Best-of Fliesen 2022
Dekorative Neuheiten für Wand und Boden

Wir haben uns umgeschaut, welche Fliesen auf den Boden und an die Wand kommen. Im Trend: kräftiges Grün als Akzentfarbe, Beige- und Grautöne als Alleskönner, luxuriöse Marmormosaike aus Architektenhand und Fliesen, die aussehen wie Holz und Naturstein.
Trend #1: Geometrische Muster
Wie effektvoll rechteckige Fliesen in leuchtenden Farben und zu interessanten Mustern arrangiert sein können, zeigt die französische Designerin und Memphis-Mitgründerin Nathalie Du Pasquier in Brescia. Für die U-Bahn-Station Vittoria entwarf sie im Rahmen des Kunstprojekts Subbrixia die permanente Installation Mind the Gap – mit Keramikfliesen aus der Kollektion Mattonelle Margherita des italienischen Herstellers Mutina. Bei diesem Entwurf zeigt sich, dass Fliesen auch gut geeignet sind zum Verkleiden dreidimensionaler Objekte wie Trennwände, Küchenblöcke oder Badschränke, so dass ein einheitlicher Look entsteht. Farblich etwas weniger plakativ, aber dennoch nicht minder wirkungsvoll ist eine geometrische Fliesenserie, die Charlotte van der Lancken, ehemaliges Mitglied des schwedischen Designertrios Front, für Marrakech Design entworfen hat. Stripes besteht aus unterschiedlich breiten Fliesenstreifen, die in acht verschiedenen Farben miteinander kombiniert werden können.
Installation Mind the Gap Nathalie Du Pasquier in der Metrostation Vittoria in Brescia mit der Fliesenkollektion Mattonelle Margherita von Mutina. Foto / Copyright: Delfini Sisto Legnani
Trend #2: Täuschend echte Materialien
Neben Mustern, Farben, Größen und Stärken sind es vor allem die Materialien, die die Funktion und ästhetische Wirkung einer Fliese bestimmen. Während natürliche Materialien wie Naturstein und Holz seit jeher ein Klassiker im Interior sind, kommen zunehmend Fliesen auf den Markt, die Marmor, Granit oder Eichenholz nachahmen – mit ihren charakteristischen Maserungen und Äderungen, mit glänzenden und matten Oberflächen. Feinsteinzeug hat dabei den Vorteil, pflegeleichter als seine Naturvorbilder und widerstandsfähiger zu sein. MaxFine Rosso Lepante vom italienischen Hersteller FMG Fabricca Marmi e Graniti beispielsweise ähnelt rotbraunem, türkischem Brekzienmarmor und ist trotz seiner geringen Stärke von nur sechs Millimetern hart und robust. Die eleganten Platten können auf dem Boden und auch an den Wänden verlegt werden, so dass sich ganz verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten ergeben. Während damit im Außenbereich Bänke und Blumenständer gestaltet werden können, sind im Innenbereich maßgefertigte Elemente wie Duschbecken, Tische oder Regale denkbar. Marazzi zeigte auf der Eurocucina 2022 mit The Top gleich eine ganze Kollektion natursteinähnlicher Oberflächen, angewendet auf eine komplette Küche, darunter mit Grande Marble Look Bianco Arni auch eine Marmorimitation.
