Geschichtsträchtige Oase
Parkhotel Mondschein mit Bar und Restaurant Luna in Bozen von Biquadra

Als ältestes Gasthaus Bozens blickt das Parkhotel Mondschein auf eine lange Geschichte zurück. In einem stufenweisen Umbau hat das Meraner Innenarchitekturbüro Biquadra die historischen Schichten des über die Jahre erweiterten Gebäudes behutsam herausgearbeitet und neu interpretiert.
Das legendäre Parkhotel Mondschein liegt, umgeben von einem weitläufigen, charmanten Park, mitten in der von alten Laubengassen geprägten Bozener Altstadt. Das 1330 erbaute und unter Denkmalschutz stehende Haus wurde um 1900 durch einen Gebäudeteil im Stil der Belle Époque erweitert, in dem sich das heutige Hotel sowie die Bar befinden. In den 1960er-Jahren kam ein weiterer Anbau hinzu, in dem das kürzlich eröffnete Restaurant Luna untergebracht ist. Bei der stufenweisen Neugestaltung des Ensembles durch das Designbüro Biquadra mit Christina Biasi-von Berg als kreativem Kopf standen die Neuinterpretation der verschiedenen Zeitschichten und deren harmonische Verbindung im Fokus.
Prägende Zeit(ge)schichten
Das Gebäude erzählt seine 800-jährige Geschichte anhand von sichtbaren Elementen der (Um-)Bauphasen. Neben mittelalterlichen Spuren sind es die innenarchitektonischen Einbauten im Midcentury-Stil, die den Charakter des Hotels besonders prägen. Das Interiorkonzept richteten die Gestalter*innen am Bestand aus: Bei der Umgestaltung der 76 Zimmer und Suiten, der öffentlich zugänglichen Bar, des Spa- und Yoga-Bereichs sowie des Restaurants legten sie insbesondere Wert auf den Erhalt der charakteristischen Merkmale des Orts. Prägende Elemente wurden übernommen, neu interpretiert und stilvoll mit modernen kombiniert. So wurde die alte Holzdecke im Foyer durch Einbauten aus Nussbaumholz ergänzt. Die originalen Wandleuchten aus Muranoglas und die 60er-Jahre-Gipsdecke in den Fluren durften bleiben, ebenso die Jugendstildecke im neu eröffneten Restaurant. Das Design ist zurückhaltend und genau deshalb überzeugend.
Klare Linien und warme Farben in Hotel und Bar
Sämtliche Räume im Parkhotel Mondschein sind geprägt durch einen minimalistischen und eleganten Einrichtungsstil. In den Zimmern dominieren klare Linien und zurückhaltende Farben: Das erhaltene, originale Fischgrätparkett sowie die Terrazzoböden kontrastieren mit den eigens angefertigten Möbeln aus Nussbaumholz und den puristisch gestalteten Bädern. Die Farbpalette in erdigen Grün- und Brauntönen spiegelt die Nuancen der umliegenden Bergwelt und des Parks wider. In der Bar mit der geschwungenen Theke aus Nussbaumholz treffen eigens angefertigte Barhocker auf ausgesuchte Vintage-Möbel sowie einzelne skandinavische Designstücke. Das nostalgische Flair des Midcentury findet sich auch in den Außenanlagen und dem dunkelgrün gefliesten, mit Terrakotta-Boden verkleideten Pool wieder, der perfekt in das elegante Designschema passt.
Zeitlose Eleganz im Restaurant
Auch das Restaurant Luna, die jüngste Erweiterung des Parkhotel Mondschein, vereint Tradition und Moderne. Inspiration für die Gestaltung fand das Designbüro Biquadra in den von zeitloser Eleganz geprägten Mailänder Trattorien. Raumbildende Elemente sind die große Fensterfläche des Bestands sowie die originale Glasdecke in Jugendstil-Ornamentik. Die Farben und Formen des Interieurs orientieren sich insbesondere an dem floralen Muster der Decke. Die textile Wandverkleidung in tiefem Schwarzgrün bildet einen warmen Kontrast zu den Glasoberflächen und der Holzverkleidung im kleinen Saal. Hocker greifen das dunkle Rot auf, Messingdetails setzen leise Akzente und die schlichten Stühle aus dunklem Holz ahmen in ihrer Form die weichen Linien der Ornamente nach. Der Travertin-Einsatz einiger Tische schafft eine subtile Verbindung zum Außenbereich und führt die dort verwendeten Materialien im Inneren fort. Die von den Innenarchitekt*innen entworfenen Wandleuchten, die als erstes Produkt einer eigenen Kollektion erhältlich sein werden, sorgen für angenehmes Licht im Raum und eine Atmosphäre zum Wohlfühlen.
Mehr Projekte
Alternative zum Büro
Kafeterija in Belgrad von KIDZ

