Betonwaben in Montecarmelo
Schule in Madrid von Grüntuch Ernst Architekten mit Sichtbeton-Topografie
Partner: Gira
Wenn eine altehrwürdige Schule aus der Innenstadt in die Vorstadt wandert, muss die Architektur ausgleichen. Dem Berliner Büro Grüntuch Ernst Architekten ist dies bei dem Neubau für die Deutsche Schule in Madrid gelungen.
1896 gegründet, gehört die Deutsche Schule Madrid zu einer der ältesten Auslandsschulen. Aus Platzmangel zieht die Schule 2015 aus dem Zentrum an den nördlichen Stadtrand in das neue Quartier Montecarmelo, das zu diesem Zeitpunkt noch keine 15 Jahre alt ist. Für Grüntuch Ernst Architekten, die 2009 zusammen mit den Landschaftsarchitekten Lützow 7 den Wettbewerb gewonnen hatten, war dies die erste Schule außerhalb Deutschlands. Da sich Landschaft und Klima in Madrid von den hiesigen Gegebenheiten unterscheiden und eine Auslandsschule auch ein Instrument der Außenpolitik darstellt, musste das Team von Almut Grüntuch-Ernst und Armand Grüntuch eine dementsprechende Form entwickeln.
Das Sichtbetonensemble erinnert an eine organisch gewachsene Dorfstruktur, wobei sich die Großform geschickt in einzelne Waben unterteilt und gleichzeitig zur Umgebung öffnet. Drei pentagonförmige Innenhöfe gliedern den Grundriss der Schulanlage – die 1.800 Kinder teilen sich auf drei Schulbereiche auf: Kindergarten (zweigeschossig), Grundschule (dreigeschossig) und Gymnasium (viergeschossig) haben jeweils einen Baukörper mit zentralem Patio bekommen – die polygonale, zum Teil perforierte Dachstruktur verbindet alle Bereiche mit den weiteren Nutzungen wie der Mensa, der Aula und der Turnhalle.
Dass die Deutsche Schule in Madrid aber nicht nur im Grundriss gedacht und geplant ist, verdeutlichen schon die Fotos des fertigen Gebäudes. Licht und Schatten verändern die Höfe je nach Tageszeit, gleichzeitig schaffen die Wabenstrukturen kleine Räume, in denen sich niemand verliert, sondern sich Schüler sowie Kindergartenkinder wohlfühlen können.
Innen erwartet die Schüler eine angenehm unaufgeregte, schultypische Möblierung und das Leitsystem sowie die Beleuchtung erzeugt Farbakzente auf dem hellen Sichtbeton. Ein leuchtender Seidenvorhang, eine Lichtinstallation des Berliner Künstlers Carsten Nicolai, bringt zusätzlichen Glanz in die Aula. Um den Schülern den Umgang mit digitalen Medien zu ermöglichen, darf sich die technische Ausstattung durchaus sehen lassen. Beim Schalterprogramm entschieden sich die Architekten für die Serie Gira E2 in Reinweiß, die ein streng reduziertes Design mit funktionalen Materialien und intelligenter Technik kombiniert.
Eine Besonderheit der Deutschen Schule kann man übrigens nicht sehen: das unterirdische Thermolabyrinth. Dessen natürliches Kühlsystem basiert auf einer traditionellen Bauweise, das die Erdwärme zur Kühlung und Erwärmung der Raumluft nutzt. Damit spart der Neubau enorm an Energie. Und die überdachten Außenräume und die Fassadenrücksprünge mindern die sommerliche Wärmelast. Das Wort Hitzefrei kennt man nämlich nur in Deutschland.
FOTOGRAFIE Celia de Coca
Celia de Coca
Gira
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2009–2015 / Bauherr: Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das BMUB, vertreten durch das BBR sowie Verein der Deutschen Schule Madrid / Gesamtkosten: rd. 61 Millionen Euro
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