Best Workspaces 2023
andOFFICE und Gruppe GME Architekten gewinnen ersten Preis

Seit 2020 zeichnet der Callwey Verlag mit dem Best Workspaces-Award besondere Bürokonzepte aus. Kluge Lösungen, die den Erwartungen der Mitarbeitenden gerecht werden, und Office-Interiors, die für ein angenehmes Arbeitsklima sorgen, wurden mit Preisen bedacht. Sie erscheinen außerdem in einem Jahrbuch. Dieses Mal teilen sich zwei Projekte den ersten Platz.
Die Pandemie hatte die Arbeitswelt in kürzester Zeit auf den Kopf gestellt. Schnell offenbarte sich sowohl die hohe Anpassungsfähigkeit von Mitarbeiter*innen als auch die neue Wertschätzung flexibler Arbeitsmodelle. Als Konsequenz daraus haben sich die Anforderungen und Vorstellungen von vielen Arbeitnehmer*innen verändert. Neben der Möglichkeit zum Homeoffice sollen vor allem die Büroräumlichkeiten der Unternehmen viele Erwartungen erfüllen: Mitarbeitende wünschen sich komfortable Sitzplätze, nützliche Arbeitsmittel, ruhige Rückzugsorte und Lounges, attraktive, multifunktionale Meetingbereiche und weitere Zusatzangebote. Im Rahmen des Best Workspaces-Awards von Callwey werden Projekte ausgezeichnet, die eben diese Kriterien erfüllen und mit besonders raffinierten Lösungen punkten. Der Verlag möchte mit seinem Award „all jene Konzepte, die auch international Pionierarbeit leisten, auf einer Plattform vereinen“.
Eine Fachjury hat aus allen Einreichungen 50 Projekte ausgewählt, die in dem Buch Best Workspaces 2023 veröffentlicht werden. Die Runde von Expert*innen bestand in diesem Jahr aus Dr. Sven Horsmann, luxlumina Lichtarchitektur, Prof. Dr.-Ing. Christine Kohlert, RBSGroup Project Management GmbH, Johanna Neves Pimenta, md Magazin, Dr. phil. Robert Nehring, Das Büro/OFFICE ROXX, Dr.-Ing. Stefan Rief, Architekt, Fraunhofer IAO Stuttgart, Dipl.-Ing. Peter Schäfer, Gensler, Andreas K. Vetter, TH OWL, May-Britt Frank-Grosse, baunetz id sowie Klaus de Winder, de Winder Architekten, dem Preisträgerbüro des Jahres 2022. In diesem Jahr wurden zwei erste Preise und fünf Anerkennungen gekürt, die wir Ihnen hier vorstellen.
1. Preis für eine hölzerne Arbeitswelt
Das Stuttgarter Büro andOFFICE gestaltete seine eigenen Räume mit präzisen Möbeleinbauten aus Holzwerkstoffen, die Bereiche zonieren und gleichzeitig Dynamik und Flexibilität bieten. Es wurden Birke, Fichte, Seekiefer und Weißtanne eingesetzt, die das Interieur roh und ruhig, aber gleichzeitig warm und einladend erscheinen lassen. Ein zentraler Treffpunkt dient als Kommunikations- und Präsentationszone. Die Arbeitsplätze gruppieren sich um diesen Mittelpunkt. Es gibt sogar eine Dusche und ein im Schrank integriertes Bett.
1. Preis für ein schmales Raumwunder
Das Gebäude Casino Futur entstand auf einem schmalen Eckgrundstück in Bremen. Die Gruppe GME Architekten ließ den Bau mit einer Fassade aus dunklen Alublechpaneelen in die Höhe wachsen. Im Inneren entsteht eine Hierarchie von Räumen auf vier Stockwerken: Je höher, desto privater werden die Bereiche des Büros. Variierende Fenstergrößen bringen nicht nur Spannung in die Gebäudehülle, sondern sorgen auch für unterschiedliche Blickbeziehungen zur Stadt.
Modernisierung im Kraftwerk
Eine Anerkennung erhielt das Architekturbüro Katja Reiter Interiør für den Umbau eines ehemaligen Schalthauses für das Unternehmen N-ERGIE in Nürnberg. Bereits vorhandene Ressourcen und Materialien wurden in weitläufige, schallisolierte Räume verwandelt und auf den neuesten technischen Stand gebracht. Podeste ermöglichen einen besseren Ausblick und eine minimalistische Teeküche lädt zum Verweilen ein.
Natur im Mittelpunkt
In Nordhorn nutzte das Büro brandherm + krumrey für den Firmensitz der LIST Gruppe einen wie ein Hangar anmutenden Raum, um darin eine ausgeklügelte Open-Office-Situation entlang einer großzügig verglasten Fassade zu schaffen. Auf die Planung fester Einbauten wurde verzichtet. Zur Verfügung stehen Einzelkabinen für Telefonate und konzentriertes Arbeiten, während Nutz- und Toilettenbereiche in Kästen untergebracht sind. In einem Loungebereich steht ein hochgewachsener Baum, der die entspannende Wirkung der Natur ins Innere bringen soll.
Snacks mit Herta und Bowie
Das Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen adesso wünschte sich an seinem Standort in Berlin-Kreuzberg einen Ort der Begegnung abseits der Schreibtische. Das Büro raumkontor Innenarchitektur gestaltete eine Cafeteria: das Bistro Herta. Eine Sitzgruppe sowie lockere Sitzmöglichkeiten und eine schwarz geflieste Bar treffen auf eine Wand voller Poster, Sticker und Übermalungen, die an eine Kneipe erinnert. Darauf sind auch die namensgebende Currywursterfinderin Herta Heuwer oder Musiker wie David Bowie zu sehen.
Beton im Licht
In dem Hannoveraner Bürogebäude für MTU steht der Beton außen und innen im Mittelpunkt. Zum einen plante das Büro Reichwald Schultz & Partner die Funktionsräume anhand der vielen Fensteröffnungen, um das Tageslicht ideal nutzen zu können. Zum anderen weist das Beleuchtungskonzept mit Lichtvolumen an der Decke, indirekter Bestrahlung und mobilen Elementen die Wege innerhalb der Räumlichkeiten, aber ist gleichzeitig der ideale Nebendarsteller für den Star des Projekts – den Beton.
Räume für urbane Pioniere
In München entwickelten Muck Petzet Architekten und Brandlhuber+ Architects and Urban Planners das Bürogebäude Hammerschmidt. Die Open-Space-Situation wird durch Einzelbüros für separates, konzentriertes Arbeiten und Kombizonen durchbrochen, in denen Teamwork gefördert wird. Eine bodentiefe Verglasung sorgt für ausreichende Beleuchtung, natürliche Lüftung und thermische Bauteilaktivierung sorgen für ein gesundes Raumklima. Das sogenannte „Skydeck“, die oberste Etage, lädt mit Work-out-Bereichen zur sportlichen Betätigung plus Ausblick ein.
Die ausgezeichneten Projekte sowie 15 Produkte, die auch als „Lösungen des Jahres“ benannt sind, und der Fotografiepreis-Gewinner werden auf über 370 Seiten in dem Buch Best Workspaces 2023 präsentiert, das am 14. März 2023 erscheint.
Callwey Verlag
www.callwey.deMehr Stories
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