Sanfte Zonierung
Innovativer Raumteiler Veil vom jungen Studio nikola & florian
Mit Veil startet das 2024 gegründete Studio nikola & florian aus Düsseldorf und London direkt durch: Der textile Raumteiler bringt subtile Struktur in Interiors – und sicherte dem Duo bereits den Muuto Design Award.
Irgendwie erinnert Veil an eine Schaukel – nur dass hier Textilien schwingen. Genauer gesagt handelt es sich um zwei unterschiedlich gefärbte, transluzente Stoffbahnen, die parallel zueinander auf beiden Seiten eines farblich abgestimmten Aluminiumprofils angebracht sind. Dieses hängt abgependelt von der Decke und scheint im Raum zu schweben.
Mit Veil interpretiert das Designstudio nikola & florian den klassischen Raumteiler auf eine luftige, elegante Weise neu. Der funktionale Ansatz ermöglicht es, subtil zu gliedern und stimmungsvoll zu gestalten – ohne harte Trennungen. „Es war uns wichtig, dass Veil nicht statisch wirkt, sondern sich leicht bewegt, Licht durchlässt und sich in den Raum einfügt, um so sein ursprüngliches Raumgefühl beibehalten zu können“, sagen Florian Neubacher und Nikola Gaytandjiev.
Ausgezeichnet mit dem Muuto Design Award
Der Entwurf des 2024 gegründeten Designstudios mit Sitz in Düsseldorf und London zählt zu den drei Siegerprojekten beim allerersten Muuto Design Contest, ausgelobt vom dänischen Möbelhersteller Muuto. Während der 3daysofdesign 2025 in Kopenhagen wurde Veil erstmals präsentiert. „Das Design ermöglicht die Verwendung von halbtransparenten oder blickdichten Textilien, um unterschiedliche Stimmungen zu erzeugen“, heißt es in Muutos Begründung zur Auszeichnung. Aktuell arbeitet das Duo nikola & florian eng mit Muuto zusammen an der Weiterentwicklung von Veil, mit dem Ziel, das Konzept für eine mögliche Produktion zu verfeinern.
London, Düsseldorf und weiter
Für Florian Neubacher und Nikola Gaytandjiev markiert der Raumtrenner den Beginn der Erfolgsgeschichte ihres gemeinsamen Studios nikola & florian. Während Florian Neubacher in Essen Industriedesign studiert und unter anderem bei Cecilie Manz und Kaschkasch gearbeitet hat, machte Nikola Gaytandjiev, der kanadisch-bulgarischer Abstammung ist, seinen Master in Produktdesign an der Écal Lausanne. Kennengelernt haben sie sich im Industriedesign-Team von Foster+Partners in London. Dort entdeckten sie auch eine gemeinsame Haltung, die von einem Streben nach Klarheit und Kohärenz geprägt ist. „Design verstehen wir als fortlaufenden Prozess, bei dem sich jedes Projekt durch Erkundung, Iteration und ein Interesse am Dialog zwischen Objekt und Raum entwickelt“, erzählen die Gestalter.
Suche nach Raumstrukturierung
Die Idee zu Veil begann mit einer persönlichen Erfahrung: Während der eine gerade vor einem Umzug stand, renovierte der andere sein Zuhause – und beide suchten nach leichten, flexiblen Lösungen zur Raumstrukturierung, die auch atmosphärisch überzeugen sollten. Die entscheidende Idee war ein Aluminiumprofil, das neue funktionale und ästhetische Möglichkeiten bot. Zwei Stoffbahnen hängen mit etwas Abstand zueinander und werden per Keder in eine Nut des eigens entwickelten Profils eingeschoben.
Neue Entwürfe entstehen
Ursprünglich für offene Wohnbereiche konzipiert, eignet sich Veil ebenso für Büros. Der Raumteiler schafft Übergänge ohne harte Barrieren – durch ein feines Zusammenspiel von Struktur, Licht und Bewegung. Veil war nur der Anfang für nikola & florian: Weitere Projekte wie eine Leuchte, Garderobenlösungen und Sitzmöbel sind in Arbeit. „Oft entstehen erste Ideen aus alltäglichen Beobachtungen oder Gesprächen“, sagt Florian Neubacher. Der offene Dialog und der iterative Prozess funktionieren bestens zwischen Gaytandjiev in London und Neubacher in Düsseldorf. ks
nikolaflorian.com
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