Mitten in Wien ist ein kreativer Kultur-Hub entstanden. In den weitläufigen Hallen und Räumen einer alten Brotfabrik sitzen nun Galerien, Akademien und Cafés. Jüngster Nachbar ist ein Co-Working-Projekt, das die offene Qualität der charmanten historischen Räume nutzt und mit Wilkhahn-Möbeln für Ergonomie und Agilität sorgt.
Ankerbrot ist eine Art lokales Kulturgut. Seit 1891 kommt aus der als Familienunternehmen gegründeten Bäckerei Brot für Wien, heute ist sie der größte Bäckereifilialist Österreichs. Doch am Gründungsstandort im zehnten Bezirk liegt heute – statt dem Duft frischer Hefe – junger Unternehmergeist in der Luft. 2009 startete in den historischen Gebäuden der einst größten Brotfabrik Europas ein umfangreiches Revitalisierungsprojekt, das für die Zukunft eine vielschichtige kulturelle Nutzung vorsah. Mittlerweile befinden sich auf dem Areal die Deutsche POP, eine Akademie für Musiker*innen, ein Lerncafé für sozial benachteiligte Kinder, Gastronomie, unzählige Galerien und eine große Mehrzweckhalle – die ehemalige Auslieferung – für Konzerte und Veranstaltungen. In diesem lebendigen, kreativen und dynamischen Umfeld erwarb der Unternehmer und Innovationsforscher Dr. Paul Blazek mehr als 600 Quadratmeter im zweiten Obergeschoss des historischen Gebäudes mit dem markanten Ankerbrot-Schriftzug . Er wollte einen Ort für Kollaborationen schaffen: die Co-Innovation-Factory.
Büro-Werkstatt-Bar
Gemeinsam mit dem Wiener Architekten und Designer Claus Schnetzer, der sich im Rahmen seines Projekts Fryraum seit vielen Jahren mit der flexiblen Zukunft des Wohnens beschäftigt, plante Blazek die Transformation der industriellen Räume. Dabei richten sich die neuen, vielfältig nutzbaren Arbeitsflächen an einzelne Selbstständige und junge Unternehmen mit innovativen Projekten. Es gibt gemeinsame Workshopbereiche und abgeschlossene Besprechungsräume, Arbeitslabore, eine durch ein Glasdach erleuchtete Gemeinschaftshalle sowie Bar und Küche. Durch die ständig wechselnden Nutzer*innen und den kontinuierlichen Einzug neuer Projekte mit unterschiedlichen Ansprüchen an ihr Umfeld müssen die Räume maximal flexibel sein. Deswegen einigten sich Architekt und Unternehmer auf eine grundlegende Prämisse: flexibles Mobiliar. Mit ihm können die Nutzer*innen selbst ihre Räume gestalten, erforderliche Settings zusammenrücken oder Überflüssiges wegschieben.
Möbel als Bewegungsinitiatoren
In Wilkhahn fanden sie einen Kooperationspartner, der sich mit seinen Möbeln, Konzepten und Tools ebenfalls wandelbare Szenarien, Haltungs- und Perspektivwechsel auf die Fahnen geschrieben hat. Blazek beschreibt die Aktivierung der Menschen als essenziellen Beitrag, um sie „als engagierte Mitstreitende für Veränderungs- und Innovationsprozesse“ zu gewinnen. Wilkhahn fasst das Thema unter „Human Centered Workspace“ zusammen. Überall in der Innovations-Fabrik finden sich deshalb Möbel aus dem Programm des niedersächsischen Unternehmens. Viele stehen auf Rollen, wie die mobilen Occo-Drehstühle. Andere lassen sich außerdem stapeln, wie die Aline-Stühle, oder klappen, wie die Pulte und Tische der Confair-Familie. Weil die Möbel zur permanenten Auseinandersetzung mit dem eigenen Arbeitsplatz einladen, bleiben die Menschen in der Co-Innovation-Factory aktiv. Sie bauen um, suchen den Szenenwechsel oder nutzen unterschiedliche Sitzgelegenheiten. Die eingesetzten Stühle von Wilkhahn bieten eine Bandbreite an Optionen: Dazu zählen die Stehhocker Stitz und Stand-Up, Lounge-Möbel wie Asienta, bequeme Konferenzstühle oder auch die luxuriösen Graph-Sessel.
Viel Altes im Neuen
Bewusst hat der Architekt eine Spannung zwischen dem zeitgenössischen Mobiliar und dem Bestand inszeniert. Unter Berücksichtigung der historischen Bedeutung und atmosphärischen Qualität des alten Industriebaus wurden die Schichten der über einhundertjährigen Geschichte des Gebäudes freigelegt und Spuren der Zeit erhalten. Wo es die Substanz erlaubte, wurden die ursprünglichen Materialien – wie etwa die alten Treppenläufe – erhalten oder wiederverwendet. Und auch Objekte, die bei der Übernahme der Räume hier lagerten, bekamen im Sinne einer nachhaltigen Weiterverwertung eine neue Aufgabe. Vorgefundene Transportgitterboxen wurden zu einem flexibel konfigurierbaren Bartresen, alte Serverschränke dienen jetzt als akustisch abgeschirmte Telefon-Box. Daraus ergibt sich eine prozesshafte Atmosphäre, die sehr gut zur experimentellen Idee des kooperativen Arbeitens passt: Wie in einer Werkstatt entstehen dort eine kreative Spielfläche und ein agiler Möglichkeitsraum.
FOTOGRAFIE Fotografiefetz, Claus Schnetzer
Fotografiefetz, Claus Schnetzer

Wilkhahn
Wir glauben an die Kraft guter Gestaltung! Mit unseren langlebigen Möbeln für zukunftsfähige Arbeitswelten stellen wir den Menschen mit seinen Bedürfnissen und Potenzialen in den Mittelpunkt – zur Förderung von Wohlbefinden, Kooperationsfähigkeit und Identität als Basis für den Unternehmenserfolg.
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