Der italienische Hersteller Marazzi stellte auf der Mailänder Küchenmesse Eurocucina 2022 mit The Top Oberflächen für die Küche vor, die echtem Marmor gleichen wie Grande Marble Look Arni zeigt. Foto / Copyright: Hersteller
Trend #3: Auf (Natur-)Stein gebaut
Dass die Wirkung von echtem Naturstein aber ungebrochen ist, zeigte Solid Nature während des diesjährigen Fuori Salone in Mailand. Das niederländische Unternehmen war mit Monumental Wonders Teil der Ausstellung Alcova und präsentierte verschiedene, teils überraschende Einsatzmöglichkeiten von Naturstein. Die Objekte – darunter drehbare Regale aus Satin Verde-Marmor und ein imposanter Türrahmen aus Onyx in Regenbogenfarben – waren vom niederländischen Architekturbüro OMA und der Designerin Sabine Marcelis gestaltet. Traditionell sind es aber die italienische Hersteller, die mit Entwürfen aus Natursteinen – meist aus Marmor – für Aufsehen erregen. Ebenfalls in Mailand präsentierte Bisazza seine neue Fliesenkollektion, entworfen von den französischen Architekten Karl Fournier und Olivier Marty von Studio KO. Eine Kombination verschiedener geometrischer Muster sowie das Zusammenspiel von Licht und Schatten charakterisieren die kleinen Marmorplatten, die es in drei Dekor-Ausführungen gibt.
Doch auch Natursteine sind nach wie vor gefragt im Interior, auch wenn sie empfindlicher und pflegeintensiver sind. Im Bild: Onyx Metis Amare von Solid Nature. Das niederländische Unternehmen ... Foto / Copyright: Hersteller
Trend #4: Frisches Grün
Wer im Interior mit Fliesen Farbakzente setzen will, kommt in diesem Jahr um frische und klare Grüntöne nicht herum – egal ob als Muster oder Flächenfarbe. So lancierte das schwedische Label Marrakech Design handgefertigte marokkanische Zellige-Fliesen in Emerald und Garden Green, während Designerin Anki Gneib die grafischen Muster Trees und Leaves entworfen hat. Ebenfalls auf Zementfliesen und ein Naturmotiv setzt der libanesische Hersteller BlattChaya, der den in Beirut ansässigen Designer Carlo Massoud mit einem Fliesenentwurf beauftragt hat. Zabbougha ist ein Dekor in Grüntönen, bei dem abstrahierte Kakteen über die Oberfläche wabern.
Der libanesische Designer Carlo Massoud hat für den in Beirut ansässigen Zementfliesenhersteller BlattChaya die Kollektion Zabbougha mit einem abstrakten Muster in Grüntönen und Terrazzo-Anklängen entworfen. Foto / Copyright: Hersteller
Trend #5: Naturtöne als Alleskönner
Im Unterschied zu Grün sind Naturtöne gestalterische Allrounder, was wohl ihre Beliebtheit erklärt. Gerade in Küche und Badezimmer, die zu den teuersten Räumen eines Hauses gehören und nur etwa alle 15 Jahre neu gestaltet werden, bilden sie einen neutralen Hintergrund, während man mit Möbeln und Accessoires Akzente setzt. Wenig überraschend also, dass fast alle Hersteller Fliesen in neutralen Weiß-, Grau- und Beigetönen im Programm haben. Godelmann beispielsweise hat mit GDM.AWA eine Fliesenkollektion von Sebastian Herkner aufgelegt, die das klassische Fischgrätmuster in Architekturbeton überträgt, einem hoch verdichteten Sichtbeton. Vorteil des Materials: geringe Materialstärken und die präzise Abbildung von Mustern. Die in Sandbeige, Sand-, Seiden- und Basaltgrau erhältliche Kollektion passt in ihrer neutralen Anmutung zu ganz verschiedenen Einrichtungsstilen, wobei für den Objektbereich auch individuelle Farben umgesetzt werden können. Auch Vincent van Duysen hat mit Kosei für Mutina eine taktile Kollektion für den Innen- und den Außenraum entworfen, die Braun- und Beigetönen huldigt und in Kombination mit Schwarz sehr elegant wirkt. Von ihm stammt auch die dreidimensionale Serie Renga aus Terrakotta, die als Raumteiler fungieren kann oder als dekorativer Eyecatcher. Hier setzt Mutina ebenfalls auf erdige Farbtöne wie Elfenbein und Braun.
Moodboard Emotional Shade von HIMACS. Foto / Copyright: Hersteller
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