Visionen für Workbays
Beyond office space: Die von Vitra organisierte Workshop-Reihe tourte durch sechs deutsche Städte.

Unsere Gesellschaft befindet sich in einem rasanten Wandel: Die andauernde Entwicklung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien verändert Lebens- und Arbeitsstrukturen und verlangt auch nach räumlichen Antworten. Keine einfache Aufgabe für Designer, Architekten und Möbelhersteller: Die von Vitra organisierte Workshop-Reihe The Workbays Way – beyond office space tourte durch sechs deutsche Städte und widmete sich Lösungsansätzen und Visionen für die Zukunft des Arbeitens.
Berlin, Hamburg, Essen, Frankfurt, Stuttgart und München: In diesen Städten entwarfen und diskutierten ausgewählte Architekten, Designer und Planer – aufgeteilt in themenbezogene Gruppen – Raumkonzepte mithilfe von Workbays, einem mikroarchitektonischen System, entworfen von den französischen Brüdern Ronan und Erwan Bouroullec.
App oder Magnetset
Die Workshop-Orte waren gut gewählt: Ob das ehemalige Kirchengebäude St. Agnes in Berlin, der von SANAA entworfene Universitäts-Kubus in Essen, das Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart oder der 38. Stock des noch unausgebauten Taunus-Turms in Frankfurt – die Räume verbanden das Besondere mit einem Hauch von Arbeitsplatz-Atmosphäre. Und auch die Werkzeuge, die den Planern zur Verfügung gestellt wurden, reflektierten dies: Von der eigens entwickelten Workbays-App bis hin zu einem Workbays-Magnetset wurden den Teilnehmern Entwurfstools zur Verfügung gestellt, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Daher erstaunte es nicht, dass die Ergebnisse eine große gestalterische Bandbreite besaßen.
Traum vom Cluster
„Wie wir leben. Wie wir arbeiten“, betitelte eine der Berliner Arbeitsgruppen ihren Entwurf und beschreibt ein „Arbeitsumfeld, das einem Stadtmodell immer ähnlicher wird“. Das Büro ist längst nicht mehr der klar definierte Ort, der es noch vor einigen Jahren war. „Es gibt keinen Ort mehr, an dem du nicht arbeiten kannst!“, sagt Erwan Bouroullec, der die Workshops begleitete, und fügt gleich den Umkehrschluss hinzu: „Und es gibt auch keinen Ort mehr, an dem du dich nicht um deine privaten Angelegenheiten kümmern kannst.“ Die für Vitra entwickelten Workbays sollen, wenn es nach dem Designer geht, eine Balance zwischen diesen Polen herstellen. Als Raum-im-Raum-Objekt können sie Einzelnen oder einer Gruppe Platz bieten, um sich zurückzuziehen und ungestört zu arbeiten. Für die Teilnehmerin Elena Schütz (Something Fantastic) ist das Möbelsystem gleich Anlass, „von einem riesigen, effizienten Fokus-Cluster“ zu träumen, das sie sich „sowohl im Büro als auch an öffentlichen Orten vorstellen“ kann.
Ab ins Workshaus
Die Ideenpalette, die in den Workshops entstand, kann sich sehen lassen. Neben neuen Produktfeatures wurden auch gänzlich neue Funktionen und Einsatzmöglichkeiten entwickelt: So soll Workbays Napwork Schlafen und Arbeiten im öffentlichen Raum miteinander verbinden, und das Workbays Wirtshaus („Workshaus“) das Arbeiten in Konfigurationen wie einem Stammtisch, Tresen oder Separee ermöglichen. Und in Hamburg entwickelte ein Team eine fiktive Gebrauchsanleitung für das Möbelsystem: einen „Einsatz-Regler von leise zu laut, dunkel zu hell, innen zu außen, privat zu öffentlich, konzentriert zu kommunikativ“.
The Workbays Way – beyond office space zeigte die Vielzahl an Visionen, wie sich Gestalter die Zukunft der Arbeit vorstellen und wie wichtig es ist, darüber nachzudenken. Erstaunlich war dabei, wie direkt und problemlos die Workbays sich in jedes Konzept integrieren ließen. Oder wie Erwan Bouroullec es formuliert: „Man darf nicht vergessen, dass das Mobiliar länger da sein wird als manches Bürokonzept. Es muss also die Evolution mitmachen, anstatt ihr im Wege zu stehen.“
FOTOGRAFIE Tom Ziora, Vitra
Tom Ziora, Vitra
Vitra
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