Best Workspaces 2024
Erste Preise gehen an INpuls und Kresings Architekten

Seit 2020 verleiht der Callwey Verlag den „Best Workspaces“-Award. Auch dieses Jahr hat eine Fachjury die besten Lösungen für Bürobauten und Arbeitswelten gekürt. Zu den Gemeinsamkeiten aller ausgezeichneter Projekte zählen ein kluger Umgang mit dem architektonischen Bestand, der Einsatz von nachhaltigen Materialien und die Einbeziehung zukünftiger Nutzungsszenarien. 50 ausgewählte Projekte, inklusive der Bestplatzierten, erscheinen in dem Jahrbuch „Best Workspaces 2024“.
Flexibilität, Kollaboration, Kommunikation, Konzentration und Wohlbefinden – das sind die Eigenschaften, die in Büroräumen der heutigen Zeit gegeben sein sollten, damit die Mitarbeiter*innen gerne ins Office kommen. Nach diesen Kriterien bewertete die Fachjury des diesjährigen „Best Workspaces“-Awards zahlreiche Projekte und zeichnete schließlich drei Büros mit Preisen und zwei mit einer Anerkennung aus. Insgesamt fünfzig Favoriten schafften es in den Bildband, der seit 2020 jährlich im Callwey Verlag erscheint. Neben den Interior-Konzepten wurden auch Bürobauprojekte in gewerblicher oder Mischnutzung bedacht. Ausschlaggebend für die Beurteilung waren hierbei der Innovationsfaktor, die zeitgemäße Gestaltung und der Dialog mit dem Umfeld.
Die Expertenjury des vom Callwey Verlag ausgelobten Awards bestand in diesem Jahr aus Gabriele Benitz (Mensch & Büro), Christian Buck (Gruppe GME Architekten BDA, Mitglied im BDA), Kulturwissenschaftler und Professor für Medien und Kommunikation Prof. Dr. Alexander Gutzmer, Prof. Dr.-Ing. Christine Kohlert (RBSGroup Project Management GmbH), Dr. phil. Robert Nehring (Das Büro/OFFICE ROXX), Architekt und Stadtplaner Dr.-Ing. Stefan Rief (Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO Stuttgart), Architekt Dipl.-Ing. Peter Schäfer (Planungsfirma Gensler), Innenarchitekt und Designer Prof. Dipl.-Ing. Rudolf Schricker, Autor und Architekt Prof. Dr. phil. Andreas K. Vetter (TH OWL) und baunetz id-Chefredakteurin May-Britt Frank-Grosse. Das Buch Best Workspaces 2024 mit 352 Seiten wurde von Alexander Gutzmer und Andreas K. Vetter verfasst und erscheint am 19. März 2024.
Wir stellen Ihnen hier die zwei ersten Preise, den zweiten Preis sowie die zwei Anerkennungen vor.
1. Preis Arbeitswelten: Zurückhaltende Klarheit
Das Designbüro INpuls hat in München eine 3.000 Quadratmeter große Bürofläche auf zwei Etagen geplant. Die Alte Druckerei ist in einem Bestandsgebäude aus den Siebzigerjahren entstanden und schafft durch eine dezente Farbgestaltung und den sparsamen Einsatz von Materialien eine unaufdringliche Arbeitsatmosphäre. Die Räumlichkeiten sind in drei Bereiche – Kommunikation, Fokus und Soziales – gegliedert. In der Fokuszone mit klassischen Arbeitsplätzen kann konzentriert gearbeitet werden, in der Sozialzone kommen die Mitarbeiter*innen in einer Gemeinschaftsküche zusammen und ein Lichthof mit Tatami-Matten dient als Ort der Ruhe und Entspannung.
1. Preis Bürobauten: Mit Feingefühl für Historie
In Osnabrück verwandelten Kresings Architekten eine ehemalige, unter Ensembleschutz stehende Chemiefabrik in ein neues, zeitgemäßes Headquarter der Hageloft GmbH. Die Gebäude wurden mit Rücksicht auf die vorhandene Bausubstanz umgebaut, saniert und erweitert. Anbau und Bestand gehen eine gekonnte Symbiose ein und in den Innenräumen erwarten die Mitarbeitenden Open Spaces, ein hohes Maß an Transparenz und zurückhaltende Gliederungen durch gläserne Wände.
2. Preis: Gegensätze im Betonbau
Auch in Mannheim stand die Erhaltung des Bestands im Mittelpunkt. Das Architekturbüro Lepel & Lepel baute eine ehemalige Kantine in einem Gewerbehaus aus den Siebzigerjahren in ein Multi-Space-Büro für Aurelia Real Estate um. Die 5,80 Meter hohen Decken des Betonrohbaus wurden erhalten, die Rohre und Lüftungskanäle blieben sichtbar, aber dennoch wirken die Räume nicht provisorisch. Das Material Holz sorgt für eine Wohlatmosphäre, Aufenthaltsräume und Co-Working-Boxen laden zum Austausch ein. Ein kühler Gegensatz zum Holz ist eine Lounge-Ecke, umrahmt von einem mintgrünen Metallrahmen.
Anerkennung: Minimale Intervention
„Unser Ziel war es, den besonderen Raum mithilfe von minimalen Mitteln und Eingriffen als funktionales Büro nutzbar zu machen“, sagt Johanna Meyer-Grohbrügge. Mit ihrem Team transformierte sie eine ehemalige Textilfabrik in Chemnitz in den Hauptsitz eines Start-up-Unternehmens. Innerhalb des Open-Space-Konzepts wurden 140 Arbeitsplätze eingerichtet. Die Möbel sind beweglich und flexibel einsetzbar, um auf wechselnde Teamgrößen reagieren zu können. Weitere Räume wie Entspannungs-, Service- und Besprechungsbereiche gruppieren sich an den Kopfseiten der Halle. Die Eingriffe der Architekt*innen waren zurückhaltend und gezielt, der industrielle Charakter des Ortes blieb erhalten.
Anerkennung: Im Einklang mit der Natur
Zwei auf dem Vordach gepflanzte Apfelbäume geben dem Bürogebäude in Bad Vilbel seinen Namen: das Baumhaus. Die von Ippolito Fleitz Group gestaltete Bürowelt sollte mit Bedacht für Natur und Umwelt entstehen. Die Fassade wurde aus einem eingeschmolzenen Braukessel hergestellt. Der Innenbereich wird von fließenden Räumen geprägt, die flexibel und anpassungsfähig sind. Unterschiedliche Arbeitstypologien erstrecken sich auf vier Stockwerken, zentral gelegene Orte laden zu Kommunikation und Austausch ein, während es auch Raum-in-Raum-Strukturen für Rückzug und Konzentration gibt.
Best Workspaces 2024
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