Moderner Filmsalon
Büroausbau von Civilian in New York City
Das Büro von Sandbox Films ist nicht nur ein Arbeitsort, sondern fungiert auch als Treffpunkt für Cineast*innen. Dafür schufen die Planer*innen von Civilian flexible Räume, die der Geschichte des Kinos ebenso Rechnung tragen wie der Architektur des Gebäudes an der New Yorker Fifth Avenue.
Mit naturwissenschaftlichen Dokumentationen über die Wälder des Himalaya oder die menschliche Niere hat Sandbox Films viele Preise gewonnen und Millionen Zuschauer*innen verzaubert. Der Ort, an dem diese Werke erdacht und produziert werden, liegt nicht etwa mitten in der Natur, sondern in einem der ältesten Hochhäuser Manhattans an der Fifth Avenue. Der Bau aus den 1920er-Jahren im neogotischen Stil gibt die ästhetische Richtung für das Interior vor. Bei der Gestaltung orientierte sich das Architekturbüro Civilian an frühen Filmpalästen im Art déco-Stil. Auch die Lage am Broadway und die Zeit zwischen den Weltkriegen in New York sowie die Farben der dänischen Moderne standen bei dem Projekt Pate.
Immersives Filmerlebnis
Zentrum der knapp 400 Quadratmeter großen Bürofläche ist der Vorführungsraum mit 22 Plätzen, der als Treffpunkt der lokalen Non-Fiction-Filmgemeinde sowie Arbeitsort des Teams dient. Üppig gepolsterte Zweiersitze in Veilchenblau mit diskreten Tischleuchten verleihen dem Interieur einen luxuriösen Retro-Charme. Decken- und Fußleuchten ermöglichen unterschiedliche Lichtszenarien. Hinter dunkelbraunen Paneelen aus gespannter Wolle und Walnussholz versteckt sich eines der modernsten Surround-Sound-Systeme der Stadt. Zusammen mit der von vertikalen Messingleuchten gerahmten Projektionsfläche bietet der kleine Kinosaal beste Voraussetzungen für ein immersives Filmerlebnis.
Steter Wandel
Flexible Nutzungen der Räume waren dem Unternehmen wichtig. Der zentrale Empfangsbereich mit einer großen, runden Bar und einer Arbeitsplatte aus Stein dient dem Team tagsüber als Küche. Abends scharen sich bei Events geladene Gäste um das auffällige Möbelstück. Zum Niederlassen lädt daneben ein maßgefertigtes, geschwungenes Bouclé- und Samtsofa ein. Ksenia Kagner und Nicko Elliott, Gründer*innen von Civilian, ließen sich bei diesem Entwurf durch den französischen Architekten Pierre Chareau inspirieren. Dem einladenden und zugleich repräsentativen Möbelstück steht ein Paar aufgearbeiteter Milo-Baughman-Drehstühle gegenüber. Für die Statik relevante Säulen ließen die Planer*innen mit Travertin verkleiden. Eine mit weißer Eiche getäfelte Wand mit beleuchteten Filmplakatrahmen von Sandbox-Produktionen und eine neonbeleuchtete, weinrote Tür umgeben den Vorführraum.
Transparente Trennung
Zum konzentrierten Arbeiten zieht sich das Team hinter mintgrüne Schiebetüren zurück, die den Konferenzraum von Privatbüros und Redaktionsräumen optisch und akustisch trennen. Im Zentrum des Konferenzraums steht ein maßgeschneiderter Besprechungstisch mit einer hochglänzenden, gebogenen Lackarbeitsfläche in einem Rahmen aus massivem Eschenholz. Die Mitarbeitenden können auf Vintage-Sesseln von Tobia Scarpa Platz nehmen. Im Großraumbüro sind die Arbeitsplätze durch Wände aus weißer Eiche getrennt und von einer üppigen Zimmerpflanzen-Sammlung umgeben.
Greg Boustead, Gründungsdirektor von Sandbox Films, nennt sein Office treffend eine „Mischung aus hochtechnischem Arbeitsort, modernem Salon und Treffpunkt einer jungen Szene“. Es vereint moderne Produktionsmöglichkeiten mit einer inspirierenden, einladenden und menschenzentrierten Umgebung. Das Büro wird zum Set – Pardon – Setting, das Kreativität und Zusammenarbeit fördert.
FOTOGRAFIE Chris Mottalini Chris Mottalini
Projekt | Sandbox Films |
Entwurf | Civilian |
Ort | New York City, USA |
Fläche | 390 Quadratmeter |
Fertigstellung | 2023 |