Projekte

Zukunft im Industriedenkmal

PLY Atelier gestaltet Ramboll-Office in den Berliner Wilhelm Hallen

In den Berliner Wilhelm Hallen gestaltete PLY Atelier (heute PLY by Kinzo) die Niederlassung von Ramboll. Das Industriedenkmal wurde zu einem modernen Arbeitsort transformiert, der die Prinzipien von New Work aufgreift. Im Mittelpunkt der nachhaltigen Einrichtung: der Drehstuhl AT Mesh von Wilkhahn.

von Stephan Redeker, 18.03.2025

Berlin entwickelt sich stetig weiter – und mit der Stadt auch die Art und Weise, wie gearbeitet wird. Wo einst gusseisernes Metall in Form gebracht wurde, entstehen heute zukunftsfähige Konzepte für nachhaltiges Arbeiten. Die unter Denkmalschutz stehenden Wilhelm-Hallen im Stadtteil Reinickendorf erstrecken sich über 23.945 Quadratmeter und sind ein lebendiges Zentrum für Kreativschaffende. In den historischen Backsteinmauern befinden sich Galerien und Studios – und seit Kurzem auch die Ingenieur-, Architektur- und Managementberatung Ramboll. Der neue Workspace für 90 Mitarbeitende verteilt sich auf zwei Geschosse und umfasst 1.730 Quadratmeter.

PLY Atelier, das bereits die Hamburger Niederlassung des Unternehmens gestaltet hatte, entschied sich für ein Konzept, das den Kontrast zwischen historischer Industriearchitektur und moderner, nachhaltiger Gestaltung inszeniert. „Technik trifft Natur“ lautete das Leitmotiv: Nachhaltigkeit und technische Innovation spielten in der Planung gleichwertige Rollen. So verbinden sich etwa nachhaltige Materialwahl und moderne Beleuchtungstechnologie zu einem durchdachten Konzept.

Flexibilität auf allen Ebenen
Der Erdgeschossbereich dient als Begegnungsort mit Empfang sowie eine Lounge mit Sitzbänken, Sesseln und sogar Schaukeln. Letztere sind an den Stahlträgerschienen eines historischen Lastenkrans befestigt, mit dem einst das glühend heiße Metall in Schmelzpfannen durch den Raum bewegt wurde. Ergänzt wird die Lounge durch zwei große Küchentresen, die als kommunikative Zonen wirken. Hinzu kommen flexible Arbeitsplätze, Co-Working und Meetingräume. Besonders praktisch: ein Workshopbereich, der mit schallabsorbierenden Vorhängen schnell an wechselnde Bedürfnisse angepasst werden kann.

Während das Erdgeschoss auf Austausch und Dynamik ausgerichtet ist, bietet das Obergeschoss eine ruhigere, strukturierte Arbeitsumgebung. Dort wurde eine offene Arbeitslandschaft mit buchbaren Arbeitsplätzen, Meetingräumen und kleinen Telefonzellen realisiert. Durch den Einsatz von halbhohen Raumteilern bleibt das transparente Raumgefühl erhalten, während gleichzeitig Zonen für konzentriertes Arbeiten geschaffen wurden. Um den Charakter der historischen Kappendecken zu betonen, integrierte PLY Atelier die Beleuchtung in gebogene Deckensegel, die sich an die Architektur anpassen, ohne einen stilistischen Bruch zu erzeugen.

Natürliche Materialien für eine nachhaltige Zukunft
Ramboll verfolgt eine konsequente Strategie des klimaneutralen Wirtschaftens und setzt sich aktiv für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN SDGs) ein. Was sich in den Geschäftsmodellen des Unternehmens widerspiegelt, war auch maßgeblich für die Gestaltung der neuen Berliner Niederlassung in den Wilhelm Hallen. PLY Atelier wählte Materialien daher gewissenhaft aus, um den ökologischen Fußabdruck des Projekts so klein wie möglich zu halten und gleichzeitig eine hochwertige, langlebige Arbeitsumgebung zu schaffen.

Besonderes Augenmerk lag auf der Verwendung schadstofffreier und recycelbarer Materialien. Raumteiler aus recycelten PET-Flaschen strukturieren die offene Bürofläche, während Einbauten aus wiederverwertetem Holz nicht nur Ressourcen schonen, sondern auch eine natürliche, warme Atmosphäre erzeugen. Für eine angenehme Akustik sorgen spezielle Holzwolle-Elemente, die den Schall absorbieren und gleichzeitig als gestalterisches Element wirken. Der Bodenbelag im Obergeschoss besteht aus Naturkautschuk – einem strapazierfähigen und umweltfreundlichen Material, das sich durch seine angenehme Haptik und einfache Pflege auszeichnet. Um unnötige Transportwege zu vermeiden und eine nachhaltige Produktion zu gewährleisten, entschied sich PLY Atelier für in Europa gefertigte Möbel und Leuchten.

Ergonomie trifft nachhaltiges Design: AT Mesh von Wilkhahn
Neben den Einbauten stand auch die Wahl nachhaltiger Büromöbel im Fokus. Ramboll entschied sich für den AT Mesh-Drehstuhl von Wilkhahn, der sich nahtlos in das ökologische Konzept einfügt. Der Stuhl ist mit einer raffinierten Mechanik ausgestattet, die eine ergonomisch sinnvolle, dreidimensionale Beweglichkeit ermöglicht. Das fördert eine dynamische Sitzhaltung, die sich positiv auf die Gesundheit der Mitarbeitenden auswirkt.

Der Bezug des AT Mesh-Rückenrahmens besteht zu 80 Prozent aus recycelten PET-Flaschen. Die Sitzpolster sind austauschbar und bestehen aus bezogenen FCKW-frei geschäumtem Polyurethan, was nicht nur Langlebigkeit verspricht, sondern auch gesundheitlich unbedenklich ist. Zudem wurde der Stuhl so konzipiert, dass er sich nach seiner Nutzungsdauer leicht auseinanderbauen und nahezu vollständig recyceln lässt, wodurch er zu geschlossenen Materialkreisläufen beiträgt.

New Work im historischen Ambiente
Mit der neuen Ramboll-Niederlassung in den Wilhelm Hallen ist PLY Atelier, das bereits die Hamburger De­pen­dance für das aus Dänemark stammende Unternehmen verantwortet hat, eine Gestaltung gelungen, die nachhaltige Prinzipien von New Work mit der industriellen Vergangenheit des Ortes in Einklang bringt.

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Entwurf

PLY Atelier (heute PLY by Kinzo)

www.ply.de

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