Büro als Begegnungsstätte
Neues Headquarter von Henning Larsen und Ramboll in München
Mit der Umsetzung eines gemeinsamen Hauptsitzes im Münchener Westen schaffen das Architekturbüro Henning Larsen und Ramboll Deutschland großzügig gestaltete Büroräume, die Synergien fördern und den Mitarbeitenden Raum zur Entfaltung bieten sollen. Das Konzept: eine ausgewogene Mischung aus produktivitätsfördernder Arbeitsumgebung und wohnlicher Behaglichkeit, die durch skandinavische Designakzente geprägt ist.
Ein Büro für das eigene Team zu planen, ist wahrscheinlich eine ähnliche Herzensangelegenheit wie die Gestaltung der eigenen Wohnräume. Die Innenarchitektin Angelika Donhauser, Head of Interior bei Henning Larsen in München, ist erleichtert, dass der neu eröffnete Standort von den Kolleg*innen so gut angenommen wird. Knapp zwei Jahre hat sie an der Umsetzung des Innenarchitekturprojekts gearbeitet. Erst im Juni 2024 ist die Münchener Dependance von Henning Larsen gemeinsam mit dem Unternehmen Ramboll, zu dem das aus Dänemark stammende und international agierende Architekturbüro seit 2020 gehört, in die zwei Etagen in München-Sendling einzogen.
Der neue Unternehmenssitz zeichnet sich durch großzügige, helle Räume, den Einsatz natürlicher Materialien und ein warmes Farbkonzept aus. Das Interiordesign orientiert sich an strengen Nachhaltigkeitskriterien: Es dominieren Einbauten aus Schalbrettern, kombiniert mit einem beigen Fußboden aus Linoleum und Farbakzenten in Gelb oder Tannengrün. Auch bei der Auswahl der Möblierung wurde auf Langlebigkeit gesetzt.
Kollaboration und Rückzug
Die Arbeitsplätze für die rund 300 Mitarbeitenden von Ramboll und Henning Larsen befinden sich entlang der Fensterfronten, während in der Mittelzone Meetingräume, Teambereiche und Verbindungswege eine offene Plattform für das Zusammentreffen schaffen. Die rund 3.400 Quadratmeter große Gesamtfläche bietet Möglichkeiten für unterschiedliche Arbeitsformen: von offenen Bereichen für Kollaboration über geschlossene Rückzugsräume für konzentriertes Arbeiten bis hin zu separaten Zonen für Pausen und Entspannung. Im 4. Stock sind die Büroflächen angeordnet, während die 5. Etage eine Kantine, Lounges, Workshopbereiche, einen Kicker- und Yogaraum sowie eine Dachterrasse mit Blick auf die Alpen zu bieten hat.
Mit maximal vier gebündelten Arbeitsplätzen und zahlreichen akustisch optimierten Rückzugsorten ist das Konzept auf hybride Arbeitsformen ausgelegt. Besonders die Akustik erhielt große Aufmerksamkeit. Akustikpaneele, Vorhänge und Trennwände mit zusätzlicher Funktion als Pinnwand reduzieren die unvermeidliche Geräuschkulisse des offenen Raumkonzepts. Die durchdachte Strukturierung der Fläche sowie gezielt abgeschirmte oder abschirmbare Bereiche ermöglichen ein ungestörtes Arbeiten.
Raum für den Austausch
Das Herzstück des Büros ist die Mittelzone. Sie lockert den Flur, der durch die gesamte Länge der vierten Etage führt, auf und bietet – zusätzlich zu den diversen Meetingräumen – offene Bereiche zum Austausch an. Die Besprechungsräume unterschiedlicher Größe sind mit Glaselementen und Pflanzenregalen ausgestattet und bilden eine Art grüne Insel im Zentrum. Für Gespräche in kleinen Gruppen oder spontane Meetings stehen Rückzugsbereiche zur Verfügung. An den Kopfenden der Mittelzone sind Teeküche und Empfang verortet. Im gesamten Entwurfsprozess arbeiteten Angelika Donhauser und ihr Innenarchitektur-Team eng mit den Mitarbeitenden beider Büros zusammen. Durch Workshops konnten individuelle Wünsche und Anforderungen an Ästhetik und Funktionalität in das Design einfließen.
Skandinavische Leichtigkeit
Helle Holzelemente, viele natürliche Materialien und eingestreute Farbakzente schaffen eine freundliche und inspirierende Atmosphäre, die zur skandinavischen Herkunft von Henning Larsen und Ramboll passt. Pflanzeninseln tragen zur lebendigen Raumgestaltung bei und machen die Natur zum festen Bestandteil des Bürokonzepts. Auch die Außenterrassen auf beiden Etagen wurden in die Planung einbezogen. Sie bieten nicht nur Platz für Erholung, sondern auch einen beeindruckenden Blick über München, der bis hin zu den Alpen reicht.
Kreative Zusammenarbeit
Mit dem neuen Büro im Münchener Westen ist es Henning Larsen und Ramboll gelungen, eine Arbeitswelt zu schaffen, die sowohl soziale Interaktion als auch kollaboratives und konzentriertes Arbeiten unterstützt. Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel für eine moderne, hybride Büroumgebung. Der sparsame Materialeinsatz passt zur ökologischen Verantwortung und die durchdachte Raumaufteilung wird den Bedürfnissen eines interdisziplinären Teams gerecht.
FOTOGRAFIE Philip Kottlorz Philip Kottlorz