Eine Stadt aus Räumen
Kollaborativer Arbeitsort von Alberto Hueso in Spanien
Im südspanischen Altea, zwischen der historischen Altstadt und dem Mittelmeer, hat der Architekt Alberto Hueso eine ehemalige Gewerbefläche in einen Ort für kollaboratives Arbeiten verwandelt. Mit einem feinen Gespür für räumliche Potenziale entwickelte er ein flexibles Nutzungskonzept, das Atmosphäre schafft.
Ausgangspunkt des Umnutzungsprojekts Espai Piteres waren das Erd- und Halbuntergeschoss eines 1986 errichteten Wohnhauses – eine baulich intakte, 200 Quadratmeter große Fläche ohne besonderen architektonischen oder denkmalpflegerischen Wert. Alberto Hueso verzichtete bewusst auf ein starres Raumprogramm. Stattdessen entwarf der Architekt ein System, das langfristige Wandelbarkeit ermöglicht und unterschiedliche Nutzungsformen unterstützt.
Flexible Organisation und räumliche Durchlässigkeit
Ein zentraler Bestandteil des Entwurfs ist die nichtlineare Raumorganisation. Über mehrere Zugänge erschlossen, bilden die einzelnen Einheiten ein Netzwerk miteinander verbundener Räume. Diese Offenheit fördert informelle Begegnungen und zufällige Kooperationen – jene kreativen Momente, die sich zwar nicht planen, aber architektonisch begünstigen lassen.
Innenarchitektur als Mikro-Stadt
So entsteht eine Art Mikro-Stadtplanung, bei der jeder Raum wie ein eigenständiges Quartier funktioniert, eingebettet in ein zusammenhängendes räumliches Gefüge. Die Tiefe des Grundrisses ergibt sich aus der Abfolge und der Beziehung der einzelnen Zonen zueinander.
Dienende Strukturen im Raumkörper
In die Wandstruktur integrierte Regale und Nischen übernehmen dienende Funktionen. Ehemals passive Trennwände werden zu aktiven Infrastrukturen. Dieser Ansatz erinnert an historische Vorbilder wie mittelalterliche Burgmauern mit eingebauten Treppen und Lagerräumen, wird hier jedoch zeitgenössisch interpretiert. Indem funktionale Elemente in die Architektur eingebettet sind, bleiben die Haupträume bewusst offen und unbestimmt – eine Haltung, die Flexibilität nicht nur zulässt, sondern gezielt unterstützt.
Materialität und Lichtführung
Die räumliche Offenheit wird durch helle Farbtöne an Böden, Wänden und Decken unterstrichen. Holz setzt einen warmen Kontrapunkt, bringt Materialität in den Raum und verleiht ihm eine wohnliche Atmosphäre.
Tageslicht gelangt im Erdgeschoss über großflächige Fenster ins Innere. Die tiefer liegenden Bereiche im Halbuntergeschoss werden durch die runde Öffnung der Wendeltreppe sowie vier kleine Bullaugen in der Fassade mit Licht versorgt, wodurch bei direkter Sonneneinstrahlung ein Effekt wie im Projektionsraum eines Kinos entsteht.
Das Projekt Espai Piteres zeigt, wie im Bestand zeitgemäße Arbeitsräume entstehen können – mit klarer Struktur, aber ohne funktionale Festlegung. Es ist ein Umbau, der architektonisch und inhaltlich Raum für Wandel schafft.
FOTOGRAFIE Federico Farinatti Federico Farinatti
| Projektname | Espai Piteres |
| Entwurf | Alberto Hueso |
| Ort | Altea, Alicante, Spanien |
| Fläche | 200 Quadratmeter |
| Fertigstellung | 2025 |
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