Best-of Böden
Zehn innovative Fußbodenbeläge

Ob Fliese, Teppich, Parkett oder Terrazzo: Die folgenden zehn Böden sehen nicht nur gut aus, sie folgen auch einer cleveren Designidee oder reduzieren durch ihre nachhaltige Herstellung den ökologischen Fußabdruck eines Bauprojekts.
Linoleum 2.0: Flaxwood von Dzek
Seine Premiere feierte Flaxwood auf der Mailänder Möbelmesse 2024: Das Team des Londoner Büros Dzek, spezialisiert auf die Entwicklung von Architekturmaterialien wie synthetischem Marmor oder Fliesen aus Vulkanasche, stellte dort die neue, acht Millimeter dicke Fußbodenfliese vor. Das honiggelbe Material erinnert an Linoleum. Die niederländische Designerin Christien Meindertsma, die gemeinsam mit Dzek die Fliese Flaxwood entwickelt hat, bediente sich ausschließlich natürlicher und regionaler Materialien wie Leinöl, Kiefernharz, Holzstaub und Kreide. Momentan befindet sich Flaxwood in der Testphase. Der Bodenbelag soll aber noch 2024 Marktreife erlangen.
Im Kreislauf: Recyclingterrazzo von VIA
Wie schön, wenn ein Abrissmaterial in einem individuellen Fußbodenbelag ein zweites Leben erhält. Das rheinland-pfälzische Unternehmen VIA fertigt Terrazzoböden mit unterschiedlichen Zuschlagstoffen an: Im Grün- und Braunglasterrazzo gibt Recyclingglas den Böden Tiefe und Glanz. Backstein und Dachziegel können ebenfalls zu einem glatt geschliffenen Fußboden verarbeitet werden. Aktuell im Angebot: ein limitierter Terrazzo mit dem Asphalt der Rennstrecke Nürburgring. Seine Herstellung geht auf die Anfrage eines Architekturbüros für die Gestaltung eines Autohauses zurück. Der Terrazzo ist später vollständig recycelbar und enthält weder Zement noch Epoxidharz.
Kork trifft Beton: Corcrete von Niruk
Auf den ersten Blick erinnert Corcrete an Terrazzo, nur dass das Hürther Designstudio Niruk mit Kork einen vergleichsweise weichen Zuschlagstoff wählte. Das erzeugt eine warme Wirkung und eine interessante Haptik, wie die Designer*innen bereits bei eigenen Möbelentwürfen mit dem Material feststellten. Sofa- und Beistelltische mit einem Metallgestell gehörten zu den ersten Prototypen. Doch auch als Bodenbelag ist Corcrete einsetzbar. Fliesen gibt es in Weiß, Grau und Schwarz.
Individuelle Teppichfliese: Forum DUO von Object Carpet
Wer genaue Vorstellungen von seinem Lieblingsteppich hat, der kann sich bei Object Carpet kreativ austoben. Das von Kathrin und Mark Patel entwickelte Konzept Forum ist in 18 Designs, vier Farbvarianten und drei Druckdecken – Velours, Glossy Velours und Structured Loop – verfügbar. DUO steht für einen unternehmensinternen Standard im Bereich Kreislauffähigkeit und Ressourcenschutz. Bis 2026 wird das Unternehmen alle Kollektionen darauf umstellen. Für den Beschichtungsprozess von Forum DUO wird beispielsweise weder Wasser noch Gas eingesetzt. Daraus resultiert eine Energieeinsparung von bis zu 95 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Produktionsmethoden.
Parkett mit Twist: Spinpark von Bauwerk Parkett
Fischgrätparkett gehört zu den Klassikern der Fußbodengestaltung. Das Architektur- und Designstudio atelier oï hat ihm durch einen kleinen Twist zu einem neuen Look verholfen: Die Holzmaserung der Parkettdecklage ist bei Spinpark von Bauwerk Parkett um 45 Grad zur Diele gedreht. Dieser geometrische Kniff interpretiert die Maserung neu. Insgesamt lassen sich mit dem neuen Parkett des Schweizer Herstellers zwölf Verlegearten verwirklichen. Spinpark verfügt über eine naturgeölte Oberfläche und besteht aus hochwertigem Eichenholz. Das Parkett ist in drei Farbnuancen erhältlich.
