Komfort an der Wall Street
Die New York Stock Exchange hat umgebaut
Partner: Wilkhahn
Tradition im neuen Glanz: Die New Yorker Börse hat ihre beiden Vorstandsetagen durch Rottet Studio und Studios Architecture renovieren lassen. Dabei ist nicht nur historische Pracht wieder freigelegt worden. Die Möblierung von Wilkhahn bringt Entspanntheit in die Räume der Macht.
Die Glocke läutet immer noch. Zehn Sekunden lang markiert sie den Beginn und das Ende eines Handelstages an der New York Stock Exchange (NYSE). Auf dem Parkett ist allerdings nicht mehr viel los. Bereits in den 2000er Jahren hat die weltgrößte Börse auf elektronische Kaufabwicklungen umgestellt. Dennoch ist der Trading Floor bis heute nicht ganz ausgestorben. Manche Firmen behaupten, dass sie immer noch besser Deals durch Auge-in-Auge-Kontakte verhandeln können. Doch die Zeit, als sich hunderte Broker laut brüllend auf dem Parkett begegneten, Zettel wild durch die Luft flogen und am Ende eines Tages den halben Boden bedeckten, sind vorbei. Selbst die einst lauteste Börse der Welt ist ein ruhiger, papierloser Ort geworden.
Altes Haus, Frischer Wind
Seit 1903 residiert die New York Stock Exchange im neoklassizistischen Gebäude an der Wall Street, das vom Architekten George B. Post erbaut wurde. Wenn Nachrichtensendungen von der Börse berichten, ist übrigens immer eine Seitenstraße zu sehen. An der Broad Street Hausnummer 18 steht die berühmte Fassade, die mit ihren sechs korinthischen Säulen und Dreiecksgiebel wie ein antiker Tempel anmutet. Veränderung fand in den letzten Jahren nicht nur im großen Handelssaal statt. Auch die oberen beiden Vorstandsetagen der Börse sind von den Innenarchitekt*innen der Büros Rottet Studio und Studios Architecture umgebaut worden.
Verborgener Glanz
Ihre Aufgabe erinnerte an die von Archäolog*innen. Sie haben Zwischendecken entfernt, Wanddekore freigelegt und zwischenzeitliche eingezogene Trennwände wieder entfernt. Das Ziel: Zeitgemäße Räume für Schreibtisch-Arbeitsplätze, Teambereiche, Meetings und Events zu schaffen. Den Glanz des historischen Bauwerks wieder herzustellen, ist dazu kein Widerspruch, im Gegenteil. Büros sind heute keine grauen, tristen Kapseln mehr. Sie sollen eine angenehme Atmosphäre besitzen, mit Wohlfühlqualitäten punkten und menschliche Interaktion unterstützen. Kurzum: Arbeitsplätze brauchen Charakter. Sie sollen sich nicht aggressiv, sondern weich anfühlen.
Harmonie der Gegensätze
Genau an dieser Stelle kommt die Möblierung ins Spiel. Für die Ausstattung der Besprechungsräume fiel die Wahl auf den Sessel Graph von Wilkhahn. Der Entwurf des Stuttgarter Designerduos Jehs+Laub verfügt über eine organisch geformte Sitzschale, die sowohl in der Horizontalen als auch in der Vertikalen durchschnitten ist. Die Konsequenz daraus ist eine Öffnung, die Blicke passieren lässt und dem Möbel visuelle Leichtigkeit verleiht. Filigran und durchlässig wirken ebenso die metallischen Armlehnen, die Sitzfläche und Rücken zusammenhalten und dabei durchgehende, fließende Konturen erzeugen.
Licht und Weite
Im großen Sitzungssaal versammelt sich die Macht. Dreißig Graph-Sessel gruppieren sich um einen eigens angefertigten, ellipsenförmigen Tisch. Rottet Studio und Studios Architecture haben die zuvor abgehangene Buntglasdecke wieder freigelegt und restauriert, sodass wie zur Entstehungszeit des Hauses wieder Tageslicht ins Innere scheint. Um zusätzliche Weite zu erzeugen, sind die zugemauerten Rundbögen an beiden Enden des Saals geöffnet worden. Das Ergebnis ist ein Raumkontinuum, das die nun freistehenden Bögen umspielt und so mit einem Zugewinn an Grandezza punktet. In die drei Rundbögen, die den großen Konferenztisch flankieren, sind maßgefertigte LED-Monitore integriert. Diese können einzeln oder zusammenhängend bespielt werden für Präsentationen, Live-Schaltungen oder atmosphärische Hintergrundbilder.
Kunst und Business
Auch in kleineren Tagungsräumen dienen die Wände als Hingucker. Historische Urkunden und Karten werden hinter gläsernen Rahmen präsentiert. Bilder von David Hockney und Serigraphien von Andy Warhol bringen Farbe hinein. In die Wände eingelassene Monitore lassen sich durch hellgraue oder beigefarbene Vorhänge verbergen. Die Farben der Stoffe korrespondieren mit den Lederbezügen der Graph-Sessel, die in allen Besprechungsräumen der beiden Vorstandsetagen zum Einsatz kommen. Eine Transformation hat auch der frühere private Konferenzraum des NYSE-Präsidenten erfahren. Ihn haben die Architekt*innen in eine Bibliothek umgebaut, wo sich weitere Graph-Sessel um einen Tisch versammeln: Ein Rückzugsort für kleinere Runden in entspannter Atmosphäre. Die Botschaft: Auch an der Wall Street, sonst Inbegriff für schwankende Kurse, wird auf Komfort gesetzt.
FOTOGRAFIE Eric Laignel
Eric Laignel
Ort | New York, USA |
Kunde | New York Stock Exchange (NYSE) |
Typologie | Büros, Konferenzräume |
Interior | Rottet Studio und Studios Architecture |
Möblierung | Sessel Graph von Lehs+Laub für Wilkhahn |
Wilkhahn
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