California Dreaming in London
Upcyceltes Hotel von Holloway Li in Bermondsey

Urbane Oase mit Mond, Sonnenuntergang und irisierenden Wänden: Einen Rohbau, der zuvor fünf Jahre leerstand, verwandelte das Innenarchitekturbüro Holloway Li in ein Hotel zum Träumen. Das Bermonds Locke im Herzen des Londoner Stadtteils Bermondsey ist ein schillernder Rückzugsort, inspiriert von der kalifornischen Mojave-Wüste und dem Joshua-Tree-Nationalpark.
„Uns interessierte das exzentrische Aussehen der Wüstenhütten rund um Joshua Tree, die aus den dort zufällig gefundenen Materialien gebaut wurden“, sagt Interiordesignerin Na Li über ihre Inspirationsquelle für das Bermonds Locke. Der Bauherr wollte mit der Gestaltung den Naturwundern der Wüste huldigen und zugleich auf die ökologische Verantwortung verweisen. Das 17.000 Quadratmeter große Hotel bietet viel Platz, inspirierende Eindrücke und eine weiche Lichtstimmung, um beim entspannten Business-Talk, beim Co-Working, an der Bar, im Restaurant oder im Fitness- und Yogaraum die Gedanken ins ferne Kalifornien schweifen zu lassen.
Wüstenflair im Betondschungel
Die karge Struktur des Rohbaus mit Wänden und Säulen aus Beton erhielt das Designstudio weitgehend und ergänzte maßgeschneiderte Holztische, Schaukeln, Pflanzen und Blickfänge wie die riesige Mondinstallation über der Rezeption. Einzigartig ist das schimmernde Regenbogen-Finish der Wände, das von Glasschiebewänden reflektiert wird und an psychedelische Erfahrungen in Joshua Tree erinnern soll. Das Verfahren zur Bildung der Patina auf dem Metall entwickelten Holloway Li eigens für das Hotel.
Zweites Leben für Ausgedientes
Auch recycelte Baustellenmaterialien kennzeichnen die unverwechselbare Ästhetik des Bermonds Locke: Betonwürfel formen die Frontseite der Bar und dienen an anderer Stelle als Sockel für einen sechs Meter langen Terrazzo-Tisch. Wiederverwendeter Stahl und Ziegel aus Lehm bilden nicht nur dekorative Elemente, sondern beleben die Räume auch mit Charme und Charakter. „Wir setzen auf recyceltes Material und hoffen, damit die Aufmerksamkeit auf die außergewöhnliche Ästhetik dieser Wertstoffe zu lenken“, erklärt Alex Holloway und fasst den nachhaltigen Ansatz seines Studios einfach zusammen: „Mehr tun – mit weniger.“
Retreat mit Sonnenuntergang
Auch die 143 Hotelzimmer stehen im Zeichen des Upcyclings und der Natur Kaliforniens: „Die Farben der Zimmer sollen einen Sonnenuntergang nachzeichnen, der das gesamte Haus durchläuft“, erklärt Na Li. Die Gäste haben die Wahl, ob sie in den oberen Stockwerken wohnen möchten, wo Blau-, Beige- und Grautöne vorherrschen, oder in den unteren Etagen, die in satten Rot- und Korallentönen gestaltet sind. Jedes Zimmer ist mit einer hellblauen Küche und Waschmaschine ausgestattet, damit es auch über einen längeren Zeitraum bewohnt werden kann. Filigrane, maßgeschneiderte Bettrahmen aus geschwärztem Betonstahl, die ein Baldachin aus Leinen überspannt, verleihen ein Gefühl der Geborgenheit. Die modularen Sofas sind, wie die Bettrahmen, von Holloway Li entworfen und in Handarbeit hergestellt worden. Fußböden aus Holz, natürliche Materialien wie Leder und hochwertige, manuell gefertigte Tagesdecken runden das haptische und eskapistische Wohnerlebnis im Bermonds Locke ab.
Innenarchitekt | Holloway Li, London |
Bauherr | Locke Hotels |
Typologie | Hotel / Umbau |
Standort | London |
Fertigstellung | 2020 |
Fläche | 17.000 m² |
Materialien/Einrichtung | |
Boden | Holz |
Stühle | Monologue, Minus Tio, Varaschin, Inside Out |
Leuchten | Dowsing Reynolds, Tine K Home, Pott |
Tisch | Orangebox |
Schaukelstuhl | Studio Sterling |
Gartenmöbel | Interno Italiano |
Teppich | Toulemonde |
Tagesdecke | Viso Project for Monolgue |
Mehr Projekte
Vision und Tradition
Hotel Badeschloss in Bad Gastein von BWM Design

