Das Büro der Zukunft: Multispace
Eine Studie des Fraunhofer Instituts zeigt, welche Effekte die Bürogestaltung auf die Arbeit hat.

Der Multispace wird die Büroform der Zukunft – davon gehen 54 Prozent der Teilnehmer einer Studie des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und designfunktion aus. Diese Form der Büro- und Arbeitsweltumgebung kombiniert offene Flächen und geschlossene Büros, die flexibel genutzt werden können.
Mehr als 1.000 Fachbeauftragte zum Thema „Neue Arbeitswelten“ aus der Architektur- und Immobilienbranche und anderen Unternehmen haben unter dem Titel Wirksame Büro- und Arbeitswelten ihre Einschätzungen abgegeben. Sie wurden um eine Beurteilung zur Bürogestaltung und deren Einfluss auf verschiedene Aspekte des Arbeitsalltags gebeten. Die Studie zeigt, dass eine Bandbreite an Raumoptionen im Büro positive Auswirkungen auf die Arbeitgeberattraktivität, gelebte Zusammenarbeit, Lernkultur und Selbstbestimmung hat – alles Punkte, die wichtig für die Zufriedenheit der Mitarbeiter sind.
Multispaces bilden zudem Projektstrukturen meist stärker ab als andere Raumkonzepte. Bislang gliedern die meisten Unternehmen ihre Räume in Hinblick auf Abteilungen und Hierarchien. Doch je weniger hierarchisch die räumlichen Strukturen sind, desto höher wird die Arbeitgeberattraktivität eingeschätzt, so ein Ergebnis der Studie.
Das Fraunhofer Institut empfiehlt deshalb, sich von klassischen Konzepten zu verabschieden und Projektstrukturen räumlich abzubilden. „Um alle Mitarbeiter für eine neue Bürostruktur zu begeistern, muss mit der Planung ein professionelles, im Unternehmen implementiertes Chance Management Hand in Hand gehen. Sonst läuft man Gefahr, dass die Mitarbeiter das neue Konzept nicht annehmen“, empfiehlt Amir Ayoub, geschäftsführender Gesellschafter der desingfunktion Gruppe.
Beim Thema Selbstbestimmung gebe es ebenfalls Nachholbedarf für die Arbeitgeber: In Bezug auf den Arbeitsort wurde sie als besonders niedrig eingeschätzt, moderat hinsichtlich der Arbeitszeit und etwas höher in der Wahl der Arbeitsmittel und -methoden. Auch zu diesem Punkt empfiehlt das Fraunhofer Institut die Flexibilität der Arbeitszeit und des Arbeitsortes zu erhöhen. Insgesamt verlaufe die Modernisierung von Arbeitsumgebungen meist zu langsam.
Interessant ist außerdem, dass kleinere Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern deutlich positivere Ergebnisse in fast allen Kategorien erzielen. Die Folgestudie Transformation von Arbeitswelten soll an die Ergebnisse anknüpften und zeigen, wie die Umsetzung von wirksamen Büro- und Arbeitswelten gelingen kann. Die Ergebnisse werden 2019 in einer Kongressreihe von designfunktion vorgestellt.
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