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Green Office als Komplettpaket

Assmann gestaltet zirkuläre Arbeitswelten und nachhaltige Lösungen für die Zukunft

Ressourcenschonung beginnt beim Entwurf: Assmann aus Melle entwickelt modulare Büromöbel, die sich anpassen, reparieren und erneut verwenden lassen. Der Hersteller versteht Gestaltung als Teil eines zirkulären Systems – von der Idee bis zur Rückführung der Materialien.

von Heike Edelmann, 21.10.2025

Beim Stichwort „Green Office“ denken viele an komplett ausgestattete Büros. Assmann, ein Familienunternehmen aus Melle in Niedersachsen, geht jedoch einen Schritt weiter: Es betrachtet den gesamten Lebenszyklus seiner Büromöbel. Nachhaltigkeit ist in allen Prozessen fest verankert – von der Entwicklung über die Fertigung bis hin zum Recycling der Materialien. Die langlebigen, ergonomischen Möbel sind dank modularer Bauweise reparier-, erweiter- und wiederverwendbar, wodurch ein geschlossenes System entsteht. In der Produktion kommen regionale Spanplatten mit hohem Recyclinganteil und PEFC-Zertifizierung zum Einsatz. Reste werden in den Materialkreislauf zurückgeführt oder zur Wärmegewinnung genutzt. Zudem arbeitet Assmann im Forschungsprojekt Circular.Office an kreislauffähigen Lösungen für die Büromöbelbranche von morgen. „Nachhaltigkeit ist für uns kein Extra, sondern Teil unserer DNA“, sagt Geschäftsführerin Karla Aßmann. „Mit jedem Produkt wollen wir zeigen, dass ökologisches Handeln und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können.“

Ökologisch sinnvoller Umgang mit Holz
Rund 65 Prozent der verwendeten Materialien sind lokal produzierte Spanplatten, die größtenteils aus recyceltem Holz gefertigt werden. Ergänzend dazu werden in der Produktion Frischholzfasern genutzt, die für andere Zwecke ungeeignet wären. Regionalität ist entscheidend: Assmann arbeitet mit PEFC-zertifizierten Lieferanten zusammen, die aus einem Umkreis von 250 Kilometern stammen. So sorgt das Unternehmen für kurze Transportwege, geringe Emissionen und eine nachhaltige Forstwirtschaft. Wenn es um ökologisch sinnvolle Abläufe geht, sind Herkunft und Transport wichtiger als hundertprozentig recycelte Materialien. Deshalb setzt Assmann auf regional bezogene Platten mit einem ausgewogenen Recyclinganteil.

Kreislaufwirtschaft in der Produktion
Reste versteht das Unternehmen als Rohstoffe von morgen. Alle Holzabfälle fließen deshalb in den Kreislauf zurück. Gemeinsam mit dem Kunststoffspezialisten REHAU Industries werden auch Produktionsreste aus Polypropylen genutzt, um vollständig recyceltes Kantenmaterial herzustellen. So gelingt es Assmann, rund fünf Tonnen Restmüll pro Jahr zu vermeiden. Die verantwortungsvolle Haltung wird durch anerkannte Umwelt- und Qualitätszertifikate bestätigt – darunter das FEMB-Siegel, der Blaue Engel sowie die zertifizierte Nutzung von PEFC-Materialien. Für Kunden und Partner ist es ein klares Signal, dass Nachhaltigkeit bei Assmann zum Standard gehört.

Nachhaltigkeit als Prozess
„Wir haben bereits viel erreicht, doch Nachhaltigkeit ist ein kontinuierlicher Prozess. In den kommenden Jahren liegt unser Fokus darauf, den CO₂-Fußabdruck unserer Produkte weiter zu reduzieren und geschlossene Kreisläufe durch Rücknahme- sowie Wiederaufbereitungsprozesse zu etablieren“, erklärt Dr. Julia Koch. Die Nachhaltigkeitsmanagerin treibt den Ausbau des Themas seit 2022 kontinuierlich voran. Gemeinsam mit der Geschäftsführerin Karla Aßmann und einem interdisziplinären Team verbindet sie alle nachhaltigen Aspekte und führt die unterschiedlichen Perspektiven zusammen

Forschung für das Büro der Zukunft
„Nachhaltig. Ganzheitlich.” So lautet der Leitgedanke bei Assmann – und das verantwortungsvolle Handeln endet nicht am Werkstor. Im Forschungsprojekt Circular.Office arbeitet das Unternehmen mit Partnern wie dem Wuppertal Institut, Götessons und Object Carpet an zirkulären Lösungen für die Büromöbelbranche. Ziel ist es, Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle umzusetzen, die Ressourcen schonen und CO₂-Emissionen reduzieren. Ein zentraler Baustein ist dabei die Rücknahme und Wiederaufbereitung von Gebrauchtmöbeln sowie die Beratung rund ums zirkuläre Büro.

Dieser ganzheitliche „Green Office“-Ansatz zeigt, dass Nachhaltigkeit bei Assmann gelebte Realität ist. Von der Beratung über die Produktion bis zu Forschungsprojekten: Der Büromöbelhersteller setzt auf Kreislaufwirtschaft, Qualität und Innovation – und gestaltet so den Arbeitsplatz der Zukunft mit.

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