Textil stabil
Der Tischprototyp TENS von Steven Dahlinger zeigt neue Wege im Möbeldesign
Viele Möbel sind heute stärker gebaut, als es der alltägliche Gebrauch erfordert. Gleichzeitig erschweren klassische Materialien wie Verbundplatten das Recycling und die Weiterverarbeitung. Wie lässt sich Material sparen und Zirkularität besser umsetzen?
Der Tischprototyp TENS soll eine Antwort liefern. Er verzichtet auf die übliche Massivität und erprobt stattdessen eine Konstruktion, die textile Spannung als tragendes Element nutzt. Entwickelt wurde TENS von Steven Dahlinger im Rahmen seiner Diplomarbeit in Kooperation mit dem Textilhersteller Krall+Roth. Ausgangspunkt war das Material SHRINX – ein patentiertes Gewebe, das sich bei Hitze zusammenzieht, versteift und so zu einer tragfähigen Fläche wird. Studie und Prototyp formulieren eine neue Materiallogik für digitale Arbeitsumgebungen und zeigen, wie leicht, funktional und kreislauffähig eine Arbeitsfläche konstruiert sein könnte.
Textile Spannung statt Massivplatte
Zwei Spannrahmen bilden die Arbeitsfläche. Sie bestehen aus eloxiertem Aluminium und sind mit SHRINX bespannt. Eine zentrale Konsole verbindet beide zu einer durchgehenden Fläche und bietet Platz für Kabel oder Add-ons. Das Textil fixiert die gesamte Konstruktion und ersetzt klassische Verbindungsmittel. Zwei v-förmige Gestelle tragen die Fläche. Die Steckverbindungen erlauben eine Montage ohne Werkzeug. Alle Bauteile sind trennbar und recyclingfähig. Auf Verbundplatten wird vollständig verzichtet.
Markante Silhouette, überraschende Leichtigkeit
Gestalterisch greift der Tisch auf bekannte Formprinzipien zurück, unter anderem auf Pierre Jeannerets schwere Bibliothekstische. Die massive Silhouette bleibt, doch das Material verändert ihre Wirkung grundlegend. Das gespannte Textil wirkt leicht, durchscheinend und verändert je nach Blickwinkel seinen Charakter – mal flächig, mal fast transparent. Als Studie zeigt TENS nur eine von vielen möglichen Anwendungen. Denkbar sind höhenverstellbare Varianten, faltbare Typen oder Regalsysteme auf Basis derselben Logik. Für eine serielle Weiterentwicklung wird ein Kooperationspartner gesucht, der den Ansatz weiterdenken möchte.
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