Zirkuläres Wellnesshotel
OLM Nature Escape in Südtirol von Andreas Gruber Architekten
Mit dem OLM Nature Escape haben Christian Lechner und das Büro Andreas Gruber Architekten ein außergewöhnliches Eco-Aparthotel in Südtirol errichtet. Im Tauferer Ahrntal gelegen, orientiert sich der runde Bau am Kreislauf der Natur und wird völlig energieautark betrieben.
Der Bauunternehmer Christian Lechner kennt die Gegend rund um das Tauferer Ahrntal in Südtirol schon lange. Aufgewachsen ist er im ehemaligen Prennhof, der bis vor sechs Jahren noch von seinem Onkel bewirtschaftet wurde. Als dieser den Hof verkaufen wollte, konnte er den Ort schlichtweg nicht gehen lassen. Doch anstatt den Bauernhof zu renovieren, nutzte der Neuhotelier die Chance, seine eigene Vision eines persönlichen Kraftplatzes zu realisieren. Das Ziel? Ein Hotel zu schaffen, das nicht nur eine Auszeit vom Alltag ermöglicht, sondern sich zudem völlig energieautark präsentiert.
Vom Bauernhof zum energieautarken Eco-Aparthotel
Um seine Pläne zu realisieren, holte sich Lechner Unterstützung vom Südtiroler Büro Andreas Gruber Architekten (AGA). Und das Ergebnis ist erstaunlich: Entstanden ist das 4-Sterne-Aparthotel OLM, das sich mit seiner kreisrunden Form zwischen die rauen Berggipfel schmiegt und sich ausschließlich mit Geothermie und Fotovoltaik versorgt. Der Name des Gästehauses ist nicht nur eine Anlehnung an die Almen, wie sie in der Südtiroler Landschaft so zahlreich vorkommen. Auch steht das Südtiroler Wort „olm“ nicht nur für „Alm“, sondern auch für „immerwährend“. So schafft der Name auch einen Zusammenhang zwischen Vergangenheit und Zukunft. Als architektonische Inspiration für das kreisrunde Gebäude dienten die Mühlsteine der Mühlen, die in der Gegend vor vielen Jahrzehnten in Betrieb waren.
Die Natur als maßgebliche Inspirationsquelle
Für die Architektur des Hotels diente die unmittelbare Landschaft als Inspiration. „Die Farbgebung der Oberfläche haben wir aus den Tönen der natürlichen Umgebung abgeleitet. Es war uns wichtig, dass die mineralischen Oberflächen nicht zu kühl wirken und ein konstantes Erscheinungsbild über alle Jahreszeiten haben“, erklärt der Architekt Andreas Gruber. „Außerdem wurde der Putz in der Erhärtungsphase gewaschen, sodass auch der Zuschlag sichtbar wird, welcher aus dem Schieferquarzit eines naheliegenden Steinbruchs gewonnen wurde.“
4-Sterne-Aparthotel mit Alm-Charakter
Im Inneren wurden die insgesamt 33 Wohneinheiten vom Boden über die Wände bis hin zur Decke in warmes Massivholz gehüllt. Sie bieten eine behagliche Atmosphäre, die an moderne Almhütten erinnert. „Außerdem unterstreicht das Holz die ökologischen Prinzipien des Projekts“, ergänzt Gruber. Um die Räume trotz des runden Grundrisses optimal nutzen zu können, wurde ein Großteil der Möbel im OLM von einem lokalen Tischlereibetrieb maßgefertigt. Dank ihrer natürlichen Oberflächen aus gebürsteter Lärche und ihrer schlichten Formensprache harmonieren sie gut mit dem restlichen Interieur. Ein Großteil der Apart-Suiten verfügt über eine eigene Sauna, eine frei stehende Badewanne und eine Kochnische, um sich bei Bedarf auch selbst versorgen zu können. Großflächige Glasfronten öffnen den Blick vom Bett hinaus auf die bewaldeten Berggipfel des Ahrntals. Auf der inneren Seite des ringförmigen Baus wurde der 60 Meter durchmessende Innenhof so konzipiert, dass er – dem Eco-Gedanken entsprechend – eine natürlich bewachsene Gartenanlage sowie einen Naturbadeteich und ein Sportbecken umfasst. Letzteres wird ganzjährig beheizt und das mit gutem Gewissen, schließlich sorgt ja der eigene Strom für ein warmes Badevergnügen.
FOTOGRAFIE Hannes Niederkofler
Hannes Niederkofler