Labor mit Blick ins Grüne
Neue Büroräume von Graft in Berlin-Mitte
Das Graftlab in Berlin-Mitte setzt neue Maßstäbe für Bürogebäude: Mit flexiblen Raum- und Nutzungskonzepten schafft das Team von Graft eine inspirierende Arbeitsumgebung, die auch das Stadtviertel belebt. Im Office des Architekturbüros werden kollaborative Formate mit verschiedenen Rückzugsmöglichkeiten zum ruhigen, konzentrierten Arbeiten kombiniert.
Ein Labor für die moderne Arbeitswelt hat Graft in Berlin-Mitte entworfen und im Jahr 2023 zum Teil selbst bezogen: Das Graftlab soll als Prototyp für eine neue Art von Bürogebäuden stehen, mit einer lebendigen Nutzungsmischung, die auch das umliegende Stadtviertel belebt. Auf sechs Geschossen mit einer Fläche von insgesamt 4.400 Quadratmetern befinden sich die Arbeitsplätze des Architekturbüros, weitere Bürogemeinschaften aus der Architektur- und Kreativszene, Gewerbeeinheiten sowie fünf Wohnungen. Der Neubau wurde in einer abgeknickten L-Form auf dem Eckgrundstück von Invalidenstraße und Ackerstraße errichtet.
Räume für kollaboratives Arbeiten
Die Außenhülle des Graftlab ist als durchgehende Glasfassade mit horizontalen Blechverkleidungen ausgeführt. Durch die Transparenz, eine individuelle Grundrissgestaltung und variable Raumangebote entsteht eine ebenso angenehme wie anregende Arbeitsumgebung, die interne Kommunikation fördert und die Zusammenarbeit in Teams erleichtert.
Die Büroräume der Architekt*innen erstrecken sich vom Erdgeschoss, das als vielseitige Gemeinschaftsfläche genutzt wird, über drei Etagen, die durch einen Luftraum zu einem Raumkontinuum verbunden werden. Eine große Freitreppe im Eingangsbereich dient als Meetingpoint und Auditorium für Vorträge von internen sowie externen Partner*innen. Die Arbeitsbereiche im ersten und zweiten Geschoss sind als offenes Großraumbüro angelegt. Sie werden abwechslungsreich und je nach Bedarf unterbrochen von Telefonkabinen, Sitzecken, Teeküchen und Besprechungsinseln.
Weiß, Grau und Schwarz
Graue Wände, Stützen und Decken aus Sichtbeton treffen im Graftlab auf den glatten Estrichboden und sorgen gemeinsam für eine harmonische, ruhige Raumatmosphäre. Die offenen Grundrisse des Gebäudes bieten große Flexibilität bei der Einrichtung und Möblierung der Büro-Ebenen. Das Interiordesign-Konzept von Graft sieht eine zurückhaltende Farbpalette für Möbel und Einbauten vor, die vor allem aus Weiß, Grautönen und Schwarz besteht. Einzelne Elemente oder Kleinmöbel aus massivem Holz ergänzen das Gesamtbild.
Gezielte Farbakzente
Als lebendige Akzente dienen Einbauten und Raummöbel in ausdrucksvollen Farben wie etwa einem Gelbton für das raumgreifende und skulpturale Regalmöbel im Bibliotheksbereich. Überraschend ist auch der Blick in die Toilettenräume, die komplett in Schwarz gestaltet sind. Weiß überwiegt dagegen in kleinen Zimmern für konzentriertes Arbeiten und Besprechungszonen, die mit eigenen Möbelentwürfen wie dem Konferenztisch „Phantom Table“ oder dem modularen Sitzsystem „Fat Tony“ ausgestattet sind.
Im vierten Obergeschoss und damit räumlich unabhängig von den Graft Büros, befindet sich die Konferenzebene mit fließenden Formen in einem eierschalenweißen Farbton und wenigen leuchtend blauen Flächen als effektvollem Kontrast. Durch die Auslagerung haben auch weitere Mieter des Graftlab sowie externe Nutzer*innen die Möglichkeit, die Räumlichkeiten ungestört zu erreichen.
Schalter als Statements
Für die Steuerung von Licht und Haustechnik des Graftlab, das über ein effizientes, mit Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk verfügt, hat das Architekturteam eigene Schalter entwickelt. Es sind kleine gestalterische Statements, die von Graffiti und Streetart inspiriert und nach Berliner Stadtteilen wie Kreuzberg, Wedding oder Friedrichshain benannt sind. Mittlerweile stehen sie als Schalterkollektion Jung Unique x Graft auch für andere designorientierte Projekte zur Verfügung.
Ein Gefühl von Offenheit
Alle Büroebenen des Graftlab haben eine Anbindung an die vollständig verglaste Rückseite des Gebäudes, die die Sicht in den Hof mit Rasenflächen und Bäumen freigibt. Dieser Blick ins Grüne unterstreicht die offene Konzeption des Gebäudes, das neue kollaborative Formate ebenso wie Rückzugsmöglichkeiten zum ruhigen, konzentrierten Arbeiten fördert.