Paradis in Ostende
Kuratiertes Kunst- und Designapartment
Das Seebad Ostende hat nicht nur Zugang zu einem beeindruckenden Sandstrand, sondern zieht unter anderem auch ein künstlerisch interessiertes Publikum an. Stilvolle Ferien lassen sich im „Paradis Apartment“ verbringen, das ein Designexpert*innen-Duo aus Gent mit den schönsten Möbeln und Kunstobjekten aus Belgien und der Welt eingerichtet hat. Wiederkommen lohnt sich, denn die Einrichtung ist so dynamisch wie die Gezeiten.
Albane Paret und Micha Pycke sind nicht nur Lebenspartner*innen, sie führen gemeinsam auch eine PR-Agentur namens Club Paradis, die auf Design-, Architektur-, Reise- und Kunstthemen spezialisiert ist. Streng genommen hat das Duo seine Leidenschaft für schöne und gute Orte zum Beruf gemacht und in den sechs Jahren seines beruflichen Zusammenarbeitens einen internationalen Kundenstamm aus renommierten Museen, Festivals, Galerien, Unternehmen und Kreativen aufgebaut. Zuletzt hat das in Gent ansässige Büro sein Netzwerk für ein eigenes Leidenschaftsprojekt genutzt und ein Apartment in der belgischen Küstenstadt Ostende eingerichtet. Dort kann aber nicht nur gewohnt werden. Die Wohnung ist auch Shop und Ausstellungsfläche, denn Mobiliar, Dekoration und Accessoires können von den Gästen erworben und ins eigene Zuhause mitgenommen werden.
Design mitten im Leben
Für viele Belgier*innen ist die Reise in das infrastrukturell gut angebundene Seebad Ostende mit seinem ausgedehnten und breiten Sandstrand der schnellste Weg ans Meer. Im 19. Jahrhundert war der heute knapp 70.000 Einwohner*innen zählende Ort als Reiseziel bei belgischen König*innen und Aristokrat*innen beliebt, heute ist er mit Galerien, Museen und Kunst im öffentlichen Raum auch ein inspirierender Anzugspunkt für Kreative und Künstler*innen. Deren Arbeit wollten Paret und Pycke mit dem Paradis Apartment fördern – indem es einerseits ihre Werke ausstellt und andererseits als ein temporärer Wohnraum für bis zu fünf Personen funktioniert. Zu ihrem Projekt inspiriert wurden Paret und Pycke von Sammler*innen, Kurator*innen und Galerist*innen wie Leo Castelli und Gavin Brown, die zu Beginn ihrer Karriere immer wieder Ausstellungen im eigenen Zuhause und auf Reisen in Hotelzimmern veranstalteten.
Internationale Lieblingsdinge
„Es ist ein kuratierter Raum, in dem die Werke und Objekte im alltäglichen Gebrauch erlebt werden, fernab von der Sakralität eines Museums oder nüchternen Whitecubes“, erläutern die Initiator*innen. Das Apartment als Ausstellungsfläche ist ein Experiment in Bezug auf die selbstermächtigende Organisation, während es gleichzeitig hinterfragt, welche Potenziale und Berechtigungen Räume mitbringen müssen, um als Ausstellungsfläche zu gelten. Die gezeigten Dinge, Skulpturen und Funktionsobjekte sind dabei keine statische Ausstattung, sondern verändern sich mit einer langsamen Dynamik, die sich durch die Interessen der Kurator*innen, aber auch durch den Schwund der durch die Gäste geliebten und dann mitgenommenen Objekte ergibt. Selbstverständlich werden auch viele Klient*innen der Agentur im Apartment präsentiert, wie die Produktdesigner Fien Muller und Hannes Van Severen, das Designstudio Coseincorso oder die Brüsseler Galerie MANIERA. Dazu kommen Objekte von lokalen und internationalen Studios und Herstellern, die Club Paradis direkt für die Räume ausgesucht hat, wie LERRY ceramics und valerie_objects aus Belgien oder Rooms Studio aus Tiflis.
