine wichtige Institution in Island.
Die Blaue Lagune
Besucher können direkt nach ihrer Ankunft das erste Bad in einem natürlichen Pool nehmen, in dem wohl bekanntesten natürlichen Thermalbad, der Blauen Lagune, die vom Flughafen Keflavik mit dem Bus in ein paar Minuten zu erreichen ist. Die Quelle liegt inmitten eines Lavafeldes, das Illahraun, Lava des Schreckens genannt wird, da es aufgrund seiner zerklüfteten Oberfläche als unpassierbar gilt. Der Badepool fasst sechs Millionen Liter geothermales Meer- und Süßwasser aus 2000 Meter Tiefe. Badende bewegen sich bei Wassertemperaturen zwischen 37 und 39 Grad Celsius nur bedächtig. Sie liegen an den Rändern, genießen das Bad, die klare Luft und den Blick auf die durch das Polarlicht erhellte Landschaft aus bizarren Lavaformationen. Aus dem Wasser steigen warme Dämpfe mit leichtem Schwefelgeruch auf. Es ist weiß wie Milch, hervorgerufen durch den Kieselschlamm, dessen Mineralien eine besonders heilende Wirkung für die Haut haben sollen. Blaugrüne Algen bewirken, dass die Farbe der Lagune bei klaren Himmel und im Sonnenlicht blau erscheint, was schließlich zu ihrem poetisch klingenden Namen führte.
Heiß und flüssig aus den Tiefen der Erde
Was genau aber ist Thermalwasser? Es kommt tief aus dem Erdinneren und ist ursprünglich einmal Niederschlag gewesen. Über mehrere Jahrhunderte versickerte er, durchdrang dabei verschiedene Gesteinsschichten und reicherte sich in mehreren Kilometern Tiefe mit Mineralien und Spurenelementen an. Für seine Mineralanreicherung spielen Solen oder Kalkgestein, aber auch Gipslager eine Rolle. Wichtige Bestandteile, die sich im Thermalwasser wiederfinden, sind Natriumchlorid (Kochsalz), Kohlensäure, Schwefel, Jod, Kalzium, Eisen, Magnesium und Fluor. Mit zunehmender Nähe zum Erdkern wird das Wasser erwärmt. Dabei steigen in der Regel seine Temperaturen jede 33 Meter um ein Grad Celsius. An die Oberfläche gelangt das Thermalwasser entweder über natürliche Quellen oder wird durch das Anzapfen von wasserführenden Schichten künstlich erschlossen.
In Island sprudelt fast überall heißes Wasser aus der Erde und versorgt nahezu jeden Haushalt mit Wärme und Heißwasser. Doch obwohl in jedem Haus natürliches Warmwasser durch die Leitungen fließt, ziehen Isländer einen Besuch im Thermalbad dem heimischen Badewannenbad vor. In der Gemeinschaft badet es sich besser und es fördert die Zusammengehörigkeit. Vielleicht gehören die Isländer auch durch ihre kollektive Badekultur zu den langlebigsten Völkern der Welt?
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