Best-of: Raumausstattung 2019
Ein Einblick in das üppige Reich der Raumdekoration.

Partner: Christian Fischbacher
Ist man unterwegs auf Messen wie imm cologne und Maison & Objet, fällt auf, dass das Stoffliche nicht mehr wegzudenken ist aus dem Interior. Wir haben die schönsten Vorhänge, Bezugsstoffe, Teppiche, Tapeten und Farben herausgepickt und in einer Bildergalerie zusammengestellt. Ein Einblick in das üppige Reich der Raumdekoration.
Räume haben eine Wirkung: auf unser ästhetisches Empfinden, unsere Zufriedenheit, Gesundheit und Produktivität – gerade in Zeiten von zunehmender Technisierung und Automatisation. Wohl auch deshalb wird die Gestaltung des eigenen Zuhauses immer wichtiger. Neben Farben und Tapeten eignen sich Textilien für die Einrichtung eines Raumes besonders gut. Und man kann mit ihnen ein Statement setzen: als pudrig-rosafarbene Wände, dreidimensionale Vorhänge im Origami-Look oder blumig gemusterte Tapeten.
Handgefertigte, abgepasste Teppiche sind „Seelenflächen unserer Einrichtung“ wie Jürgen Dahlmanns vom Berliner Label Rug Star sagt. Sie strukturieren den Raum, sorgen für eine gute Akustik und halten schön warm. Ebenso wie Vorhänge und Bezugsstoffe verwandeln Teppiche reine Verkehrsflächen in Räume, in denen man gern ist. Vom sinnlichen Aspekt des Stofflichen spricht auch Camilla Fischbacher, Art Director des Textilunternehmens Christian Fischbacher, wenn sie sagt, dass Räume ohne Textilien kalt wirken. Und sie ergänzt: „So wie Menschen mit ihrer Kleidung ihren individuellen Charakteren Ausdruck verleihen, können Stoffe Räumlichkeiten mit Persönlichkeit auszeichnen.“ Deshalb setzt das Schweizer Label auf die ganzheitliche Inszenierung von Räumen, wobei Textilien universell eingesetzt werden: als Sesselbezug, Teppich, Vorhang, Handtuch oder Bettwäsche. Dass das Stoffliche en vogue ist, zeigt sich auch daran, dass branchenfremde Hersteller zunehmend Textilien anbieten – von High End bis Low Budget. So decken sie den gesamten Lifestyle-Bereich ab, wobei sich insbesondere skandinavische Labels wie Menu und Ferm Living geschickt als Allrounder vermarkten.
Trends bestehen nebeneinander und überlappen sich – das gilt für Möbel, Leuchten und Accessoires ebenso wie für Heimtextilien. Doch darf es bei Vorhängen, Bezugsstoffen und Teppichen auch mal etwas kurzweiliger sein, kann ausgetauscht und verwegen gemischt werden: Samt und Brokat mit kühlem Leinen, üppige Blumenbouquets mit strengen Geometrien, Rot in allen Schattierungen mit metallischen Farben. Alles darf, nichts muss.
Drei Fragen an Eliane Ernst, Produktmanagerin bei Création Baumann:
Was ist gerade en vogue im Textildesign? Ich beobachte schon seit einiger Zeit, dass Textilien immer wichtiger werden. Das liegt auch daran, dass warme Interiors gerade sehr gefragt sind, man denke nur an Skandinavien. Um eine behagliche Stimmung herzustellen, braucht man Textilien und Textiles. Es ist eben nicht mehr wie in den Achtzigerjahren, als die Gebäude clean und kühl waren – mit viel Glas und Aluminium und vielleicht einem Rollo, damit es nicht blendete. Auch Büros sind heute warm gestaltet, wobei Vorhänge eine wichtige Rolle spielen – gerade in Open-Space-Räumen. Der große Vorteil von Textilien: Sie sind extrem flexibel, was gut zum Megatrend New Work passt.
Création Baumann setzt nicht auf bekannte Designer. Warum? Das hat mit unserer Philosophie zu tun, denn wir sehen das Design als Teamleistung. Ich bin als Projektmanagerin für den Objektbereich zuständig, eine Kollegin für die Privatkollektionen. In meiner Verantwortung liegt es, Ideen zu sammeln und herauszufinden, welche Produkte die unterschiedlichen Märkte brauchen. Dafür besuche ich Messen, fahre auf Designevents, treffe Architekten, lese Designzeitschriften. Aus diesen Ideen entsteht dann ein Konzept.
Viele Big Player der Branche produzieren inzwischen in Billiglohnländern oder kaufen Ware hinzu. Création Baumann hat in Langenthal eine eigene Produktion und bleibt der Schweiz treu. Das ist sicherlich nicht ganz einfach, oder? Wenn man bedenkt, was in der Schweiz oder in Deutschland noch von der Textilbranche übrig ist, dann sind wir eigentlich Exoten. Doch wir sind vom Standort Langenthal überzeugt, denn wir haben hier ein großes Know-how. Wir fliegen nicht einfach irgendwo hin und kaufen Fremdware, sondern entwickeln und durchdenken ein Produkt von der ersten Idee bis zur Produktion. Dadurch wissen wir beispielsweise genau, wie man eine Faser entwickelt oder ein Gewebe herstellt. Eine neue Produktentwicklung kann wegen dieser Komplexität deshalb bis zu drei Jahre dauern.
FOTOGRAFIE Hersteller
Hersteller
Christian Fischbacher
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