Der Konferenzsessel ist weiblich
Gendergerechte Sonderanfertigungen eines Wilkhahn-Möbels
Partner: Wilkhahn
Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März hat Wilkhahn besondere Exemplare des Konferenzsessels Intra gestaltet. Die Einzelstücke machen nicht nur darauf aufmerksam, dass es noch immer deutlich weniger Frauen als Männer in Führungspositionen gibt, sondern zeigen auch die Kompetenz des Herstellers in Sachen maßgefertigte Möbel.
Mit seiner wohnlichen Anmutung und dem hohen Sitzkomfort hinterfragt der von Phoenix Design entworfene Konferenzsessel Intra seit seiner Markteinführung veraltete Strukturen in der Arbeitswelt. Außerdem verleiht er einem modernen Verständnis von Führungskultur Ausdruck. Dass dazu auch die Gleichstellung der Geschlechter gehört, zeigen anlässlich des Weltfrauentags am 8. März vorgestellte Sonderanfertigungen des dynamischen Sessels, die drei Designerinnen von Phoenix Design speziell zu diesem Anlass entworfen haben. Ganz im Sinne der ursprünglichen Designidee stellen die maßgefertigten Einzelstücke traditionelle Geschlechterstereotype infrage und vermitteln mit neuen Farb- und Materialkombinationen das Bild einer selbstsicheren und entschlossenen Frau.
Besondere Expertise
Möglich gemacht hat das die für maßgefertigte Möbelstücke zuständige Objektabteilung bei Wilkhahn. Die Kompetenz der Unternehmenssparte ist immer dann gefragt, wenn es darum geht, besondere Wünsche der Kund*innen zu befriedigen, die nicht vom regulären Sortiment erfüllt werden. Sonderanfertigungen gewinnen im Bereich der Büroeinrichtung zunehmend an Bedeutung, da Arbeitsumgebungen immer stärker auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen zugeschnitten werden. Dabei geht die Anfertigung von individualisierten Möbelstücken in der Regel mit außergewöhnlichen Herausforderungen einher, die eine besondere technologische und handwerkliche Expertise in der Herstellung erfordern. Das betrifft – neben der grundsätzlichen Machbarkeit des jeweiligen Wunschdesigns – beispielsweise auch die Beschaffung von Sondermaterialien sowie das Testen der technischen Einsetzbarkeit etwa von speziellen Stoffen oder Beschichtungsfarben zusammen mit der Produktionsabteilung. Bei Sitzmöbeln wird zudem die Entwicklungspolsterei hinzugezogen, wenn zum Beispiel aufgrund eines extradicken Schaums der Zuschnitt angepasst werden muss oder eine besondere Verarbeitung gewünscht ist.
Erfolgreiches Teamwork
Auch die Sonderanfertigungen des Intra waren für die Objektabteilung eine besondere Herausforderung. Julia Wilkening-Martin, die als Leiterin der Abteilung komplexe internationale Projekte für Kund*innen umsetzt, hat deshalb für die Anfertigung der Einzelstücke ein kompetentes Team zusammengestellt. Maßgebliche Verantwortung übertrug sie dabei Wilkhahns dualer Studentin Jil Bock, die nicht nur wichtige Designentscheidungen traf, sondern auch zusammen mit Christoph Baron aus der Objektabteilung an der technischen Umsetzung der Entwürfe arbeitete. Eine weitere entscheidende Rolle bei der Projektarbeit spielten Stefanie Stanke aus der Entwicklungspolsterei, die ihre Expertise unter anderem bei den speziellen Steppungen der Sonderedition einbrachte, sowie Fatma Bayrak aus der Produktion, die die Sitzschalen und Rückenlehnen der Einzelstücke in Handarbeit polsterte. „Es war wichtig zu wissen, wer mit welchen Kompetenzen an welcher Stelle den richtigen Input geben kann“, erzählt Julia Wilkening-Martin. „Dass die Stühle hier nun stehen, ist eine wirklich tolle Teamleistung!“
Weibliche Führungskompetenzen
