Best-of Bad 2022
Sanitärobjekte, Armaturen, Möbel & Accessoires

Das Bad boomt. Es dient dem Rückzug, der Entspannung und der Körperpflege. Und ist gleichzeitig eine Bühne für gute Gestaltung und avancierte Technik. Wir haben entdeckt, dass sich die neuen Badewannen hervorragend zum Abtauchen eignen, Marmor das Material-Mantra der Stunde ist und Sebastian Herkner sich für eine Badkollektion von einer japanischen Teetasse inspirieren ließ. Plus eine Bildergalerie mit 34 Fotos.
Die Bauindustrie eilt von einem Rekordhoch zum nächsten. Wenig überraschend also, dass auch das Badezimmer boomt. Es ist neben der Küche der kostspieligste und planerisch komplexeste Raum des Hauses und wird längst ebenso aufwendig und manchmal auch luxuriös eingerichtet wie das Wohn- oder Esszimmer. Das Bad ist Statussymbol und Distinktionsraum, mit dem man guten Geschmack und Zeitgeistigkeit demonstriert. Auch wenn das deutsche Bad im Schnitt nur rund 7,8 Quadratmeter misst, darf es im oberen Wohnsegment durchaus etwas größer sein. So groß, dass Platz genug ist für eine opulente Badewanne, ein freistehendes Waschbecken, eine riesige Regendusche und passend zu den Sanitärobjekten gestalteten Stauraummöbeln – allesamt Elemente, die man gerade bei allen großen Herstellern findet.
Die Badewanne The Regent Bath des englischen Herstellers Drummonds kostet rund 5.000 Euro. Foto/ Copyright: Hersteller
Auf Tauchstation in der Badewanne
Dass es derzeit so viele gestalterisch auffällige Badewannen gibt, kann nicht nur daran liegen, dass man in Zeiten wie diesen zuweilen unter- oder abtauchen möchte. Frappant ist die Dichte an renommierten Designer*innen, die sich aufgemacht haben, Badewannen als Statement Pieces zu entwerfen. Während das graue Modell Theano von Christian Haas für Villeroy & Boch mit seiner dünnen Materialstärke sehr filigran wirkt, kommt die Badewanne aus der Marc Newson for Drummonds Collection fast klobig im Badfarbklassiker Weiß daher. Die Badewanne The Coln Bath aus Kompositmarmor fällt durch die abgerundete Form und die putzigen, etwas dicklichen Füße auf. Alles andere als klobig hingegen ist ein Entwurf von Sebastian Herkner für Duravit. Der Offenbacher Designer hat mit Zencha erstmals eine komplette Badkollektion entworfen: neben Sanitärobjekten wie Aufsatzbecken und Badewanne auch Badezimmermöbel in derselben Designsprache – samt technischer Finessen wie ein feiner Rahmen von nur sechs Millimetern Dicke und Schattenfugen bei den Stauraummöbeln. Die freistehende Badewanne aus der Serie wirkt wie ein großer Trog, der in einem grazilen, weich nach außen gewölbten Rand mündet. „Ich habe zuhause einige handgefertigte Teeschalen aus Keramik, die ich von meinen Reisen nach Asien mitgebracht habe“, erzählt Herkner. „Sie waren der Ausgangspunkt für den Entwurf.“
Enzo Berti hat mit Nami für Kreoo ein überaus kunstvolles Waschbecken aus Marmor entworfen. Die ungewöhnliche Form erinnert an barocke Draperien. Foto/ Copyright: Hersteller
Material-Mantra Marmor
Viele italienische Hersteller aus dem High-End-Segment setzen traditionell auf Marmor. Obwohl Marmor eine echte Mimose ist und sehr pflegeintensiv, wird schnell klar, warum er nicht so schnell zu ersetzen ist: Die Badkollektionen von Salvatori, Kreoo und Antoniolupi offenbaren die skulpturalen Qualitäten des Materials. Wie künstlerisch Sanitärobjekte sein können – zugegeben nicht gerade die in Masse produzierten – zeigt ein Entwurf von Enzo Berti für Kreoo: Nami ist ein aus Marmor gefertigtes Aufsatzbecken, dessen Rand als Draperie gestaltet ist. Laut Hersteller soll der kunstvolle Entwurf an nichts Geringeres erinnern als an Michelangelos Pietà im Petersdom. Nicht nur seiner Haptik und visuellen Singularität wegen ist Marmor bei Sanitärobjekten so beliebt. Aus Natursteinblöcken lassen sich freistehende Objekte formen, die echte Eyecatcher sind – wie die Badewanne aus der Kollektion Anima von Yabu Pushelberg für Salvatori oder das Waschbecken Panama von Enzo Berti für Kreoo.
Das britische Designstudio Barber Osgerby erweitert die Armaturenkollektion Axor One um sechs Farbvarianten. Axor One Colors von Axor zeigt den ungebrochenen Trend zur farblichen Gestaltung des Badezimmers. Foto/ Copyright: Hersteller
Die Kolorite kommen!
Während Marmor zumeist in seiner weißen Version (als Carrara-Marmor) zum Einsatz kommt, sind auch farbige Objekte nicht mehr wegzudenken aus dem zeitgenössischen Badezimmer. Farben werden meist genutzt, um gestalterische Akzente zu setzen – in Form von gemusterten Fliesen und farbigen Natursteinen für Böden und Wände oder als Textilien und Accessoires. Und zunehmend auch als farbige Sanitärobjekte, wie man sie schon mal in den Siebzigerjahren sah. Zwar sind Weiß und Schwarz nach wie vor die beliebtesten Farben bei Wannen, Waschbecken und WCs, doch auch Grau- und Pastelltöne wie bei Villeroy & Boch und Drummonds sind gefragt. Noch mehr experimentiert mit Farben und Oberflächen wird im Armaturenbereich. So hat das Londoner Designstudio Barber Osgerby mit Axor One Colors die eigene Armaturenserie um sechs Farben erweitert, darunter so extravagante Nuancen wie Muschel, Aquamarin und Coral.
Damit das Interiodesign des Badezimmes möglichst einheitlich und harmonisch wirkt, bieten viele Hersteller komplette Kollektionen mit Sanitärobjekten und Möbeln an. Gumdesign hat für das italienische Unternehmen Antoniolupi die elegante Konsole Tramato entworfen. Foto/ Copyright: Hersteller
Was noch ins Badezimmer kommt in diesem Jahr, ist vom 7. bis 12. Juni in Mailand zu sehen. Dann findet auf dem Messegelände Rho Fiera The International Bathroom Exhibition statt. Auf einem Gelände von 17.000 Quadratmetern werden rund 170 Aussteller ihre Neuheiten aus dem Bereich Bad präsentieren, darunter Alape, Antoniolupi, Fantini, Devon & Devon, Vola, Tubes und VitrA.
Der Säulenwaschtisch Xcut von Alape besteht aus einer pulverbeschichteten Stahlkonstruktion und einem glasierten Stahlbecken. Foto/ Copyright: Hersteller
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