Schneeweisse Einfachheit
In Südtirol verwandelten Fuchs und Peer eine Altbauwohnung in ein cooles Apartment

Partner: Gira
Barocke Hülle trifft auf zeitgenössischen Kern: In Südtirol verwandelten Renate Benedikter-Fuchs und Karlheinz Peer eine Altbauwohnung in eine puristische Bühne. Auch die nötige Portion Sinnlichkeit behielt das Architektenduo dabei im Sinn.
Nicht jeder erliegt dem heimeligen Charme von blankem Mauerwerk. Als die Innsbrucker Architekten Fuchs und Peer eine Altbauwohnung im italienischen Brixen renovierten, blieb von der Historie nicht viel übrig. Sie ließen sämtliche Fugen an Wänden und Decken verputzen und tauchten den gesamten Innenraum in lupenreines Weiß. Der Bausubstanz aus dem 17. Jahrhundert beraubt die helle Nichtfarbe dabei jedoch keineswegs ihrer Wirkung. Im Gegenteil: Sie akzentuiert die Konturen der Kreuzgewölbe, die im Zuge des Umbaus wieder in den Originalzustand zurückversetzt wurden und der Wohnung ihren besonderen Charakter verleihen.
Dass die Räume von viel Tageslicht durchdrungen werden, ist mehr als nur der schneeweißen Farbigkeit zu verdanken. Renate Benedikter-Fuchs und Karlheinz Peer rückten dem Altbau mit dem Abrisshammer zu Leibe und entfernten mehrere Wände, um den Raumeindruck zu weiten. Küche und Wohnzimmer wurden nun zu einem Open Space, der fließende Übergänge zu den übrigen Räumen erzeugt. Eine Glaswand vor dem Esszimmer lässt viel Licht in den Korridor, der dank großzügiger Einbauschränke von Schuhen und Jacken frei bleibt. Auch im Badezimmer sind gläserne Scheiben passgenau ins Deckengewölbe eingelassen, um nötiges Kunstlicht auf ein Minimum zu reduzieren.
Hölzerner Ausgleich
Dem omnipräsenten Weiß gilt jedoch nicht das gesamte Augenmerk. Einen atmosphärischen Gegenpol setzen mehrere Einbaumöbel aus Nussbaum, die ganze Wände bespielen. Während im Schlafzimmer das Bett aus einer hölzernen Rückwand herauswächst, treten im Wohnzimmer drei voluminöse Kuben in den Vordergrund. Fläche und Körper werden auf diese Weise in einen rhythmischen Wechsel versetzt. Die Materialität des Holzes findet sich auch im Eingangsbereich, wo Fuchs und Peer einen wohnlichen Eindruck im Stadtraum hinterlassen. Abstrakt wirkt dieser Eingriff. Grund dafür ist eine gläserne Fläche, die die Haustür umschließt. Der transarent-opake Materialmix versorgt den Eingangsbereich mit Tageslicht und lässt eine zum Teil einsehbare Pufferzone zwischen Innen- und Aussenraum entstehen.
Auf Wohlfühlqualitäten setzt zudem die Gebäudetechnik, bei der das System HomeServer von Gira zum Einsatz kam. Sensoren messen den CO2-Gehalt der Raumluft und aktivieren automatisch die Lüftung, sollte der Wert zu niedrig sein. Ebenso misst das System die Intensität der Sonnenstrahlung und fährt bei Bedarf die Jalousien nach unten. Mithilfe einer eigenen App werden die Funktionen Licht, Wärme, Gartenbewässerung, Raumverdunklung, Alarmanlage bis hin zu Musik über Iphone oder Ipad gesteuert. Die Bewohner können somit auch von unterwegs verfolgen, ob zuhause alles zum Besten steht und rechtzeitig vor ihrer Rückkehr die Heizung aktivieren. Der Bau aus dem 17. Jahrhundert ist damit gleich auf doppelte Weise in der Gegenwart angekommen.
FOTOGRAFIE Jürgen Eheim
Jürgen Eheim

Gira
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