Projekte

Neue Rohheit

Brutalistisch angehauchte Umbauprojekte in drei europäischen Metropolen

Rohe Materialien, funktionale Elemente und der Charme des Unvollkommenen – Projekte in Paris, Barcelona und München stehen beispielhaft für eine kreative Auseinandersetzung mit der Ästhetik des Brutalismus. Schalter von JUNG fungieren als Tüpfelchen auf dem i dieser Interieurs.

von Nils Schellmann, 26.02.2025

Als Le Corbusier 1952 beim Bau der Unité d'Habitation in Marseille den Begriff „béton brut“ (roher Beton) für den charakteristischen Sichtbeton des Gebäudes verwendete, war gleichzeitig auch der Name für einen ganzen Baustil gefunden. Bis in die Achtzigerjahre hinein prägte der Brutalismus mit seiner Betonung von Konstruktion und Funktion die Architektur. Seine rationale, nüchterne Ästhetik, die vor allem von der Bevorzugung geometrischer Formen und roh belassener Materialien herrührt, geriet jedoch in den Neunzigerjahren zunehmend in Verruf, was zur Folge hatte, dass kaum noch derartige Neubauten entstanden. Seit einigen Jahren erlebt der Stil aber gerade in der Innenarchitektur ein bemerkenswertes Comeback und führt, vermischt mit Elementen verschiedener Epochen, zu einem eklektizistischen Einrichtungstrend.

Markante Schalter
Drei Umbauprojekte in Paris, Barcelona und München zeigen beispielhaft den neobrutalistischen Trend im Interiordesign. Sie rücken Materialität, Funktionalität sowie Authentizität ins Zentrum und gehen bei der Transformation äußerst reduktionistisch vor. Dass dabei auch Details eine Rolle spielen, zeigen die verwendeten Schalter und Steckdosen. Bei allen drei Projekten fiel die Wahl der Architekt*innen und Designer*innen auf das vielfältige Produktportfolio des nordrhein-westfälischen Herstellers JUNG. Dieses zeichnet sich durch eine besondere materielle Ästhetik, einen funktionalen Stil und geometrische Formgebung aus. Die Modelle LS CUBE und A CUBE spiegeln zudem in besonderer Weise brutalistische Gestaltungsprinzipien wider: Als Aufputzversionen verstecken sie sich nicht in der Wand, sondern machen ihre technisch-konstruktiven Eigenschaften sichtbar.

Rau und unfertig
Nichts verstecken wollte auch CØR, ein von Frauen geführtes Kreativstudio mit Sitz in Paris und Berlin, das auf Foto- und Videoproduktionen in den Bereichen Mode, Kunst, Architektur und Design spezialisiert ist. Die Räume im Pariser Quartier Le Marais wurden im Frühjahr 2024 vom Berliner Designstudio Vaust neu gestaltetet. Es ist eine bewusst rau und unfertig wirkende Umgebung mit Rissen im Estrichboden, grob verputzten Wänden und Decken in Spritzbetonoptik. Die Elektroinstallation von JUNG aus dem Programm LS 990 im Ton terre sienne claire aus der Farbpalette Les Couleurs Le Corbusier scheint dabei mit den beigen Wänden zu verschmelzen. „Wir wollten einen Raum schaffen, der auch ohne Exponate für sich selbst spricht. Die Idee war, auf konventionelle Design- und Perfektionsideale zu verzichten und das Unvollkommene zum Statement zu machen“, erklärt Thea von Winning von CØR.

Offene Kontraste
Das Unvollkommene zu zelebrieren, war auch die Idee des spanischen Architekten Raúl Sánchez als er 2022 in Barcelonas Stadtteil El Born ein stark baufälliges Stadthaus aus dem 19. Jahrhundert sanierte. Zunächst wurde das viergeschossige Gebäude vollständig entkernt. Die dabei freigelegten, aus einer Mischung von Ziegeln, Steinen und Mörtelresten bestehenden Mauern sind nun in ihrer ganzen Rohheit der auffallende Hauptakteur der neuen Räume. Ganz im Sinne brutalistischer Ästhetik verläuft die Elektroinstallation sichtbar auf den Wandflächen. Der offene Kontrast, den die Schalter und Steckdosen von JUNG aus dem Programm LS CUBE in Alpinweiß zum groben Mauerwerk bilden, ist ebenso wie der elegante Kontrapunkt, den etwa Einbauten aus Messing oder die eindrucksvolle weiße Wendeltreppe setzen, ein wichtiger Teil des gestalterischen Konzepts.

Streng reduziert
Ebenfalls bis auf den Rohbau entkernt wurde vor Kurzem ein Gebäude in der Münchner Innenstadt. Die Holzrausch Planung GmbH wandelte hier den Verkaufsraum eines Autoherstellers in ihr eigenes Designstudio um. Bei der Entkernung wurde die tragende Konstruktion freigelegt, die nun wesentlich den Charakter des offenen Raums prägt. Das Interiordesign zeichnet sich vor allem durch materielle Reduktion und formale Strenge aus. Teil des minimalistischen Konzepts ist der schlichte Schalter LS 990 von JUNG, der in der haptisch weichen Oberfläche Graphitschwarz matt sowie in verschiedenen Varianten zum Einsatz kommt. So etwa als robuster Aufputzschalter LS CUBE, dessen markantes Design in Verbindung mit dem tiefschwarzen Farbton besonders auf dem schwarz gestrichenen Mauerwerk im Untergeschoss eine industriell-brutalistische Wirkung entfaltet.


Weitere Informationen zu den Projekten bei JUNG: CØR Studio, Paris, BSP 20 House, Barcelona, Holzrausch Studio, München
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