Jeanne Patoz betrachtete das Projekt schlicht und einfach als „die perfekte Gelegenheit, an einem außergewöhnlichen Konzept zu arbeiten“. Gemeint ist das Lokal Equinox in Besançon, das die Lyoner Innenarchitektin kürzlich zusammen mit dem ebenfalls in Lyon ansässigen Designer Matthieu Coin fertiggestellt hat.

Sichtbare Konstruktionen
Bei der ersten Begehung der Location im Zentrum der ostfranzösischen Stadt fanden die beiden einen Ort vor, der im Laufe der Zeit verschiedene Schichten von Materialien und Anstrichen angehäuft hatte. Zunächst entkernten sie den Raum und stellten so seine ursprüngliche Gestalt wieder her. Doch damit nicht genug: Nachdem sie den Rohzustand freigelegt hatten, statteten sie die Fläche vorrangig mit rohen Baumaterialien aus, wobei die verschiedenen Konstruktionsarten sichtbar blieben.

Ziegelsteine auf Rollen
Auf die Spitze getrieben wird dieses Konzept bei der Bar, die ausschließlich aus übereinandergestapelten Ziegelsteinen besteht, und den Hockern, die das Herzstück des Projekts sind. Für jeden Hocker wurden zwei rohe Ziegel aufeinandergesetzt und mit einem Kissen sowie vier Rollen versehen. Zusammengehalten wird das Ganze durch zwei Spanngurte. Das Motto „Nichts verstecken“ gilt auch für die Gitter aus verzinktem Stahl an den Wänden, die zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten bieten und die dahinter liegenden Strukturen offenbaren.

Ausdrucksstarke Plakate
Neben dem leitmotivisch verwendeten Ziegelstein spielen vielfältig gestaltete Plakate eine zentrale Rolle für das Erscheinungsbild des Lokals. Um diesen grafischen Teil des Projekts kümmerte sich Matthieu Coin, der neben den Plakaten an den Wänden auch das Logo sowie die Getränke- und Speisekarte des Equinox entwarf. Das Gesamtergebnis ist ein Ort mit starker visueller Identität und unverwechselbarem Charakter, der vor allem eins ist: nicht alltäglich. ns

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