In Meßstetten-Tieringen wagt der Büromöbelhersteller Interstuhl den Blick in die Zukunft der Arbeit. Der „Liveroom“ ist ein flexibles Multispace-Büro, das mehr ist als ein Showroom. Dort erprobt das Unternehmen mithilfe eines eigens entwickelten digitalen Tools, wie sich Arbeitsumgebungen unter realen Bedingungen neu denken und weiterentwickeln lassen.
Anstatt einen neuen Showroom zu eröffnen, hat Interstuhl das zweite Obergeschoss seines Headquarters auf der Schwäbischen Alb in eine reale Testumgebung verwandelt. Auf rund 1.100 Quadratmetern Fläche ist so ein flexibles Multispace-Büro entstanden, das dem Unternehmen als Forschungslabor für zukunftsfähige Arbeitswelten dient. Die zuvor linear angelegten Flure wurden zu einer offenen Raumlandschaft mit klar definierten Zonen für fokussiertes Arbeiten, Teamwork, Kommunikation oder Rückzug umgestaltet. Das flexible Bürokonzept mit dem Namen Liveroom ist zugleich Arbeitsplatz, Lernumfeld und Referenzfläche für Kundenprojekte.
Von der Möblierung zur Methode
In Zeiten von New Work hat sich das Selbstverständnis von Interstuhl verändert. Das Unternehmen versteht sich nicht mehr allein als Hersteller ergonomischer Design-Bürostühle, sondern auch als Gestalter ganzheitlicher Arbeitswelten. Neben Produkten für gesundes Sitzen und Arbeiten zählen nun Planungs- und Beratungsleistungen sowie digitale Anwendungen zum Angebotsspektrum. Die Umgestaltung des zweiten Obergeschosses im eigenen Headquarter zu einem dynamischen Bürosystem begann mit einer detaillierten Analyse des Nutzungsverhaltens der Mitarbeitenden, die über das interne Tool goconut erhoben wurde. Zugleich wurden die Büroflächen mit der eigenen 3D-Scanning-Technologie intensor, einem Tool zur intelligenten Arbeitsplatzorganisation aus dem hauseigenen und gleichnamigen Startup, digital vermessen. Die dabei gewonnenen Punktwolken und 360°-Bilddaten halfen bei der Raumplanung und Koordination des Umbaus.
Nutzungsorientierte Raumgestaltung
Die Raumplanung wurde nach den Prinzipien des Activity Based Working entwickelt: Die Gesamtfläche ist in Zonen für spezifische Bedürfnisse gegliedert – von der konzentrierten Einzelarbeit bis zum kommunikativen Miteinander. Daran orientieren sich sowohl die räumliche Differenzierung als auch die akustische, visuelle und funktionale Ausstattung. Feste Arbeitsplätze gibt es nicht mehr – Mitarbeitende buchen Plätze, an denen sie arbeiten möchten, per App. Telefonboxen und Rückzugsorte sind kurzfristig verfügbar, Besprechungsräume müssen vorausschauend reserviert werden. Zonen wie der zentral gelegene Cafébereich und flexible Meetinginseln laden jederzeit zur spontanen Interaktion ein.
Angenehme und motivierende Atmosphäre
Die Arbeitsplätze sind nicht mehr nach Abteilungen oder hierarchisch geordnet, sondern bewusst durchmischt. Diagonal verlaufende und sich schlängelnde Wege sorgen für mehr Bewegung, gezielt gesetzte Sichtachsen für Orientierung. Die Möblierung zeigt Beispiele aus dem Interstuhl-Portfolio mit hellen Oberflächen und natürlichen Texturen. Wie das biophile Design ist auch die Farbgebung mit neutralen, warmen Tönen und wenigen Akzenten auf angenehme Weise zurückhaltend.
Die Mitarbeitenden wurden früh durch Workshops, digitale Umfragen und Arbeitsgruppen in die Planung der Büroetage eingebunden. Seit dem Umbau zeigt sich ein deutlicher Wandel: Die Homeoffice-Quote sank in den vergangenen Monaten auf unter 20 Prozent, die interne Kommunikation nahm zu und die Teams empfinden ihre Präsenztage nun als Highlights der Woche.

Interstuhl
Bei Interstuhl denken wir den Raum ganzheitlich. Dabei steht der Mensch stets im Fokus - optimale Bedingungen für gesundheitliches Wohlbefinden, kreative Schaffenskraft und Produktivität zu schaffen, das ist die Basis für unseren Erfolg. Ein mit allen Sinnen erfahrbares Design ist wesentliches Element unseres Unternehmensethos. Jedes unserer Produkte ist Ausdruck dieser Mission.“
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