Diese Teamleistung wurde vor allem von Frauen erbracht und das passt zum eigentlichen Anliegen des Projekts. Aktuelle Zahlen der Female Leadership Academy „Ten More In“ zeigen, dass in den Führungsetagen dieser Welt lediglich 21,4 Prozent Frauen sitzen und die Vorstände von Unternehmen sogar nur zu 8,3 Prozent mit Frauen besetzt sind. Dabei können Frauen in Führungspositionen mit ihren besonderen Kompetenzen nachweislich von großem Vorteil sein. Julia Wilkening-Martin, die neben ihrer Funktion als Head of International Client Projects auch Beiratsmitglied bei Wilkhahn ist, sagt: „Meine persönliche Erfahrung mit Frauen in Führungspositionen ist, dass sie mehr ziel- und weniger motivorientiert handeln. Es gibt zudem mehrere Studien darüber, dass Frauen Männern bei führungsrelevanten emotionalen und sozialen Kompetenzen voraus sind.“ Aus diesem Grund hält sie Frauen auch für sehr kompetent darin, harmonische und effiziente Teams aufzustellen: „Frauen neigen nach meiner Erfahrung eher dazu, auf den menschlichen Fit für das Team zu schauen als auf den Lebenslauf oder die Selbstvermarktung einer Person. Es braucht fachliche Kompetenz, um ein Unternehmen nach vorne zu bringen, aber eben auch eine hohe emotionale Intelligenz, um die Menschen an der richtigen Stelle einzusetzen und sie mitzunehmen.“
Geschlechterübergreifendes Design
Dass Frauen trotz der ihnen eigenen Stärken auf Führungsebenen immer noch dramatisch unterrepräsentiert sind, zeigt auch das typische Design von Konferenzsesseln. Wie die hierfür häufig verwendete Bezeichnung „Chefsessel“ bereits andeutet, werden diese oft mit überhohen Rückenlehnen, extradicken Lederpolstern und chromblitzenden Gestellen ausgestatteten Sitzmöbel in erster Linie für Männer entworfen. Mit Intra übertrugen Wilkhahn und Phoenix Design deren traditionelles, prestigeträchtiges Erscheinungsbild in eine moderne und dynamische Formensprache. Neben der organischen Linienführung und den fließenden Übergängen verfügt der Sessel über eine stufenlose Höheneinstellung sowie einen innovativen Mechanismus, der die Sitzfläche und Neigung der Rückenlehne synchron an die Bewegungen anpasst und dabei automatisch das individuelle Gewicht und die Körperhaltung berücksichtigt. Dass so ein aktiver Beitrag zur Gleichstellung geleistet wird, weiß Alina Schnizler, ehemalige Phoenix-Praktikantin und heute Designerin bei Wilkhahn: „Für mich ist die Usability einer der größten Dreh- und Angelpunkte. Wenn zum Beispiel die Mechanik eines Konferenzsessels bei kleinen Frauen nicht reagiert, entsteht immer ein ungleiches Sitzen zwischen Mann (lässig) und Frau (angespannt). Wer sich mit baumelnden Beinen in einen Stuhl setzen muss, weil die Sitzhöhe zu hoch ist, fühlt sich automatisch wie ein Kind – und dementsprechend nicht gleichgestellt mit allen anderen Anwesenden.“
Vielfältige Einzelstücke
Mit der Sonderanfertigung des Intra gehen Wilkhahn und Phoenix Design über das geschlechterübergreifende Design des Konferenzsessels hinaus und stellen zudem stereotype Vorstellungen von Frauen infrage. Die Einzelstücke vermitteln mit den drei Farb- und Materialkombinationen „structured and organic“, „bold and individual“ sowie „wrapped and impulsive“ ein vielfältigeres Bild von weiblichen Führungskräften. Während etwa die Variante „bold and individual“ selbstbewusste Individualität und das mutige Einstehen für die eigenen Überzeugungen verkörpert, spielt die Version „wrapped and impulsive“ mit der Idee des Kosmopolitismus und steht für Wandel, Offenheit und Diversität. „Ich finde, dem Team ist es sehr gut gelungen, mit den verschiedenen Designansätzen unterschiedliche Charaktere abzubilden“, meint Alina Schnizler. „Mein Favorit ist ‚bold and individual‘ – der Blauton, der gewählt wurde, strahlt für mich Ruhe und Stärke zugleich aus und lässt sich super mit anderen intensiven Farben kombinieren.“
FOTOGRAFIE © Wilkhahn / Fotos: Ludwig Schoepfer/StudioTusch
© Wilkhahn / Fotos: Ludwig Schoepfer/StudioTusch
Wilkhahn
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