Unsichtbare Städte
Papierskulpturen von Camille Benoit und Mariana Gella
Der Corona-Lock-Down war Ausgangspunkt der farbigen Papierskulpturen Invisible Cities von Camille Benoit und Mariana Gella. In ihren Wohnungen festgehalten, suchten die beiden in London lebenden Gestalterinnen nach einer Möglichkeit, sich dennoch auf Reisen zu begeben. Italo Calvinos Buch Die unsichtbaren Städte, das von Erzählungen über fiktive Orte des venezianischen Handelsreisenden Marco Polo handelt, bot eine erste Inspiration. Sie beabsichtigten, Polos Gefühl von Ehrfurcht während seiner Asienreisen einzufangen, sagen Benoit und Gella, die in der Architektur und im Set Design tätig sind. Dafür suchten die Spanierin und die Französin Referenzen aus vielerlei Kulturen zusammen, welche die Betrachter gedanklich an verschiedene Orte einladen sollen. Ziel war es, nur Werkzeuge und Materialien aus ihren Wohnungen zu verwenden, um die Kreativität weiter anzukurbeln. So entstanden vier Interpretationen von Städten, die Benoit und Gella zunächst skizzierten, dann in zwei- und dreidimensionalen Modellen bauten, später renderten und zum Schluss manuell schnitten und zusammensetzten. Die filigranen Miniataturarchitekturen zeigen Anklänge an Architektur, Film und Musik wie etwa das Pariser Institut für die Arabische Welt von Jean Nouvel, Rob Marshalls Streifen Die Geisha oder die kubanischen Klänge des Buena Vista Social Club. ncm