Goldener Schrank und hölzerne Welle
Das 97 Quadratmeter große Apartment verfügt über zwei Schlafzimmer, eines ist mit einem Doppelbett ausgestattet, das andere mit Einzelbett, Etagenbett und einem spiegelnden goldenen Kleiderschrank. Der Gemeinschaftsraum setzt sich aus einer großzügigen Wohnküche, einem runden Essplatz und einer angeschlossenen Lounge im Stil eines Wintergartens zusammen. Im von Fenstern eingefassten Halbrund liegt die Herzzone des Apartments mit Sofas, Kissen, Teppich und Schaffell sowie einem Kamin. Alle Elemente machen in ihrer Kombination aus dem Rondell ein soziales Epizentrum mit spektakulären Ausblicken auf Strand und Hafen. Ein weiterer ästhetischer Anker ist das rotbraune, hölzerne Küchenkabinett aus der Genter Möbelwerkstatt Atelier Ternier. Nahezu deckenhoch bildet es die Kulisse für die frei stehende Kochinsel aus Edelstahl, bietet Stauraum, Ablagefläche und funktioniert als ein Display für schöne Dinge. Bei der Rückwand haben die Designer*innen eine Hommage an den Standort eingearbeitet und sie als Welle ausgeformt. Sie wirkt wie ein Echo der Nordsee und ihrer Tide.
FOTOGRAFIE Frederik Vercruysse Frederik Vercruysse
Mehr Projekte
Hochburg der Gestaltung
Space Copenhagen modernisiert das Schweizer Restaurant und Hotel Schloss Schauenstein
Modernes Bergidyll
Das Kronthaler in Achenkirch vereint alpine Architektur mit ganzheitlichem Wohlbefinden
Palazzo mit Patina
Umbau eines apulischen Anwesens durch das Architekturbüro Valari
Sehnsuchtsort Uckermark
Ferienhaus-Ensemble in Gerswalde von Ulrike Flacke und Nina Otto
Messingfarbene Highlights
Neugestaltung des Hotels zum Hirschen in Salzburg von LP architektur und Dietrich Untertrifaller
Vom Lokschuppen zum Lieblingsstopp
Interiordesign des NOXX Hotels in Marburg von Studio ABERJA
Muße auf Menorca
Erneuerung eines ländlichen Hotels mit Bezug zur Natur
Basler Bankgeheimnis
Herzog & de Meuron erfinden das Grand Hotel Les Trois Rois neu
Geschichtsträchtige Oase
Parkhotel Mondschein mit Bar und Restaurant Luna in Bozen von Biquadra
Rückzugsort für Macher
Lichtinszenierungen im Coreum Hotel von Studio De Schutter
Urbane Oase
Boutiquehotel Maison Brummell Majorelle in Marrakesch von Bergendy Cooke und Amine Abouraoui
Holz und Stein im alpinen Dialog
Apartmenthaus Vera von atelier oï und CAS Architektur in Andermatt
Ein Spiel aus Licht, Beton und Geschichte
Kruisherenhotel im denkmalgeschützten Kloster in Maastricht
Design mit Kontext
Holloway Li gestaltet das Hotel Puro in Posen neu
Vision und Tradition
Hotel Badeschloss in Bad Gastein von BWM Design
Bali an der Elbe
Erweiterung des Vabali Spa & Hotel Hamburg von Jakob Post Architekten
Béton brut mit Charme
Boutiquehotel Ses Sucreres von Calderon-Folch Studio auf Menorca
Wohnliche Aussichtstürme
Elva Hotel in Norwegen von Mange Bekker Arkitektur
Naturnähe mit Stil
Hotelneubau Luisenhöhe im Schwarzwald von geis & bratner
Black Box im Schneefeld
Berghütte mit Hauspiste von ADR im tschechischen Riesengebirge
Refugium der Ruhe
Asketisches Interieur von Neri&Hu im Artyzen-Hotel Shanghai
Ruf der Wildnis
Holzhäuser Territoire Charlevoix von Atelier L’Abri in Kanada
Eleganter Industriecharme
H4 Hotel Wyndham Paris Pleyel Resort von Axel Schoenert Architectes
Stil und Stille
Die Verwandlung eines ehemaligen Klosters zum Aparthotel
Geschichte unterm Weichzeichner
Lobby und Café für ein Apartmenthaus in Berlin-Mitte von loeserbettels
Das Hotelexperiment
MM:NT Berlin Lab in Mitte von ACME und BWM
Tanzen mit OMA
Nachtclub Klymax auf Bali in Kooperation mit DJ Harvey
Hollywood trifft Handwerkskunst
Kelly Wearstler hat das neue Proper Hotel in Los Angeles gestaltet
Disko unterm Fresko
Umbau einer Villa am Comer See durch J. Mayer H.
Rohbau unter Palmen
Das Boutiquehotel Nico im mexikanischen Surferort Sayulita von Hybrid und Palma