Projekte

Japanische Offenheit

Neugestaltung des Firmensitzes von L’Oréal Japan in Tokio von The Design Studio

Für das Headquarter von L’Oréal Japan entwarf das Tokioter Innenarchitekturbüro The Design Studio ein offenes Raumkonzept, das Interaktion und Teamwork fördert. Eine wichtige Rolle spielen dabei Sitzmöbel von Wilkhahn, die zum informellen Austausch einladen und hybride Formen der Zusammenarbeit fördern.

von Nils Schellmann, 25.03.2024

Der Shinjuku Park Tower ist das zweithöchste Gebäude eines besonders quirligen Bezirks in Tokio. Als zentraler Schauplatz in Sofia Coppolas oscarprämiertem Film Lost in Translation erlangte das Hochhaus im Jahr 2003 internationale Bekanntheit. Seit 2006 ist der prominente Wolkenkratzer auch Firmensitz der japanischen Tochtergesellschaft des weltweit bekannten Kosmetikunternehmens L’Oréal, die dort insgesamt zwei Etagen als Headquarter nutzt. Als die Angestellten während der COVID-19-Pandemie im Homeoffice arbeiteten, beschloss das Management, die Räumlichkeiten grundlegend umzugestalten. Das neue Design sollte die Mitarbeiter*innen dafür begeistern, wieder in die gemeinsam genutzten Büroräume zurückzukehren. Mit der Neugestaltung des Firmensitzes wurde das Tokioter Innenarchitekturbüro The Design Studio beauftragt, das auf moderne Büroumgebungen spezialisiert ist und Unternehmen bei der Einführung neuer Arbeitsweisen unterstützt.


Eine schöne Brise
Um für die Mitarbeiter*innen von L’Oréal Japan einen langfristigen Anreiz für die Rückkehr ins Büro zu schaffen, entwarfen die Architekt*innen und Designer*innen des Studios ein offenes Raumkonzept, das vielfältige Begegnungsmöglichkeiten schafft und damit die soziale Interaktion fördert. Insbesondere der informelle Austausch und hybride Formen der Zusammenarbeit sollen durch die neue Bürogestaltung aktiv angeregt werden. Die Sitznischen und Stehtische in den offenen Bereichen sind beispielsweise so platziert, dass sie sich perfekt für die Teamarbeit eignen. Offenheit gibt es im neu strukturierten und eingerichteten Headquarter reichlich: Statt – wie zuvor– einzelne Bürobereiche voneinander abzugrenzen, ging es den Gestalter*innen vor allem darum, beide Etagen über die gesamte Fläche maximal zu öffnen. Hinter diesem Ansatz steckt ein poetischer Gedanke von Designteamleiter Ryota Tomimoto: Es sei sein Ziel gewesen, „eine schöne Brise von einem Ende zum anderen wehen zu lassen“.

Japanische Ästhetik
Während Offenheit die konzeptionelle Maxime der Architekt*innen und Designer*innen war, diente ihnen die Schönheit Japans als ästhetisches Leitmotiv. Eine besondere Rolle spielt die Verbindung von Natur und Handwerkskunst, die als traditionelles japanisches Ideal gilt. So finden sich auf beiden Etagen – neben den offenen Begegnungszonen – über sechzig individuell gestaltete Räume, die nach Pflanzen der vier Jahreszeiten benannt und mit passenden Bildern, Grafiken, Düften sowie hochwertig gefertigten Einrichtungsgegenständen ausgestattet sind. Die der Mannigfaltigkeit der Natur entsprechend eingerichteten Räume sollen Ausdruck der Vielfalt des Unternehmens sein und den Mitarbeiter*innen ein breit gefächertes Raumangebot für analoge und hybride Meetings oder die konzentrierte Einzelarbeit bieten.

Flexible Sitzmöbel
Vielseitige Nutzbarkeit und hochwertiges Design waren entscheidende Kriterien für die Auswahl der Möblierung. Die Gestalter*innen suchten nach Lösungen, die sich sowohl ins offene Raum- als auch ins ästhetische Gesamtkonzept einfügen. Bei den Sitzmöbeln fiel die Wahl des japanischen Innenarchitekturbüros auf den niedersächsischen Hersteller Wilkhahn. Die flexibel einsetzbaren Stühle aus dem Programm Occo machen das zentral gelegene Café des Headquarters zum kommunikativen Mittelpunkt und laden zu informellen Treffen oder entspannten Pausen ein.
Die vom Stuttgarter Designerduo Markus Jehs und Jürgen Laub entworfene Stuhlfamilie zeichnet sich durch ihre wiedererkennbare Formensprache aus und bietet aufgrund der großen Gestaltungsvielfalt variable Einsatzmöglichkeiten. Besonders der Occo-Schalenstuhl, der auch in anderen Bereichen des Projekts eingesetzt wurde, passt durch die prägnante Form der Sitzschale mit ihrer markanten Aussparung in der Rückenlehne ausgezeichnet zum hohen ästhetischen und handwerklichen Anspruch japanischer Einrichtungen.

Seriöse Konferenzsessel
Das Beauty Valley ist ein weiterer Bereich in den Etagen von L’Orèal Japan, der mit seiner offenen Struktur Raum für spontane Gespräche und Meetings bietet. Inspiriert von den Kosmetikabteilungen luxuriöser Kaufhäuser werden auf der Fläche die 18 Produktmarken ansprechend präsentiert. Im Zentrum des Beauty Valleys befindet sich ein großzügig verglaster Konferenzraum. Als Ort wichtiger Managemententscheidungen hebt er sich deutlich vom gestalterischen Gesamtkonzept ab. Die schwarzen Akzente verleihen dem Raum eine auffallende Seriosität, die durch den Wilkhahn-Konferenzsessel Sola subtil unterstrichen wird. Die gewählte Ausführung in schwarzem Leder und hochglanzpoliertem Aluminium spiegelt in zeitgemäßer Weise die exklusive Atmosphäre von Direktionsetagen wider.  Der dreh- und höheneinstellbare Konferenzsessel Sola steht dabei ganz in der Tradition von Wilkhahn, innovativen Sitzkomfort mit hochwertigem Design zu verbinden.

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Wilkhahn

Wir glauben an die Kraft guter Gestaltung! Mit unseren langlebigen Möbeln für zukunftsfähige Arbeitswelten stellen wir den Menschen mit seinen Bedürfnissen und Potenzialen in den Mittelpunkt – zur Förderung von Wohlbefinden, Kooperationsfähigkeit und Identität als Basis für den Unternehmenserfolg.

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Entwurf

The Design Studio

www.tds-tokyo.co.jp

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