Wohnliche Aussichtstürme
Elva Hotel in Norwegen von Mange Bekker Arkitektur

Gestaltung in Gewürztönen
Restaurant-Interior für das Hamburger Authentikka von Studio Lineatur

Meer auf dem Teller
Restaurant Hav & Mar von Atelier Zébulon Perron in New York City

Digestif in der Raumkapsel
Restaurant Kinkally mit Kellerbar von Da Bureau in London

Geschmackvolle Pausenräume
Kantinen und Cafeterien mit Aufenthaltsqualität

Zwischen Himmel und Fjord
Schwimmendes Restaurant Iris in Norwegen von Norm Architects

Rot und roh
Rum-Bar Campana del Rey in München von Buero Wagner

Harte Schale, weicher Kern
Keyu Café von Fabian Freytag am Berliner Tacheles

Gestaltung mit Rhythmus
Bursa Bar in Kiew mit japanischen Stilreferenzen von Nastia Mirzoyan

Mit Stil und Textil
COCC. hat das traditionsreiche Seegerhaus in St. Gallen restauriert

Zwischen Erbe und Erneuerung
JKMM Architects und Fyra haben Alvar Aaltos Haus der Kultur in Helsinki umgebaut

Sommerfrische reloaded
Das Eierhäuschen in Berlin wird zum Spreepark Art Space

Tanzen mit OMA
Nachtclub Klymax auf Bali in Kooperation mit DJ Harvey

Bitte lächeln
Einladendes Café in Athen von Karn Studio

Bar eines Handlungsreisenden
Neuinterpretation eines Bruin Cafés in Amsterdam von Studio Modijefsky

Urbanes Wohnzimmer
Teehaus Basao Panji in Xiamen von Building Narrative

Bunter Knallbonbon
Experimentelle Eisdiele in Nürnberg von MEKADO

Zurück in die Zukunft
Umbau und Erweiterung des Traditionshotels Zum Hirschen in Salzburg

Raum für Gäste und Gewächse
Hotel-Restaurant Steirereck am Pogusch von PPAG architects

Die glorreichen Siebziger
Trattoria del Ciumbia von Dimorestudio in Mailand

Speisen in der Lagerhalle
Restaurant Tramo in Madrid von SelgasCano

Futuristischer Zufluchtsort im Schnee
Café & Bar im chinesischen Chongli von Jumgo Creative

Ruf der Sirene
Studio RHO aus Berlin gestaltet ein Café in Prenzlauer Berg

Locke lockt
(Apart-)Hotel von Grzywinski+Pons an der Spree in Berlin

Alles beim Alten
Ein konsequent zirkuläres Interieur von Lucas Muñoz Muñoz

Wohnhaus als Food-Labor
Maison Melba von Atelier L’Abri in Quebec

Japanische Poesie
Restaurant Ōkyū in Stuttgart von Studio Komo

Isländische Geschichte(n)
Hotel in Reykjavík von THG Arkitektar

Wie zwischen Dünen
Restaurant AURA im Wolfsburger Ritz-Carlton von HENN