Bali an der Elbe
Erweiterung des Vabali Spa & Hotel Hamburg von Jakob Post Architekten

Geschichtsträchtige Oase
Parkhotel Mondschein mit Bar und Restaurant Luna in Bozen von Biquadra

Béton brut mit Charme
Boutiquehotel Ses Sucreres von Calderon-Folch Studio auf Menorca

Wohnliche Aussichtstürme
Elva Hotel in Norwegen von Mange Bekker Arkitektur

Naturnähe mit Stil
Hotelneubau Luisenhöhe im Schwarzwald von geis & bratner

Black Box im Schneefeld
Berghütte mit Hauspiste von ADR im tschechischen Riesengebirge

Refugium der Ruhe
Asketisches Interieur von Neri&Hu im Artyzen-Hotel Shanghai

Ruf der Wildnis
Holzhäuser Territoire Charlevoix von Atelier L’Abri in Kanada

Eleganter Industriecharme
H4 Hotel Wyndham Paris Pleyel Resort von Axel Schoenert Architectes

Stil und Stille
Die Verwandlung eines ehemaligen Klosters zum Aparthotel

Geschichte unterm Weichzeichner
Lobby und Café für ein Apartmenthaus in Berlin-Mitte von loeserbettels

Das Hotelexperiment
MM:NT Berlin Lab in Mitte von ACME und BWM

Tanzen mit OMA
Nachtclub Klymax auf Bali in Kooperation mit DJ Harvey

Hollywood trifft Handwerkskunst
Kelly Wearstler hat das neue Proper Hotel in Los Angeles gestaltet

Disko unterm Fresko
Umbau einer Villa am Comer See durch J. Mayer H.

Rohbau unter Palmen
Das Boutiquehotel Nico im mexikanischen Surferort Sayulita von Hybrid und Palma

Moderner Barock
Kunst- und Designhotel in Berching von Atelier Dimanche

Zurück in die Zukunft
Umbau und Erweiterung des Traditionshotels Zum Hirschen in Salzburg

Landlust im Plattenbau
Unkonventionelles Ferienhaus Palais Brut in Müncheberg

Moderne Badkultur
Das Royal in Bad Füssing wird von Zeilberger + Hartl Architekten umgebaut

Raum für Gäste und Gewächse
Hotel-Restaurant Steirereck am Pogusch von PPAG architects

Paradis in Ostende
Kuratiertes Kunst- und Designapartment

Inspirierender Ort für alle
Designhotel EmiLu in Stuttgart von blocher partners

Das offene Haus
Eklektisches Boutiquehotel und Kunstrefugium in der Toskana

Hüttenflair statt Alpenkitsch
Wellnesshotel Amrai Suites im Montafon

Unikate aus Titan-Stahl
Bette stattet die Bäder im Hotel Wilmina aus

Skandinavien im Unterallgäu
Umbau eines Bauernhofs in moderne Ferienwohnungen

Zirkuläres Wellnesshotel
OLM Nature Escape in Südtirol von Andreas Gruber Architekten

Karaoke in der Chrom-Rakete
Ein Wohnwagen-Quintett von Daisuke Motogi
