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Gelungener Umbau der Mediathek von Nancy mit Möbeln von Brunner

von Julia Bluth, 09.08.2016

Wie man die problematische Akustik und mangelnde Privatsphäre eines großen Raumes auf behutsame Weise in den Griff bekommt, zeigt das Architekturbüro Les Architectes mit ihrer gelungenen Modernisierung der Mediathek von Nancy. Vor über zwanzig Jahren in den Werkshallen einer ehemaligen Tabakfabrik eröffnet, hatte das städtische Prestigeprojekt im Lauf der Zeit ein wenig an Glanz verloren.

Anlass der Neugestaltung war der Wunsch der Stadt- und Regionalverwaltung, die Mediathek wieder mehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken und zu einem entscheidenden Standort digitaler Medien werden zu lassen. Gleichzeitig sollte eine Optimierung in Hinblick auf Komfort, Attraktivität und Barrierefreiheit stattfinden.

Strukturierung und Erhalt

Die Herausforderung bestand vor allem darin, die nötigen Veränderungen vorzunehmen, ohne dabei zu viel vom industriellen Charme der historischen Bauweise einzubüßen. Die Architekten beschlossen, die Fläche des über zwei Etagen reichenden Erdgeschosses in dezent voneinander abgeschirmte Zonen aufzuteilen, die unterschiedliche Nutzungen ermöglichen. Den Galeriebereich verglasten sie durchgehend, um die Geräuschkulisse der hier angesiedelten Videospiele möglichst gering zu halten. Bis auf den gläsernen Kubus mit darüber liegender Schallschluckbox im hinteren Bereich, optimierten sie die Raumstruktur- und akustik allein anhand von gezielt eingesetzten Deckenpaneelen, Teppichläufern, Regalen, Raumtrennern und Sitzgruppen. „Das große Raumvolumen wurde gleichzeitig komprimiert und gestreckt“, erklären sie. „Komprimiert mithilfe der im Raum schwebenden roten Akustikbox, gestreckt dank der verspiegelten Rückwand, die die Fläche ins Unendliche ausdehnt.“


Möbel als Mittel

Das Ergebnis ist eine Halle, die trotz ihrer industriellen Größe warm und einladend wirkt. Zum einen aufgrund der angenehmen Beleuchtung und Akustik, zum anderen dank der geschickt angeordneten, farbenfrohen Möblierung. In Zusammenarbeit mit dem süddeutschen Hersteller Brunner haben die Architekten hier eine Art gigantische Sitzlandschaft geschaffen, die den verschiedenen Bedürfnissen der Nutzer entgegenkommt. Polstersofas- und sessel mit niedrigem Rücken der Serie banc eignen sich für Gespräche in kleinen und größeren Gruppen, während Hochlehner und passende Raumtrenner für Abschirmung und Schallschutz sorgen. Die Sessel und Bänke des flexiblen Loungesystems plot bilden offene Sitzgruppen oder – in Kombination mit modularen Sichtblenden – intime Nischen. Im Videospielbereich eingesetzt, ermöglichen sie ungestörtes Spielvergnügen. Für das gewünschte Mehr an Komfort und Kommunikation haben Les Architectes hier auf ebenso harmonische wie beispielhafte Weise gesorgt. Steigende Besucherzahlen sind da eigentlich nur noch eine logische Folge.

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Brunner lebt für Möbel, die Neues möglich machen. Das im Jahr 1977 gegründete Familienunternehmen zählt zu den führenden Objektmöbelherstellern Europas. Hauptmotivation bei Brunner früher, heute und in Zukunft: Herausforderungen suchen und passende Lösungen finden, die perfekt sitzen. So entstehen Objektmöbel von hoher ästhetischer und funktionaler Qualität, produziert "Made in Germany".

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