Gewebtes Vinyl: Elements von Bolon
Als Bodenbelag wird Vinyl immer beliebter. Schließlich ist das Material sehr strapazierfähig, robust und unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Die Elements-Serie der schwedischen Marke Bolon zeichnet sich durch ihre textile Oberfläche aus gewebten Vinylfäden aus, die an japanische Tatamimatten erinnert. Gerade erst hat Bolon die Serie um neue Farben erweitert. Die Palette reicht von verschiedenen Grau- bis hin zu Erdtönen, die sich auch gut miteinander kombinieren lassen.
Nachhaltig und wohngesund: ECO+ von Project Floors
Sie sehen aus wie Holz, Stein oder Keramik, sind aber so strapazierfähig und pflegeleicht wie Kunststoff: Die Vinylböden aus der ECO+ COLLECTION von Project Floors bestehen zu 35 Prozent aus recycelten Rohstoffen, die aus eigener Produktion stammen. Sie werden mithilfe von erneuerbaren Energien an Standorten hergestellt, die mit der Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert sind. Den CO2-Ausstoß beim Transport der Böden zu den Kund*innen kompensiert das Unternehmen freiwillig. Am Ende ihrer Lebensdauer sind die Böden komplett recycelbar. Zertifikate wie das Indoor Air Comfort Gold Label bestätigen die Wohngesundheit der Kollektion, die frei ist von PVC, Chlor und Weichmachern.
Neues Leben für alte Jeans: LICO DENIM von Li&Co
Jeans sind stabil und langlebig. Aus diesem Grund verarbeitet sie der Schweizer Fußbodenhersteller Li&Co in seinen Böden. Bei LICO DENIM verwendet er Kleidungsabfälle für die Deckschicht eines Hartbodenbelags. Für Nutzende sind sie unsichtbar. Für die Natur macht das intelligente Upcycling aber einen Unterschied, denn es vermeidet Müll. Auf der diesjährigen Fachmesse Domotex im Januar erhielt Li&Co für LICO DENIM den Green Collection Award.
Von Saris bis Bonbonpapier: Recycling-Teppiche von Nomad
Abfälle als Rohstoffe zu betrachten, das hat Nomad-Gründerin Jutta Werner in Indien gelernt. Dort sah sie erstmals aus Bonbonpapieren geflochtene Erntesäcke. Die Idee für ihre Upcycling-Rugs war geboren. Seitdem ist das Angebot an farbenfrohen und zugleich nachhaltigen Teppichen stetig gewachsen. Zum Sortiment gehören zum Beispiel auch Bodenbeläge aus geschredderten Saris und Bouclé-Garn oder aus Fahrradschläuchen. Die Herstellung erfolgt zu fairen Bedingungen in Handwebereien, die besonders Frauen eine wirtschaftliche Perspektive bieten.
Bunte Inseln: RUGS von Ege Carpets
Es kann hektisch zugehen im Büroalltag. Für ruhige, textile Inseln hat der dänische Hersteller Ege Carpets die Kollektion RUGS entwickelt. Farbe, Form und auch das Muster lassen sich an das individuelle Raumkonzept, beziehungsweise an die CI des jeweiligen Unternehmens, anpassen. Das neue Online-Tool Rug Creator hilft bei der Entwicklung des individuellen Teppichs, bei der Auswahl von Farbe, Muster und Struktur. Ege Carpets nimmt seine Teppiche aus Schurwolle am Ende ihrer Lebensdauer wieder von den Kund*innen entgegen und führt sie mit seinem Recycling-Programm Ege Circleback in den Wertstoffkreislauf zurück.
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