Aufwachen im Schnee
Ferienhaus bei Oslo von Fjord Arkitekter

Auf Skiern ist die Mylla Cabin von Oslo aus in nur einer Stunde erreichbar. Mit großen Fenstern zelebriert das Projekt von Fjord Arkitekter den Ausblick in die hügelige Umgebung. Ein Wintertraum für Naturliebhaber*innen, den man sogar buchen kann.
Wenige Metropolen liegen so naturnah wie Oslo. Das Waldgebiet Nordmarka im Norden der norwegischen Hauptstadt wird von zwei Fjorden flankiert und ist im Winter ein beliebter Ort für Skilanglauf und Schneeschuhwanderungen. Viele Osloer*innen haben dort einen Zweitwohnsitz. Das Architekturbüro Fjord Arkitekter entwarf das Wochenendhaus Mylla Cabin in Nordmarka mit dem Ziel, das Baugrundstück so gut es geht intakt zu lassen. In der hügeligen Umgebung gliedert sich das Haus harmonisch in die Landschaft ein – und liegt in fast vollständiger Einsamkeit. Lediglich in der Ferne gibt es weitere Hütten, umgeben von Wiesen und Wäldern.
Traditionelle Materialien
Die Architekt*innen legten Wert auf einen unkomplizierten, pragmatischen Entwurf. Langlebige, organische Materialien stellen sicher, dass die Bewohner*innen an ihrem Ferienhaus lange Freude haben. So ließ Fjord Arkitekter die Kiefernholzfassade nach einer norwegischen Technik behandeln, die als „Møre Royal“ bekannt ist. Das Holz wird dabei in Öl vakuumerhitzt und dadurch unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Mit der Zeit entwickelt das Holz eine spannende Patina.
Öffnung und Rückzug
Für Decken und Wände der Innenräume wählten die Architekt*innen lackiertes Fichtenholz. Die Maserung kommt besonders im Kontrast zum polierten Sichtbetonboden mit terrazzoartigen Einschlüssen gut heraus. Auch der Übergang in den ersten Stock und der Küchenblock sind mit dem Holz verkleidet. Während sich das Haus zum Tal hin mit dem Wohn- und Esszimmer in doppelter Höhe öffnet, ist der dem Hang zugewandte Teil in zwei Geschosse unterteilt. In der oberen Etage sind Schlafzimmer und Bad über eine offene Galerie mit einem eingebauten Schreibtisch verbunden. Im Erdgeschoss haben die Schlafzimmer mit ihren bodentiefen Fenstern einen direkten Zugang ins Freie.
Abwechslungsreiche Räume
Mit unterschiedlichen Deckenhöhen gaben die Planer*innen jedem Zimmer einen anderen Charakter. Sie gliedern auch den großen Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss, dessen Fenster zu zwei Seiten den Blick ins Tal zelebrieren. Wie ein Haus im Haus wirkt der Aufgang in den ersten Stock. Die Treppe zoniert das Erdgeschoss und trennt den offenen Wohn- und Essbereich von den Schlafzimmern ab.
Der Architekt Finn Magnus Rasmussen unterstreicht die nachhaltigen Aspekte seines Projekts: „Die Hütte hat nahezu Passivhausstandard und wird nur mit einer Natursteinheizung beheizt.“ Nach einer langen Skitour können sich die Besucher*innen zudem in der Sauna wärmen.
In ihrer Einfachheit lässt die Mylla Cabin dem Panorama den Vortritt. Die Innenräume schaffen mit einem gekonnten Materialmix eine so einladende Wirkung, dass man am liebsten gleich die Koffer packen und nach Norwegen aufbrechen würde. Und das geht: Über Airbnb lässt sich das Ferienhaus mieten.
FOTOGRAFIE Einar Aslaksen Einar Aslaksen
Projektname | Mylla Cabin |
Entwurf | Fjord Arkitekter, Oslo |
Ort | Nordmarka, Norwegen |
Fläche | 117 Quadratmeter |
Fertigstellung | 2023 |
Beleuchtung | Ifö Electric |
Fichtenholz für den Innenausbau | Bergene Holm |
Mehr Projekte
Vom Lokschuppen zum Lieblingsstopp
Interiordesign des NOXX Hotels in Marburg von Studio ABERJA

SOMMERVERLOSUNG
Zwei Nächte im Sant Ignasi Hotel auf Menorca zu gewinnen

Basler Bankgeheimnis
Herzog & de Meuron erfinden das Grand Hotel Les Trois Rois neu

Geschichtsträchtige Oase
Parkhotel Mondschein mit Bar und Restaurant Luna in Bozen von Biquadra

Rückzugsort für Macher
Lichtinszenierungen im Coreum Hotel von Studio De Schutter

Urbane Oase
Boutiquehotel Maison Brummell Majorelle in Marrakesch von Bergendy Cooke und Amine Abouraoui

Holz und Stein im alpinen Dialog
Apartmenthaus Vera von atelier oï und CAS Architektur in Andermatt

Ein Spiel aus Licht, Beton und Geschichte
Kruisherenhotel im denkmalgeschützten Kloster in Maastricht

Design mit Kontext
Holloway Li gestaltet das Hotel Puro in Posen neu

Vision und Tradition
Hotel Badeschloss in Bad Gastein von BWM Design

Bali an der Elbe
Erweiterung des Vabali Spa & Hotel Hamburg von Jakob Post Architekten

Béton brut mit Charme
Boutiquehotel Ses Sucreres von Calderon-Folch Studio auf Menorca

Wohnliche Aussichtstürme
Elva Hotel in Norwegen von Mange Bekker Arkitektur

Naturnähe mit Stil
Hotelneubau Luisenhöhe im Schwarzwald von geis & bratner

Black Box im Schneefeld
Berghütte mit Hauspiste von ADR im tschechischen Riesengebirge

Refugium der Ruhe
Asketisches Interieur von Neri&Hu im Artyzen-Hotel Shanghai

Ruf der Wildnis
Holzhäuser Territoire Charlevoix von Atelier L’Abri in Kanada

Eleganter Industriecharme
H4 Hotel Wyndham Paris Pleyel Resort von Axel Schoenert Architectes

Stil und Stille
Die Verwandlung eines ehemaligen Klosters zum Aparthotel

Geschichte unterm Weichzeichner
Lobby und Café für ein Apartmenthaus in Berlin-Mitte von loeserbettels

Das Hotelexperiment
MM:NT Berlin Lab in Mitte von ACME und BWM

Tanzen mit OMA
Nachtclub Klymax auf Bali in Kooperation mit DJ Harvey

Hollywood trifft Handwerkskunst
Kelly Wearstler hat das neue Proper Hotel in Los Angeles gestaltet

Disko unterm Fresko
Umbau einer Villa am Comer See durch J. Mayer H.

Rohbau unter Palmen
Das Boutiquehotel Nico im mexikanischen Surferort Sayulita von Hybrid und Palma

Moderner Barock
Kunst- und Designhotel in Berching von Atelier Dimanche

Zurück in die Zukunft
Umbau und Erweiterung des Traditionshotels Zum Hirschen in Salzburg

Landlust im Plattenbau
Unkonventionelles Ferienhaus Palais Brut in Müncheberg

Moderne Badkultur
Das Royal in Bad Füssing wird von Zeilberger + Hartl Architekten umgebaut

Raum für Gäste und Gewächse
Hotel-Restaurant Steirereck am Pogusch von PPAG architects
