Zwischen White Cube und Colour Blocking
Batek Architekten gestalten Prophylaxepraxis T7.2 in Berlin

Batek Architekten setzen beim Interiordesign der Prophylaxepraxis T7.2 in Berlin-Charlottenburg auf kräftiges Colour Blocking in Grün und Rosarot. Damit das farbige Ensemble nicht ins Kitschige abdriftet, haben die Gestalter*innen mit luftig wirkenden Weißflächen, haptischen Materialien und Designmöbeln entgegengewirkt.
Es ist nicht die erste Zusammenarbeit von Batek Architekten mit diesem Auftraggeber: Vor acht Jahren bereits plante das Berliner Büro die Zahnarztpraxis T7 – mit einem Interieur, dessen klares, minimalistisches Design einem White Cube gleicht. Die im September letzten Jahres fertiggestellte Prophylaxepraxis befindet sich in demselben Gebäude in der Tauentzienstraße 7, unweit des Kaufhauses KaDeWe. Auch sie weist eine sehr geradlinige Gestaltung auf – mit hellen Räumen und farblich akzentuierten Einbauten. Das Konzept wird ergänzt durch eine individuelle Lichtplanung von PSLab.
Spannender Grundriss
Ebenso wie bei der Zahnarztpraxis hatte sich der Bauherr Räume mit Galeriecharakter gewünscht, erzählt Patrick Batek. Im Fokus steht das Entree mit einem unregelmäßigen Grundriss und teils abgerundeten Wänden. Es wird flankiert von mehreren Behandlungsräumen, einem WC in Rosarot sowie einem Aufenthaltsbereich mit Küchenzeile und Essplatz. Die Räume werden durch einen L-förmigen Flur erschlossen, der in den Open Space des Eingangsbereichs übergeht.
Wohnlichkeit zieht ein
Die 200 Quadratmeter große Fläche wirkt klar und luftig. Das liegt vor allem daran, dass Batek Architekten Meister des Weißraums sind. Nicht zu viel, nicht zu wenig – so könnte das Motto lauten. Auffällig ist die wohnliche Atmosphäre der Praxis, was gerade im Entree zum Ausdruck kommt. Dort kombinierten die Gestalter*innen Möbel und Leuchten aus warmen, taktilen Materialien wie Holz, Leder und Textilien, die sparsam eingesetzt und locker im Raum verteilt wurden.
Gar nicht kühler Industrial Look
Betritt man die Praxis, fällt zuerst der kubische Tresen aus aufgeschäumtem Aluminium auf, der ein klares Statement setzt. Vom Wartebereich ist er mit einer Trennwand aus glasfaserverstärktem Kunststoff separiert – ein für Batek Architekten typisches Gestaltungselement, ebenso wie die sorgfältige Auswahl von Materialien mit industrieller Anmutung. Dass die Räume dennoch nicht kühl oder gar abweisend wirken, liegt an der Möblierung und den Kunstwerken, die einen persönlichen Akzent setzen. Aber vor allem an der für eine Prophylaxepraxis durchaus gewagten Farbgebung.
Der White Cube wird farbig
Mittelpunkt des mit weißen Wänden und Böden ausgestatteten Interieurs ist ein raumhoher, skulptural wirkender Würfel. Mit grünem Acrylglas verkleidet, gruppieren sich die Behandlungsräume um ihn herum. Batek Architekten komplettierten das ungewöhnliche Farb- und Materialkonzept mit Türen aus Nussbaumholz und Kathedralglas. Mit einer Überraschung wartet der Sanitärbereich auf, denn Boden, Decke, Wände und Einbauten sind komplett in Rosarot gehalten. Durch den offenen Vorraum leuchtet die Farbe hinaus in den Flur und setzt einen weiteren Farbakzent.
FOTOGRAFIE Daniel Schäfer Daniel Schäfer
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